: Renten runter!
■ Koalitionspolitiker fordern bei Beamtentagung soziale Einschnitte
Bad Kissingen (AP) – Auf der Arbeitstagung des Deutschen Beamtenbundes in Bad Kissingen haben es Politiker der Koalition wieder einmal deutlich gemacht: Das soziale Netz stamme aus den Zeiten der Vollbeschäftigung und sei daher nicht nicht länger zu finanzieren. Der CDU-Sozialpolitiker Julius Louven und die sozialpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Gisela Babel, verlangten daher erneut Kürzungen bei der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Dort gebe es einen „erheblichen Mißbrauch“. Die Fortzahlung müsse in den ersten zwei Wochen einer Krankheit um 20 Prozent beschnitten werden – auch bei den Beamten. Da die heute 30- bis 40jährigen den Generationenvertrag nicht erfüllten, sei auf Dauer auch das hohe Rentenniveau nicht zu halten.
Vehemente Kritik an diesen Positionen äußerte Ottmar Schreiner, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Es habe keine dramatische Steigerungen bei der Sozialleistungsquote gegeben, „trotz wesentlich mehr Arbeitslosen, Rentnern und Sozialhilfeempfängern“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen