: Reiter-WM ohne die Beteiligung der bundesdeutschen Mannschaft?
Hamburg (dpa) - Neue schwere Vorwürfe gegen bekannte deutsche Springreiter führen möglicherweise sogar zu einem Rückzug der Springreiter-Equipe bei der Weltmeisterschaft in Stockholm. „Wir sind im Stadium der Überlegung“, erklärte gestern in der schwedischen Hauptstadt der Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), Dieter Graf Landsberg-Velen. Er reagierte damit auf Anschuldigungen des Hamburger Magazins 'Stern‘, das prominente deutsche Springreiter des Einsatzes von Elektroschocks, Eisenstangen und Säuren im Pferdetraining verdächtigt. Der Vorsitzende des Deutschen Tierschutzbundes, Andreas Grasmüller, kündigte in einer Stellungnahme ein „Einschreiten“ gegen die beschuldigten Reiter an. Unter Berufung auf namentlich nicht genannte Augenzeugen, von denen zum Teil eidesstattliche Erklärungen vorlägen, nennt der 'Stern‘ die Namen des Mannschafts-Olympiasiegers Franke Sloothaak, des Nationenpreis-Reiters Detlef Brüggemann und Peter Wernke sowie die zur nationalen Klasse zählenden Kurt Gravemeier und Norbert Nuxoll. Landsberg-Velen meinte einschränkend: „Es ist eine Frage der Fairneß, ob man Reiter zurückziehen kann, die nicht beschuldigt worden sind.“ Ohnehin sei jeder solange unschuldig, bis er verurteilt sei. Dem 'Stern‘ warf der Reiterpräsident vor, seine Vorwürfe durch Personen zu belegen, die anonym bleiben wollen. Diese hätten wohl Angst, Schläge zu bekommen, „sie selbst hauen aber kräftig drauf“.
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