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Reimlehrer

■ Feiner Eastcoast-HipHop: J-Live und die „True School Academics“-Tour

„Wenn in den letzten Jahren ein MC seine Schuld bezahlt hat“, so hieß es in einer Online-Rezension zu seinem Debütalbum The Best Part, „dann ist es J-Live.“ Mehrere Jahre war der New Yorker Rapper, der vormittags Erst- und Zweitklässler in Englisch unterrichtete, in die Streitigkeiten sich gegenseitig aufkaufender und schließender Independent- und Majorlabels verstrickt, wurde die Platte gebootleggt und illegal verbreitet, kamen Bänder abhanden und platzten Veröffentlichungstermine.

Im vergangenen Jahr brachte J-Live das Album schließlich einfach selbst auf einem eigenen Label heraus. Und hätte er es nicht getan, der HipHop-Welt wäre eine Perle cleveren Textschmiedens mit überdurchschnittlicher inhaltlicher Vielfalt und manch brillantem rhetorischen Kniff entgangen. Beinahe ohne die im Genre obligatorischen Gastvokalisten und mit Beats, die unter anderem der alte Hase DJ Premier lieferte, schaffte es The Best Part so tatsächlich, seinem Titel gerecht zu werden.

Demnächst legt er – weitgehend ohne Komplikationen – ein neues Album vor, All Of The Above, und nicht zuletzt, um auch dem europäischen Publikum dessen Erwerb nahezubringen, schickt man J-Live als Quasi-Headliner der „True School Academics“-Tour durch die Lande. In Hamburg ist der 25-Jährige, der sich inzwischen eine einjährigeAuszeit vom Lehrerberuf nahm, dabei nicht zum ersten Mal zu Gast: Wer im Sommer 2001 sein Gastspiel im Mojo Club miterlebte, weiß um seine Qualitäten auch auf der Bühne – Freestyle-Raps ersinnen, während man an den Plattenspielern einen Beat jongliert, das kann in der Branche auch nicht jeder. Verspricht eine feine Veranstaltung zu werden. Alexander Diehl

mit 7L & Esoteric, Apathy, K-Skills & Dr. Becket: Mittwoch, 21 Uhr, Logo

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