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Regierungsspläne für Müll aus Jülich300.000 Atomkugeln in die USA

Plant die Regierung, Atommüll aus Jülich in die USA zu verschiffen, um ihn dort zu entsorgen? Die Grünen verlangen eine Antwort auf diese Frage.

Wohin mit dem Müll? Der stillgelegte Atomversuchsreaktor auf dem Gelände in Jülich. Bild: dpa

BERLIN dpa | Die Grünen und die Umweltschutzorganisation Greenpeace fordern von der Bundesregierung einen Verzicht auf die mögliche Entsorgung von 152 Atommüll-Behältern in den USA. „Die bisherige Geheimnistuerei des Bundesforschungsministeriums in dieser Angelegenheit ist für mich nicht weiter hinnehmbar“, sagte die atompolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Sylvia Kotting-Uhl, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Ministerin Johanna Wanka (CDU) müsse jetzt umgehend klarstellen, wo die Brennelemente aus dem Atomreaktor Jülich verbleiben sollen.

Die Anlage sei ein Versuchsreaktor gewesen, es handele sich also nicht um Forschungsmüll. „Dieser Atommüll ist hier zu entsorgen“, betonte Kotting-Uhl mit Blick auf gesetzliche Vorgaben.

Dabei geht es um knapp 300.000 Atomkugeln aus der bis 1988 betriebenen Anlage bei Aachen – die nordrhein-westfälische Atomaufsicht hatte am 2. Juli eine Räumung des Zwischenlagers verfügt, weshalb nun die Entsorgung im Herkunftsland des Kernbrennstoffes, den USA, die wahrscheinlichste Variante ist. Das Zwischenlager gilt als nicht erdbebensicher genug. Die Bundesregierung hält sich bisher bedeckt zu einer Lösung.

Im April wurde eine Absichtserklärung zur Rücknahme der Brennelemente mit dem US-Energieministerium unterzeichnet. Doch auch am möglichen Lagerort, Savannah River Site in South Carolina, wächst der Protest.

Greenpeace warnte vor einem Rechtsbruch. „Die Anordnung zur Räumung des Zwischenlagers ist ein unzulässiger und rechtswidriger Versuch, sich der Verantwortung für in Deutschland erzeugten Atommüll zu entledigen“, sagte Atomexperte Heinz Smital. Das Atomgesetz verbiete dies. „Eine nicht abgeschlossene Untersuchung zur Erdbebensicherheit des Zwischenlagers Jülich kann eine Verschiebung des Atommülls nicht rechtfertigen.“

Smital kritisierte, die Abfälle aus Jülich sollten wiederverwertet werden. Der Jülicher Atommüll falle aber eindeutig unter das Wiederaufarbeitungsverbot nach dem Atomgesetz.

Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer wandte sich ebenfalls gegen eine Verschiffung in die USA, betonte aber auch: „Sollte die Erdbebengefahr in Jülich tatsächlich so groß sein, dass der Müll nicht in Jülich bleiben kann, muss aber auch geklärt werden, ob der hochverstrahlte Reaktorbehälter dann in Jülich dauerhaft gelagert werden kann.“

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6 Kommentare

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  • Atommüll ist zwar blöd, aber wenn er schon so blöd ist, wollen wir ihn wenigstens selbst behalten. ... Sollen ihn die Amerikaner doch nehmen. Was spielen sich die Grünen so auf? Angst, das bald nichts mehr da ist, wofür man sich an Gleise ketten und Polizisten anpöbeln könnte?

  • Und die Menschen in Jülich alle so: "Danke liebe Grüne, dass der Atommüll bei uns in einem unsicheren Lager bleiben darf!"

  • Atomkugeln.

     

    Das erinnert mich an jene Schlagzeile aus der Bild, 30 Jahre her:

     

    Eifersuchtsdrama im AKW! Er (43) schüttet Ihr (36) ATOM in den Tee.

     

    Und mein Opa sagte immer: Das liegt alles am Atom, und das Atom, das kommt von Russland!

     

    Echt, furchtbar: Dinge, die Atom enthalten, dürfen unter gar keinen Umständen in die USA geliefert werden! Atom ist immer gefährlich. Auch in Kugeln.

     

    Leute, Leute, Leute ... Journalismus ist ja fein, aber ab und zu wäre ein Wörterbuch auch mal nett. Oder Lektüre von Nicht-Springer-Produkten.

    Oder wenn, dann zeigt Atombusen. Dann wäre das geklärt

    • @uli moll:

      In dieser Zeitung gehts ja auch um Ideologie.

      Da verwirren zu viele Informationen nur.

    • @uli moll:

      @U. Moll: Wie platt ist das denn bitte?! Hier geht es um konkrete geplante Verstösse gegen geltendes Recht seitens der Bundesregierung. Das hat nur insofern mit Atomgefahren zu tun, als es zeigt, dass es nach wie vor keine Lösung für das Atommülldesaster gibt. Und immer noch fliegt das Flugzeug, ohne dass es eine Landebahn gäbe.

      • @Frage:

        mit dem dummen und falschen Begriff disqualifiziert sich die Quelle und begibt sich auf Bild-Niveau, ganz einfach.