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„Recycel-Bar“

■ Hamburgs ungewöhnlichstes Kaufhaus: Ein Haus voller Wohlstandsmüll

Egal, ob ein Kompostkistchen für den Balkon gesucht wird oder ein antiker Sekretär – solcherlei ist seit gestern in der „Recycel-Bar“in Bahrenfeld zu haben. Mitten im Gewerbegebiet zwischen Mendelssohn- und Gasstraße eröffnete das „erste Recycling-Kaufhaus von Hamburg“. Den etwas hochtrabenden Titel stiftete Altonas Bezirksbürgermeister Uwe Hornauer.

Auf 300 Quadratmetern bietet der Verein „Nutzmüll“Caféatmosphäre, Verkauf und Umwelt-Beratung. Neben der „Hamburger Wurmkiste“wird alles angeboten, was die 69 „Nutzmüll“-Beschäftigten aus Wohlstandsmüll anfertigen. Jugendliche, Gehörlose, Schwerbehinderte und Langzeitarbeitslose renovieren Möbel, die sonst im Sperrmüll gelandet wären, reparieren Nähmaschinen, rüsten Fahrräder auf und verwerten gleich noch den Schrott. Davon zeugen zum Beispiel kunstvoll geschmiedete Kerzenhalter aus Fahrradteilen.

Neben wieder aufgearbeiteten Stühlen, Küchenschränken oder Sekretären, deren Preise sich zwischen 50 bis 800 Mark bewegen, bietet das Recycling-Kaufhaus aber auch Dinge für's kleine Portemonnaie, afrikanische Tücher etwa, die vom gambianischen Partnerverein EPSHA stammen.

Seit 1993 hat „Nutzmüll“in das westafrikanische Land eine Sperrmüll-Connection der besonderen Art: Alle zwei Jahre beliefert der Verein Schulen, Ausbildungszentren und Beschäftigungsinitiativen in Gambia mit reparierten Fahrrädern, Näh- und Schreibmaschinen. Noch im April wird der dritte „Nutzmüll“-Container dieser Art Hamburg verlassen. flo

„Recycel-Bar“, Mendelssohnstr. 13, Hinterhof, Hamburg-Bahrenfeld,

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