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Rechtsextremismus und FußballFan-Clubs nicht unterwandert

Der Fußball bietet Rechtsextremisten eine Bühne für ihre Propaganda. Die Polizei kann aber teilweise Entwarnung geben: Unterwandert sind die Stadien nicht.

Gut so: Nazis unerwünscht Bild: imago/Zink

DÜSSELDORF dpa | Das nordrhein-westfälische Innenministerium hat keine Anzeichen auf eine systematische Unterwanderung der Fußball-Fanszene durch Rechtsextremisten. Das geht aus einem am Freitag veröffentlichten Bericht von Innenminister Ralf Jäger (SPD) an den Fachausschuss des Düsseldorfer Landtags hervor. Als Bühne rechter Aktivisten werde der Fußball dennoch genutzt.

Am 18. November soll eine interministerielle Projektgruppe zum Thema Rechtsextremismus und Rassismus ihre Arbeit aufnehmen und ein Handlungskonzept für die Landesregierung erarbeiten, kündigte Jäger auf Anfrage der Piraten-Fraktion an. Dort werde der Sport eine gewichtige Rolle spielen.

Vieles sei bereits auf den Weg gebracht worden. Bereits im Juli habe das Landeskriminalamt einen Schwerpunkt „Fußball und Rechte“ eingerichtet. Ziel sei es, rechte Strukturen, Akteure und Unterwanderungstendenzen frühzeitig zu erkennen. Künftig sollen gezielt szenekundige Beamte in die Arbeit eingebunden werden.

Der Verfassungsschutz habe im Sommer bereits Mitarbeiter des Landessportbundes zum Thema Rechtsextremismus fortgebildet. Sie sollen nun ihr Wissen an die Vereine in den Städten und Kreisen weitergeben. „In vielen Standorten wird der Ordnungsdienst der Vereine durch die Kreispolizeibehörden sensibilisiert, um rechtsextremistische Symbole, Kleidung und Verhaltensweisen entsprechend einordnen zu können“, berichtete Jäger.

Propaganda ist verboten

Im vergangenen Jahr hätten sich die meisten der bundesweit 50 Fanprojekte gegen Rassismus und Diskriminierung im Fußball engagiert – in NRW fast alle. Darüber hinaus hätten der Deutsche Fußballbund und die Vereine klare Richtlinien gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit sowohl für den Profi- als auch für den Amateurbereich entwickelt.

Im Falle rechtsextremistischer Handlungen gibt es Stadionverbote bei allen Vereinen der ersten vier Spielklassen. Verboten ist auch fremdenfeindliches Propagandamaterial im Stadion. „Einige Vereine gehen noch darüber hinaus“, berichtete Jäger. Sie verbieten, im Stadion Kleidungsmarken der rechten Szene zu tragen oder schließen Personen von Veranstaltungen aus, die aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes den Eindruck einer extremistischen Haltung erwecken.

Immer wieder gibt es Berichte, dass Rechtsextremisten versuchen, in den Fan-Gruppen für ihre Ziele zu werben. Wiederholt ist es auch zu Auseinandersetzungen zwischen rechten und linken Fangruppen gekommen. Im Oktober gab es einen solchen Vorfall in Duisburg. Auch in Aachen hatte es Konflikte zwischen rechten und linken Gruppen gegeben.

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2 Kommentare

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  • KC
    Keith Caputo

    Eine sehr naive und risikoreiche Einschätzung seitens des Ministeriums.Ob gewollt(sh NSU Beweismittelvernichtung als Bsp.des rechtsoffenen Staates) oder ungewollt (Fußballfans sind eh alles Verbrecher)..Faktisch belgbar drängen die Faschisten in Doitschlands Fußballszene mit immer größerer Intensität und Aggressivität in die Kurven,begünstigt sicher auch von der (ignoranten) Einstellung vieler unpolitischer (Ultra)Gruppierungen.Die Pseudoprävention des Dfb in diesem Kontext zu nennen grenzt an völliger Ironie.Der Verband ist soweit von der Basis des Fußballs entfernt wie Miss Piggy von einer Hochzeit mit Kermit.Fanprojekte und deren Beauftragten müssen sich immer häufiger wirtschaftlichen Druck beugen(gerade in den unteren Ligen),werden empfindlich eingeschränkt oder haben gar keinen Einfluß auf Faschistische (Ultra)Gruppierungen.Diese Spirale wird sich weiter drehen und erst ein Ende nehmen,wenn die Wirtschaftlichkeit des Premiumproduktes Fußball oder der solvente Fußballkonsument in Gefahr gerät..

    Caputo-Alerta Lintorf-Düsseldorf.

  • J
    Jannis

    "Der Verfassungsschutz habe im Sommer bereits Mitarbeiter des Landessportbundes zum Thema Rechtsextremismus fortgebildet."

    - Na dann kann ja nichts schiefgehen!