Rechter Verschwörungsideologe Alex Jones: Weitere Millionenstrafe

Alex Jones ist wegen seiner Falschbehauptungen zum Amoklauf in der Sandy-Hook-Grundschule zu weiteren 45,2 Millionen Dollar Schadenersatz verurteilt worden.

Alex Jones auf einer Leinwand, darunter US-Politiker:innen

Alex Jones bei einer Anhörung des Untersuchungsausschusses zum Sturm auf das Kapitol, Juli 2022 Foto: ap

AUSTIN ap | Geschworene in Texas haben den rechten Radiomoderator und Verschwörungserzähler Alex Jones am Freitag zu einer weiteren Schadenersatzzahlung in Höhe von 45,2 Millionen Dollar (44,3 Millionen Euro) verurteilt. Das Geld geht an die Eltern eines sechsjährigen Jungen, der im Jahr 2012 zusammen mit 19 weiteren Erstklässlerinnen und Erstklässlern sowie sechs Lehrkräften bei dem Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule getötet worden war. Jones hatte jahrelang fälschlicherweise behauptet, der Amoklauf sei von Schauspielern inszeniert gewesen,

Am Donnerstag waren Jones und sein Medienunternehmen Free Speech Systems deswegen bereits zur Zahlung einer Entschädigung in Höhe von 4,1 Millionen Dollar verurteilt worden. Mit dem Prozess wurde Jones zum ersten Mal für das Verbreiten von Lügen im Zusammenhang mit dem Massaker finanziell zur Rechenschaft gezogen. Er hatte erklärt, die Regierung habe den Überfall auf die Schule inszeniert, um die Waffengesetze zu verschärfen.

Die Eltern des Sechsjährigen hatten vor Gericht erklärt, Jones' jahrelang wiederholte Aussagen hätten die vergangenen zehn Jahre für sie „zur Hölle auf Erden“ gemacht. Sie hätten Todesdrohungen erhalten, seien online beschimpft und durch Jones und seine Anhänger traumatisiert worden. Die Eltern hatten 150 Millionen Dollar gefordert.

Bei der Urteilsverkündung war Jones nicht im Gerichtssaal anwesend. Sein Anwalt Andino Reynal kündigte Rechtsmittel gegen das Urteil an. Er werde die Gerichte auffordern, die Summe der Strafzahlung drastisch zu reduzieren und glaube, sie werde schließlich bei etwa 1,5 Millionen Dollar liegen. Jones werde seine Radiosendungen fortsetzen. „Er wird weiter seinen Job machen, die Machtstruktur zur Rechenschaft zu ziehen“, sagte Reynal.

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