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Rechte Gewalt gegen GeflüchteteÜber 1.700 Angriffe auf Geflüchtete

2019 sind Geflüchtete in Deutschland 1.620 Mal beleidigt, bedroht oder angegriffen worden. Hinzu kommen Angriffe auf Unterkünfte und HelferInnen.

Brandanschlag auf Flüchtlings-Containerheim in Berlin Buch Foto: Christian Mang

Berlin taz | Gefährliche Körperverletzung, Sachbeschädigung, Volksverhetzung, Beleidigung – 1.620 solcher Straftaten gegen Geflüchtete listet die Bundesregierung für das Jahr 2019 auf. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der Linken Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke hervor. Hinzu kommen noch 128 Angriffe auf Asylunterkünfte und 78 Angriffe auf Hilfsorganisationen und HelferInnen im vergangenen Jahr. Fast alle Taten stuft die Regierung ganz klar als politisch motivierte Kriminalität von rechts ein.

Damit ist die Zahl der gemeldeten Straftaten gegen AsylbewerberInnen und Unterkünfte zwar im Vergleich zu den Vorjahren erneut leicht gesunken. Auf dem Höhepunkt im Jahre 2016 meldeten die Behörden noch 2545 Angriffe auf Geflüchtete und 988 Angriffe auf Unterkünfte.

Jelpke verwies aber darauf, dass in der aktuellen Statistik noch die Nachmeldungen fehlten. „Erfahrungsgemäß steigt die tatsächliche Zahl dann noch einmal um deutlich über 50 Prozent an.“ Unterm Strich müsse man deswegen konstatieren, dass es 2019 wieder eine Zunahme solcher Straftaten gegeben habe, so Jelpke.

Wie das Innenministerium ausführte, konnten zu 840 dieser Delikte insgesamt über 1.039 Tatverdächtige ermittelt werden. Das betrifft also nicht einmal die Hälfte aller angezeigten Straftaten. Besonders niedrig ist die Aufklärungsquote bei Angriffen auf Asylunterkünfte. Hier ermittelten die Ermittlungsbehörden nur in 27 Fällen Verdächtige. Über den Stand oder den Ausgang der Strafverfahren kann das Ministerium keine Auskunft geben, da die Bundesländer nicht verpflichtet sind das Bundeskriminalamt zu informieren.

„Die tödliche Gefahr durch Rechtsextremismus und Rassismus, die sich vor erst einem Monat in Hanau erneut gezeigt hat, gehört leider zum Alltag zahlreicher Menschen in diesem Land“, so Jelpke. Sie forderte, endlich eine dauerhafte Förderung der Beratungs- und Präventionsprojekte für die Opfer von Rassismus und gegen Rechtsextremismus gesetzgeberisch abzusichern. Erst Anfang der Woche habe der Europarat Deutschland zu mehr Engagement gegen Rassismus gemahnt.

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2 Kommentare

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  • Mich würde einmal die Aufspaltung interessieren. Wie viele Taten in jeder Sparte war es? Das ist sehr wichtig, da man dann die einzelnen Sparten mit den Vorjahren vergleichen kann. Es ist zum Beispiel interessant ob Gewalt zu- oder abgenommen hat.



    Und generell ist eine Beleidigung bei weitem nicht so schlimm wie eine Körperverletzung.

    Auch wäre die Täterstruktur interessant. Wie viele Täter sind Deutsche, wie viele Migranten und wie viele selbst Flüchtlinge. Auch das muss mit den Vorjahren verglichen werden.

  • 9G
    97287 (Profil gelöscht)

    1620 Straftaten wie z.B. Beleidigungen, finde ich bei über 2 Millionen Geflüchteten nicht sonderlich viel, obwohl jede einzelne Tat zuviel ist. Besorgnis erregend finde ich die Tatsache, dass bei einer Gesamtbevölkerungszahl der EU von über 500 Millionen , ein Zuwachs von 3 Millionen Flüchtlingen(ca.0,6%) ein Weltuntergangsszenario verursacht.