Reaktion auf Trumps UNO-Auftritt: Eine „ignorante Hassrede“
Trumps Ausfälle gegen den Nukleardeal mit Iran stoßen auf Kritik. Einige sehen das Abkommen als Vorbild für die Lösung des Konflikts mit Nordkorea.
Trump hatte Iran am Dienstag als „abgewirtschafteten Schurkenstaat“ verunglimpft, dessen „Hauptexportartikel Gewalt, Blutvergießen und Chaos“ seien. Das unter seinem Vorgänger Barack Obama abgeschlossene Nuklearabkommen mit Teheran bezeichnete der US-Präsident zum wiederholten Mal als „Fehler“ und als eine „Peinlichkeit für die USA“.
In deutlichem Widerspruch zu Trump lobte der französische Präsident Emmanuel Macron das Nuklearabkommen als „eine gute Vereinbarung“. „Eine Abkehr davon wäre ein schwerer Fehler, es nicht zu respektieren, wäre unverantwortlich“, betonte Macron. Ähnlich hatte sich im Vorfeld der UN-Vollversammlung auch Bundeskanzlerin Angela Merkel geäußert.
Die Vereinbarung mit Iran könne Vorbild sein für eine diplomatische Lösung des Konflikts mit Nordkorea. Als eine „sehr nationalistische, falsche Rede, zum falschen Zeitpunkt und vor den falschen Zuhörern“, kritisierte die schwedische Außenministerin Margot Wallströmm Trumps Kriegsdrohungen gegen Iran und andere von ihm so bezeichnete „Schurkenstaaten“. Lob bekam Trump lediglich vom israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. In seinen „mehr als 30 Jahren Erfahrung mit den Vereinten Nationen“ habe er „noch nie eine kühnere oder mutigere Rede gehört“.
Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif verurteilte Trumps Äußerungen als „ignorante Hassrede“. „Die Äußerungen gehören ins Mittelalter, nicht in die heutige Zeit, sie sind schamlos und zeigen Trumps Unwissenheit“, schrieb Sarif über Twitter.
Für den späten Mittwochnachmittag ist in New York ein erstes Treffen Sarifs mit seinem US-Amtskollegen Rex Tillerson geplant, gemeinsam mit den Außenministern der anderen fünf Vertragsstaaten des Nuklearabkommens Russland, China, Frankreich, Großbritannien und Deutschland.
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