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Reagans Plan geht auf

■ Glasnost in Nicaragua?

In Nicaragua scheint die Demokratie ausgebrochen zu sein. Die Opposition kommt im Sandinistenblatt Barricada zu Wort, die rechtskonservative Zeitung La Prensa soll wieder erscheinen; die Contra wird nicht nur amnestiert, sondern auch auf geschenkten Ländereien angesiedelt. Offen ist noch, ob die Sandinisten der Forderung nachgeben werden, auch die alten Schlächter der ehemaligen Somoza–Garde aus den Knästen zu entlassen. Der Contra–Prominenz wird die Heimkehr erlaubt; der erzreaktionäre Bischof Obando y Bravo ist zum Vorsitzenden der „Versöhnungskommission“ befördert worden. Reagans Konzept geht auf: so lange von außen Krieg zu führen, bis der vermeintliche Gegner in die Knie geht. Geschossen wurde im Namen der Demokratie; denn Platz gemacht werden soll für Reagans Freunde, die für die Freiheit kämpfen - ihre eigene wohlgemerkt. Damit der „Demokratisierun Freiräume für die nicaraguanische Rechte nichts zu tun. Es gibt Bedarf für Veränderung, freiere Diskussion und mehr Mitspracherecht. Das sagen die Leute in den Stadtteilkomitees, in den Betrieben, auf dem Land. Es gibt viel Unmut über die Schwächen des „Neuen Nicaragua“, und vor allem gibt es viele Tote und bald nichts mehr zu essen. Aber Glasnost für den Alltag der kleinen Leute - daran ist vorerst nicht zu denken. Erst muß der Krieg aufhören, und deswegen ist die Freiheit zunächst für die anderen. Gaby Gottwald

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