: Razzien wegen Korruption
In der Republik Moldau geht die Polizei gegen Anhänger eines prorussischen Oligarchen vor
In der Republik Moldau sind im Rahmen eines Strafverfahrens wegen illegaler Finanzierung und Korruption bei Wahlen in mehreren Städten 78 Wohnungen durchsucht worden. Das teilte die Generalinspektion der Polizei mit. Nach Angaben der Behörden werde derzeit gegen Mitglieder und Unterstützer einer kriminellen Vereinigung ermittelt. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. Dem moldauischen Nachrichtenportal NewMaker zufolge seien die Razzien in Häusern von Anhängern des prorussischen Oligarchen Ilhan Șor durchgeführt worden.
Am 28. September finden in Moldau Parlamentswahlen statt. Präsidentin Maia Sandu hatte Russland unlängst eine „beispiellose“ Einmischung in die Wahlen vorgeworfen. Ihr zufolge planten die russischen Behörden Informationskampagnen, Kauf von Wähler*innenstimmen, aggressive Proteste und Vandalismus in staatlichen Institutionen. Finanziert würden die Aktionen von Ilhan Șor. Er wurde aufgrund seiner Verwicklung in einen Diebstahl von über 700 Millionen US-Dollar aus Moldaus Bankensystem zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Șor ist derzeit flüchtig, er soll sich in Israel aufhalten. (taz)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen