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Rau macht munter weiter

■ NRW-Ministerpräsident gesundet

Düsseldorf (taz) – Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes Rau will auch 1995 wieder als Spitzenkandidat der SPD in die Landtagswahl ziehen. Das sagte Rau, der nach dreimonatigem Genesungsurlaub am Montag wieder seinen Dienst aufnahm, gestern vor der Landtagsfraktion seiner Partei. Rau, über dessen Amtsmüdigkeit nach einer schweren Nierenoperation in den letzten Wochen viel spekuliert worden war, will in NRW „Politik gestalten, und wenn ich denn gesund bin und wenn die Partei das will, über 1995 hinaus“. Diese Aussage gelte „ohne jedes Wenn und Aber“. Ohne Rau, das haben erst jüngst wieder verschiedene Umfragen ergeben, müßte die SPD mit starken Einbußen rechnen und um ihre absolute Mehrheit bei der nächsten Wahl fürchten. Meinungsforscher orten den Rau-Bonus im Lande bei sechs bis zehn Prozent.

Einen Nachfolger für den zurückgetretenen Gesundheitsminister Hermann Heinemann wird Rau erst nach dem SPD-Sonderparteitag in der nächsten Woche ernennen. In den sogenannten wohlinformierten Kreisen gilt Franz Müntefering als Favorit. Die Asyldiskussion in seiner Partei wertete Rau als zu „bekenntnishaft“ und „abstrakt“. Artikel 16 GG dürfe „nicht mehr das Einwanderungstor“ für Hunderttausende sein, sondern müsse für die tatsächlich politisch Verfolgten als „individuelles Grundrecht“ gesichert werden. Das könne nach seiner „gegenwärtigen Einsicht nur mit einer Ergänzung des Grundgesetzes gelingen“. J.S.

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