■ Ratgeber: Die Saubermacher
Sie wissen, wie Sie Ihre Wäsche zu waschen haben, und Sie tun es nicht gern? Dann wird das Wasch-Büchlein der Stiftung Warentest – „diese kleine, aber wichtige Haushaltshilfe“ – auch nicht weiterhelfen. Wer aber etwas für die Allgemeinbildung tun will oder über längst vergessene Bügeltechniken nachlesen möchte, wird hier sicher fündig. So erfährt man, wie der Name „Persil“ entstand (aus den Namen Perborat und Silikat). Und zur „Kunst des Einsprühens“ heißt es: „Die eingesprühte Wäsche recken, das heißt glattziehen, damit sich keine Verformungen ergeben. Kleinere Teile, wie Geschirrtücher oder Servietten, zuerst in Schußrichtung (quer), dann in Kettrichtung (längs) recken. Dabei Handbreit für Handbreit mit maßvollem Druck vorgehen. Bei Tisch- und Bettüchern empfiehlt sich die Hilfe einer zweiten Person.“ Soweit dazu.
Im Abschnitt über den unübersichtlichen Markt zur Elektronisierung der Waschküche hat der Ratgeber diesen Titel indes verdient. Wer nach dem Kauf eines Vollautomaten allerdings munter draufloswäscht, hat wesentliche Zusammenhänge wahrscheinlich noch nicht begriffen, denn richtiges, also ökonomisches Waschen ist eben von vielen Faktoren abhängig. Hochwertige Textilien halten länger, dargestellt werden auch Sinn und Unsinn diverser Waschzusätze sowie deren Auswirkungen auf die Umwelt. Eine Übersetzung der Pflege-Etiketten ist praktisch, ein Kapitel zur Gewährleistung und Garantie bei Geräten und chemischen Reinigungen hilfreich. Fazit: Der erste Eindruck, vor allem der Titel, täuscht. Nicht das Waschen selbst, also der Reinigungsvorgang, steht im Zentrum, sondern das Geschehen drum herum wie Energie, Preise, Chemie, Textilien sowie Verbraucherrecht. alo
„Waschen. Technik, Trends und Tips“. Stiftung Warentest, 150 Seiten, 12,80 DM
ISBN 3-931908-25-9
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen