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Raketen auf Nordisrael

■ Tote durch SLA-Angriff im Libanon

Beirut/Tel Aviv (AFP/dpa/taz)

Nach Gefechten im Südlibanon sind in der Nacht zum Freitag auch im Norden Israels wieder Raketen eingeschlagen. Die beiden aus dem Libanon abgefeuerten Geschosse hätten allerdings keinerlei Schaden angerichtet, meldete der israelische Rundfunk gestern morgen. Die Attacke war erfolgt, nachdem die mit Israel verbündete Miliz Südlibanesische Armee (SLA) am Donnerstag Wohngebiete in der libanesischen Küstenstadt Sidon beschossen hatte. Dabei wurden nach Angaben libanesischer Sicherheitskräfte vier Zivilisten getötet und mindestens neun verletzt. In der Stadt brach Panik aus. Zwei Wohnhäuser gerieten in Brand.

Bei einem zuvor erfolgten Anschlag gegen Mitglieder der proisraelischen Miliz Südlibanesische Armee (SLA) waren am gleichen Tag sechs Menschen getötet und zwei weitere verletzt worden. Zu der Tat bekannte sich die libanesische Hisbollah-Miliz.

Mit den jüngsten Kämpfen brechen die SLA und die Hisbollah eine israelisch-libanesische Übereinkunft vom vergangenen Sommer. Sie war im Juli zustande gekommen, nachdem die israelische Armee ihre schwersten Anriffe seit dem Libanonkrieg 1982 gegen das Land geflogen hatte. Ein Großteil der südlibanesischen Bevölkerung war durch diese Angriffe zur Flucht in weiter nördlich gelegene Landesteile gezwungen worden. Danach war zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah vereinbart worden, daß die israelische Armee und die mit ihr verbündete SLA keine Angriffe mehr auf den Libanon fliegen würden, und die Hisbollah keine Raketen mehr auf israelisches Territorium abfeuern würde.

Regierungschef Rabin kritisierte unterdessen die jordanische Regierung, weil sie der Organisation Hamas Bewegungsfreiheit gewähre. Er verwies auf Erklärungen von Hamas-Sprechern in Amman, die die jüngsten Anschläge in Israel gutgeheißen hatten.

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