piwik no script img

Räumungen in OstjerusalemDer Protest wird breiter

Ein israelisches Gericht erlaubt Demos im Ostjerusalemer Viertel Scheich Dscharrah gegen die Räumung palästinensischer Familien. Für die ist die juristische Lage kompliziert.

Schriftsteller David Grossman geht zur Demo gegen die Räumungen: "Manchmal ist es unmöglich zu schweigen". Bild: dpa

Immer mehr gemäßigte israelische Kräfte schließen sich dem wöchentlichen Protest gegen die Vertreibung palästinensischer Familien aus Ostjerusalem an. "Manchmal ist es unmöglich zu schweigen", begründete der Schriftsteller David Grossman am vergangenen Freitag sein Kommen.

In dem palästinensischen Viertel Scheich Dscharrah, in dem im vergangenem August mehrere Häuser von Siedlern besetzt wurden, waren die jüngsten Proteste immer gewaltsamer geworden. 25 linke Aktivisten hatten das vorvergangene Wochenende hinter Gittern verbringen müssen, bis ein Gericht über die Legitimität der Protestveranstaltung entschied.

"Es kommen immer mehr Akademiker und Meretz-Politiker", meint Sahar Vardi, Aktivistin der "Anarchisten gegen die Mauer". Damit werde die Veranstaltung weniger "von den extremen Linken bestimmt". Am vergangenen Freitag blieb es auch dann noch ruhig, als der rechtsextreme Itamar Ben-Gvir mit rund 15 Aktivisten aus dem national-religiösen Lager auftauchte und sich mit riesigen Israelflaggen im Abstand von kaum 50 Metern postierte.

Der Konflikt der beiden Lager macht sich an drei Häusern fest, die symbolisch für die von den Siedlern angestrebte Judaisierung der Stadt stehen. Auf gerichtliche Anweisung wurden im Frühjahr 2009 und Anfang August mehrere Familie zu nachtschlafender Zeit von Polizisten aus ihren Wohnungen vertrieben. Die Sicherheitskräfte räumten die Wohnungen und warfen die Möbel auf Müllhalden, um Platz für die Siedler zu machen.

"Die Siedler und die Rechte vergehen sich mithilfe der Regierung an den Palästinensern", schimpfte Grossman, der fürchtet, dass damit ein Friedensabkommen immer schwieriger wird. Die Art, wie die Siedler die Kontrolle über Ostjerusalem übernehmen würden, sei eine einzige "Frechheit".

Für die Familien, die zunächst auf Matratzen unter freiem Himmel und in Zelten lebten, bevor sie im Winter in Mietwohnungen zogen, kam die Räumung nicht überraschend. Schon ein Jahr zuvor hatte das Bezirksgericht von Jerusalem entschieden, dass den Palästinensern kein Anspruch auf die Häuser zusteht. Die Evakuierung war damit eine Frage der Zeit. Das umstrittene Gebiet von 18.000 Quadratmetern befand sich bis zur Staatsgründung 1948 in jüdischem Besitz. Nach dem Krieg von 1967 übernahm die jordanische Regierung die Verwaltung, die dort mithilfe der UNO Häuser für palästinensische Flüchtlinge errichten ließ.

Maher Hannun kam 1956 zusammen mit 27 weiteren Flüchtlingsfamilien nach Scheich Dscharrah, bis er im vergangenen Sommer zum zweiten Mal vertrieben wurde. Wenige Jahre nach dem Sechstagekrieg, in dessen Verlauf das umstrittene Gebiet an Israel fiel, erreichte die Flüchtlinge eine Aufforderung, künftig Miete zu zahlen. Die neuen Eigentümer traten in Form zweier Komitees auf: das "Sefardische Gemeinde-Komitee" und das "Knesset-Israel-Komitee". Hannun weigerte sich, Miete zu zahlen, ließ sich aber schließlich doch auf eine Einigung ein, die ihnen uneingeschränktes Mietrecht einräumen sollte. Damit erkannte er indirekt die von den Komitees beanspruchten Besitzverhältnisse an.

"Es geht hier nicht um legal oder illegal und nicht darum, wer die Grundstücke besitzt", kommentierte Jerusalems Vizebürgermeister Pepe Allalo (Meretz). "Dies ist ein arabisches Wohnviertel, deshalb sollten hier nur Palästinenser leben." Die Ansiedlung von Juden sei eine reine Provokation. Informationen der linken Organisation "Ir Amim" zufolge planen die aus dem Ausland finanzierten Siedler in Scheich Dscharrah den Neubau von 200 Wohneinheiten für Juden.

Sollte der Prozess fortgesetzt werden, den jüdischen Anspruch auf Grundstücke rückwirkend anzuerkennen und die Familien, die über Jahrzehnte in den Häusern gewohnt haben, zu vertreiben, könnte das politische Konsequenzen haben. Zwar gäbe es für Palästinenser keine rechtliche Möglichkeit, Grundstücksansprüche aus den Jahren vor 1948 geltend zu machen, sagt Orly Noy, Sprecherin von "Ir Amim", dennoch könnte eine kollektive Petition, auch wenn sie nur symbolisch wäre, Israel "in eine peinliche Lage sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Bühne bringen".

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

25 Kommentare

 / 
  • E
    end.the.occupation

    Apropos Grossmann:

     

    >> Schriftsteller David Grossman geht zur Demo gegen die Räumungen: "Manchmal ist es unmöglich zu schweigen".

     

    Grossmann zählt zu der bekannten Sorte Zionisten, die vor dem Krieg gegen ihn sind - während des Krieges dafür - und nach dem Krieg wieder gegen ihn.

     

    Diese Art 'Unterstützer' für die Rechte der Palästinenser dienen allein einem Zweck: den Anschein einer demokratisch-humanistischen Zivligesellschaft in Israel zu erwecken.

     

    Ein Feigenblatt, so wie Frau Knaul es schätzt.

     

     

    PS.: Zwischenzeitlich haben die ach so friedliebenden Besatzer in Ramallah - dort 'herrscht' bekanntlich der 'autonome' pal. 'Präsident' - die Büros eine der wichtigsten NGO im Widerstand gegen die Mauer gestürmt und verwüstet.

     

    Offensichtlich haben die vielen Petitionen - die wenigstens zur Freilassung einiger Aktivisten geführt haben (sogar die taz hat dabei eine Rolle gespielt - wenn natürlich auch nicht Frau Knaul) - die Besatzer ein wenig verärgert.

  • A
    aso

    @ max:

    Ich halte mich im wesentlichen an Fakten, für die ich Zitate und Links anführe.

    Wollten Sie Aussagen von mir widerlegen, so sollten Sie diese zitieren, und ihre (belegte?) Gegendarstellung benennen.

     

    So verläuft üblicherweise eine Diskussion. Vielleicht ist dies ja auch ein Mißverständnis, und Sie verwechseln eine Diskussion mit einem Meinungsaustausch? Bei der Diskussion geht es um den Austausch von Argumenten.

     

    Statt glasklarer Argumente verlieren Sie sich in Verallgemeinerungen und winden sich wie ein Aal um ja keine meiner Argumente konkret zu erwidern.

     

    Sie schwadronieren herum mit Unterstellungen, Halbwahrheiten und eigenen Phantasien.

    Nichts davon hat Hand und Fuß...

     

    Umgekehrt könnte man feststellen: statt sich an irgendwelche belegbaren Fakten zu halten, kommen Sie mit checkpoints - Gruselstorys aus dem Palliwood-Studio.

    Auch dies natürlich nicht belegt.

    Um es konkret zu machen zwei besonders krasse Beispiele:

     

    1.„...was auch immer du schreibst, eines wirst du nicht begreifen: inhumanes vorgehen ist nicht rechtfertigbar...“:

    Das sehe ich auch so. Und was gibt es inhumaneres als den in der Hamas-Charta geplantem Völkermord an den Juden? Mir fällt nichts ein. Ihnen?

    Dieser Hauptbremsklotz eines Friedens wird von Ihnen ignoriert, daß es schon peinlich ist.

     

    2.„...ein verhalten, was jedes normalen menschen moral hohn spricht, ...“:

    Genauso würde ich die Praxis bezeichnen, mit der Kleinkindern schon Haß eingepflanzt wird, um sie zu Kindersoldaten zu erziehen, und das Märtyrertum zu verherrlichen.

     

    3.Jedes meiner Argumente kann ich mit Beispielen, Zitaten und Links belegen. Welche benötigen Sie?

  • M
    max

    lieber aso,

     

    was auch immer du schreibst, eines wirst du nicht begreifen: inhumanes vorgehen ist nicht rechtfertigbar.

    du versuchst hier allen weiß zu machen, israel hätte jedes recht der welt, all das zu tun, was es tut. dass du dabei auch auf diverse entgegengesetzte rechtsauffassungen stößt ficht dich nicht. verständlich, denn deine völkische rechtsauffassung geht andersrum mir auch am allerwertesten vorbei.

    wenn du mit rechtsauffassungen zugunsten israels nicht recht weiterkommst, dann kommen als nächstes die vermeintlichen rechtsauffassungen der araber, die wiederum so grässlich sind, dass israelisches vorgehen wiederum gerechtfertigt wird. und wenn alles nichts mehr hilft, dann bleibt dir stets und immer zu sagen: "aber die araber sind noch viel schlimmer." "wenn die könnten wie sie wollten, dann würden sie ..."

    ich frage mich beständig, ob du und deinesgleichen sich bewusst darüber sind, dass ihr euch die ganze zeit redlich bemüht, ein verhalten, was jedes normalen menschen moral hohn spricht, zu rechtfertigen.

    wie du den menschen, die an den checkpoints krepieren, weil sie nicht schnell genug (oder garnicht) ins nächste krankenhaus gelassen werden, deren kinder erschossen wurden, weil sie steine warfen, deren länder zum bau eines zaunes verwüstet und enteignet werden, ohne das sie etwas getan hätten, wie du denen erzählen willst, dass sie selber schuld seien, das würde mich wirklich interessieren.

  • A
    A.W.

    Also ich muss Max Recht geben auch wenn man über die Art und Weise wie er die Fakten rübergebracht hat streitbar ist. Bei so viel Ignoranz ist das aber auch nicht verwunderlich!

     

    Einfach herrlich, dass es Leute hier gibt die sich darüber aufregen wenn Araber fordern, dass Juden nicht in Ost-Jerusalem wohnen dürfen. Regen sich denn die gleichen Leute auch darüber auf, dass sich Israel als Judenstaat definiert? Ist halt ein Dilemma, aber anders funktioniert das mit der sicheren Heimstätte halt nicht, wenn man riskiert wieder die Minderheit zu werden. Genau deshalb sollten sie den Palästinensern auch ein paar Zugeständnisse machen. Die Palästinenser bzw. die Fatah hat doch längst akzeptiert, dass sie nur Ost-Jerusalem kriegen und nicht das ganze Jerusalem. Doch Israel will von diesem Deal nix wissen.

     

    Amüsant finde ich auch, dass Leute das Handeln von dem angeblich demokratischen Staat Israel mit dem von Schurkenstaaten vergleichen. Diesen Vergleich zu gewinnen verdient ja wohl kein Lob, ihn zu verlieren wäre hingegen dramatisch.

     

    Richtig wütend werde ich aber über die Leute die ständig behaupten, dass die doofen Palästinenser doch einfach in die umliegenden arabischen Staaten integriert werden sollen. Mehr Ignoranz geht nicht! Ich hab palästinensische Freunde die hinter der Mauer wohnen, deren Vorfahren in Jaffa wohnten und ich hab israelische Freunde die in Tel Aviv wohnen.

  • P
    Publicola

    "Ost-Jerusalem war 1967 von Israel erobert worden. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilte die Besetzung und auch die EU erkennt sie nicht an. Nach ihrem Verständnis gehören Gaza, das Westjordanland und Ost-Jerusalem zu einem künftigen palästinensischen Staat."

    • Beitrag: »Diskussion um den Status Jerusalems - EU-Außenminister schwächen Nahosterklärung ab«

    • tagesschau.de-Die Nachrichten der ARD-website / Stand: 08.12.2009 13:54 Uhr

    • www.tagesthemen.de/ausland/eunahost100.html

  • A
    aso

    @ max:

    Ein schönes Beispiel ihrer Vereinfachungsstrategie:

    „...die araber sind ja alle gleich...“:

     

    Sicher nicht.

    Es geht nicht um „DIE Araber“, sondern um die Ideologie die hinter ihnen steht, und deren Gefangene sie selbst sind, da Apostasie teilweise mit Todesstrafe belegt ist.

     

    Wären Sie in der Lage gewesen meinem Text inhaltlich zu folgen, so wäre ihnen folgende Passage nicht entgangen:

     

    „... Dessen jüdische Bevölkerung wurde VERTRIEBEN, das jüdische Viertel in der Altstadt ZERSTÖRT, und der Zugang zur Klagemauer, dem heiligsten Ort des Judentums, blieb Juden fortan VERSPERRT... „

     

    Aber das ist natürlich kein Aufreger, gell? Weil Unrecht aus Ihrer einäugigen Perspektive natürlich niemals von Arabern ausgehen kann...

     

    Die UN-Resolution 181, der Teilungsplan, war völkerrechtlich nicht bindend, sondern eine EMPFEHLUNG.

    Natürlich wird eine Empfehlung durch Ablehnung einer beteiligten Seite nichtig.

    Wie soll man ein Verhalten nennen, das zunächst diesen Teilungsplan ablehnt, ihn also für ungültig erklärt,

    sich später jedoch ständig auf ihn beruft?

     

    Leider ist zu einer solchen Differenzierung mehr nötig als Ihre simpel gestrickte Weltsicht von Gut und Böse...

    Wenn ich Sie mal fragte, wie Frieden mit der aktuellen Hamas-Charta vorstellbar wäre, war bei Ihnen immer Funkstille: woran mag das liegen...?

     

    „...(spanien ist in gefahr! Haha!)...“:

     

    Daß Sie sich über „das heilige gesetz der rückeroberung“ lustig machen, offenbart krass ihre Unkenntnisse über

    den globalen Djihadismus, und den Querverbindungen der Terroristen von Madrid mit Al Qaida:

    http://www.nzz.ch/hintergrund/dossiers/der_islam_und_europa/europaeischer_islamismus/articlecnatl_1.104542.html

     

    Sind Sie „Biodeutscher“, oder würde ihr richtiger Name eher in die Richtung deuten, die Sie vertreten, und Sie verstecken sich hinter einem deutschem Namen?

  • M
    max

    hallo aso,

    sind wir wieder in deiner bunten welt des "wir finden ihnen immer gute gründe für inhumanes verhalten, solange es gegen die araber geht"?

    die araber sind ja alle gleich, deswegen gilt auch für alle das heilige gesetz der rückeroberung (spanien ist in gefahr! haha!). und die menschen, die dort lebten durften von den jüdischen einwohnern israels vertrieben werden, weil ja "die araber" den teilungsplan nicht anerkannten.

    alles nix neues. aso sagt dir wer die guten sind. die bösen darf man dann mit aller inhumanität behandeln, die einem zur verfügung steht.

    du hältst dich sich sicher auch noch für einen moralischen menschen. sei gewiss, du wärst ein verdammt guter williger vollstrecker ...

  • A
    aso

    @ max:

    Die globale Hirnschmelze hat bereits begonnen:

    Schwachmaten-Festival bei „max“...

    Gern präsentiert er seine grandiose Sternstunde des Halbwissens:

     

    Zunächst noch eine Korrektur eines taz-Fehlers:

    „...Nach dem Krieg von 1967 übernahm die jordanische Regierung die Verwaltung...“:

    soll wohl heißen: Nach dem Palästina-Krieg 48-49.

     

    „...Jordanien, das am 30. Mai 1967 einen Verteidigungsvertrag mit Ägypten geschlossen hatte, griff Westjerusalem und Netanja an...

     

    Die IDF verloren das jüdische Viertel der Altstadt Jerusalems und den Osten der Stadt an die Arabische Legion Jordaniens.

    Jerusalem blieb deshalb bis 1967 in das israelische Westjerusalem und das jordanische Ostjerusalem geteilt.

    Dessen jüdische Bevölkerung wurde vertrieben, das jüdische Viertel in der Altstadt zerstört, und der Zugang zur Klagemauer, dem heiligsten Ort des Judentums, blieb Juden fortan versperrt...

     

    Die israelische Position besagt, dass die Resolution 181 der Vollversammlung als völkerrechtlich

    nicht bindendes Dokument

    keine Gültigkeit besitze und aufgrund der arabischen Ablehnung niemals relevant gewesen sei...“ (Wiki).

     

    „...der teilungsplan von 1948/49 gilt bestimmt nicht mehr, weil die araber zuerst die bösen waren...“:

     

    sondern weil der Teilungsplan nie umgesetzt wurde: Die arabischen Staaten betrachteten ihn als unzumutbaren Verzicht

    auf einen Teil des „Dar al Islam“ insbesondere was Jerusalem als Prestige-Opbjekt angeht.

     

    Ihnen dürfte bekannt sein, daß islamisch erobertes Land nach deren Rechtsauffassung nicht wieder abgegeben werden kann, sondern zurückerobert werden muß?

    (gilt auch für Spanien...).

     

    Das Flüchtlingsproblem mit dem bis heute bekanntem Konfliktpotential wurde künstlich geschaffen,

    weil die arabischen Nachbarstaaten sich weigerten die Flüchtlinge zu integrieren und einzubürgern...

     

    „...auf einem auge blind...“ scheint @ max in der Tat zu sein.

     

    @ end.the.sinnfrei:

    Dürfen Ihrer extrem kompetenten Meinung nach...

    die nach Staatsgründung aus den umliegenden Islamstaaten vertriebenen Juden auch mit irgendeiner Rückgabe oder Entschädigung rechnen...?

  • M
    max

    hier tobt sich ja richtig die antideutsche intelligenzia aus.

    die siedler haben ein recht auf "ihr land", weil es ihnen 1922 zugesprochen wurde ...juhu! der teilungsplan von 1948/49 gilt bestimmt nicht mehr, weil die araber zuerst die bösen waren, oder weil er antisemitisch ist. und humanismus ist auch antisemitisch, der gilt auch nicht. und die un gelten schon garnicht, denn da sind zuviele araber drin. deswegen muss sich israel auch an keine un-resolutionen halten (sowieso antisemtisch) und überhaupt ist es eine frechheit, wie die palästinenser die jüdischen israelis unterdrücken dort im nahen osten. die sollen dankbar sein, wenn sie am leben gelassen werden, so wie die sich aufführen. einfach den jüdischen israelis ihr gutes recht zur vertreibung streitig zu machen! wo kommen wir denn dahin?

    liebe dirks, stefans, gandalfs, adams, ihr seid so widerlich, inhuman, selbstgerecht, auf einem auge blind, unerträglich zynisch, mit euch könnte man hervorragend eine diktatur aufbauen, denn ihr findet für jedwede greuel eine rechtfertigung. zum kotzen!

    siedelt doch einfach über ins heilige land. ihr werdet von den dortigen rechtsradikalen gebraucht, denn nicht alle israelischen soldaten sind so bedenkenlos bereit menschen ins gesicht zu treten, wie ihr es offenbar seid.

  • P
    Publicola

    Was verhindert einen - dauerhaften - Frieden ?

     

     

    » […] „Das Fehlen einer Lösung des Problems der Demarkation der Grenzen innerhalb des historischen Landes Israel - und nicht eine iranische Bombe - ist die ernsteste Bedrohung der Zukunft Israels,“ erklärte [der israelische Verteidigungsminister] Barak […].«

    http://www.haaretz.com/hasen/pages/ShArtVty.jhtml?sw=iran+ehdud+barak&itemNo=1145244

    • Artikel: “Barak: Peace process failures greater threat than Iran nukes”

    • Haaretz – 26.01.2010

     

    » Barak sagte: „… wenn zwischen dem Jordan [Fluß] und [Mittelmeermeer] es nur eine [einzige] politische Entität, genannt 'Israel' gibt, wird [diese Entität] zwangsäufigerweise entweder nicht jüdisch oder nicht demokratisch sein, und wir werden zu einem einen Apartheid Staat werden „«

    http://www.jpost.com/Israel/Article.aspx?id=166939

    • Artikel: „'Lack of borders within Israel is our greatest threat' „

    • The Jerusalem Post – 27.01.2010

  • DG
    Dirk Gober

    Gut zu wissen, daß die Israelis auch nur ein Volk wie jedes andere sind und ebenfalls in ihrer Mitte Gutmenschen haben.

    Ebenso wie in Deutschland zeichnen sich diese durch absolute, fast schon sträfliche, Naivität und sinn-, gedanken- und bedenkenloses Geplappere aus, bei dem es einem intelligenten Menschen die Schuhe auszieht.

    Dummheit ist leider international und verschont auch Teile des "auserwählten Volks" nicht.

     

    Wie dumm kann man sein, zu fordern, Juden dürften in bestimmten Gebieten nicht wohnen? Warum schließt man nicht Araber aus anderen aus; doch nicht etwa, weil das Rassismus wäre?

    Es erinnert doch sehr an die von Intelligenzallergikern verwendete Rechtfertigung für den Massenterror (Intifada 2), für die Sharons Besuch auf dem Tempelberg herhalten mußte. Verbietet man Moslems den Besuch chrtistlicher und jüdischer Religionsstätten? Ist der Tempelberg nicht ein ursprünglich christlich-jüdisches Symbol, erst Jahrhunderte später von Moslems geraubt?

     

    Goebbels' Schüler haben noch gar nichts verlernt und es ist schade, daß sich auch diverse jüdische Dummköpfe für dieses schmutzige Spiel hergeben.

  • S
    Stefan

    Bravo, das 1948 ethnisch (von Juden) gesäuberte Ost-Jerusalem ist also ein arabisches Viertel?

     

    Mal praktisch betrachtet: Wann war oder seit wann ist Jerusalem eine für alle Religionen offene Stadt?

     

    Was soll eigentlich das heuchlerische Gejaule? Jeder hält es für selbstverständlich, wenn die Palis ihre Gebiete judenfrei haben oder haben wollen. Wenn es wirklich so wäre, wie von Susanne Knaul beschrieben, dann wären das doch nur die Pali-Rules in sehr abgemilderter Form.

    Im Gaza-Streifen lebt ein einziger Jude, und zwar seit 1318 Tagen - als Geisel der Hamas-Terroristen.

     

    Gilad, wir vergessen dich nicht!

  • F
    frischer

    "Judaisierung der Stadt" ... oioioi! Solche Worte bei der taz?!

    Wenn man diese Vokabel im Passiv betrachtet, wäre man bei "ethnischer Säuberung", oder?!

  • G
    Gandalf

    Völkerrechtlich haben Palästinenser kein Anrecht auf Jerusalem. Im Zuge der Neuordnung des Nahen Ostens nach Untergang des osmanischen Reiches hat der Völkerbund 1922 einen politischen Anspruch auf das winzige Gebiet westlich des Jordans einschließlich Jerusalem für die Juden ausschließlich anerkannt.

     

    Parallel sagte der Völkerbund Ansprüche der Araber auf riesige Gebiete zu, heute Syrien, Irak und Libanon. Das heutige Saudi-Arabien und Ägypten erlangten einige Jahre davor ihre Selbständigkeit. Es folgten weitere 17 arabische Staaten, zusammen ca. 10% der Landoberfläche der Welt, alles durch islamische Eroberung geschaffen. Aber sie fordern wie selbstverständlich Jerusalem und das winzige Israel.

     

     

    Die jüdischen Siedler sind nicht illegal, denn das ist ihr Land.

  • DK
    dem kleinen Bongo

    Die Art, wie die Siedler die Kontrolle über Ostjerusalem übernehmen würden, sei eine einzige "Frechheit"

     

    Na dann soll man nur froh sein, dass die Juden nicht die Methoden der Hamas übernehmen.

  • AW
    Adam Wiesent

    "...mehrere Familie zu nachtschlafender Zeit von Polizisten aus ihren Wohnungen vertrieben."

     

    Das ist eine Prozedur die von allen Polizeien der Welt so gemacht wird, ich kann es mir kaum vorstellen, dass man in Deutschland mit illegalen Hausbesetzern anders umgeht.

    Wie man mit illegalen israelischen Siedlern in Gaza umgehen würde, brauche ich nicht zu beschreiben, die Hamas, gewählte palästinensische Vertreter sind für ihre Sensibilität und Humanismus sehr bekannt.

  • H
    HeiligsMichal

    "...mehrere Familie zu nachtschlafender Zeit von Polizisten aus ihren Wohnungen vertrieben."

    Das jetzt nur niemand Vergleiche zieht mit einer Zeit in der deutschen prähistorischen Vergangenheit. Dann wird hier nämlich mordsmäßig zensiert werden.

  • W
    Wiener

    Wir dürfen nicht vergessen, dass Ostjerusalem im Jahr 1948 von Jordanien völkerrechtswidrig besetzt wurde und erst 1967 von der israelischen Armee befreit wurde , die Araber die sich in diesen Gebieten in der Zeit niedergelassen haben, mussten es wissen, dass das nicht rechtens ist und das die Richtigen Besitzer ein Anspruch auf die Häuser, Wohnungen und Grundstücke haben, dass Israelis jetzt ihr Recht durchsetzen, kann man ihnen nicht vorwerfen, das würde in Deutschland auch nicht anders ablaufen.

     

    Ich bin aber schockiert, dass Juden für ein judenfreies Ostjerusalem demonstrieren, denn das gab es zuletzt in Deutschland zur Zeit der Nazis.

  • E
    end.the.occupation

    Die Palästinenser warten auf die Rückgabe von über 500 Dörfern - in denen sie nachweislich gewohnt haben, bis diese von isr. Truppen zerstört wurden - und teilweise 'israelische' Orte auf ihnen errichtet wurden - inkl. Sderot.

     

    Das die Rechte von Nichtjuden - Arabern - in Israel grundsätzlich völlig bedeutungslos sind - das ist das eigentliche Problem.

     

    Es geht in Sheikh Jarrah - wie alle Zionisten ist Frau Knaul natürlich unfähig, arabische Orte korrekt zu bezeichnen - auch nicht nur um drei Häuser, sondern um das ganze Viertel - um 1500 Menschen - wozu Frau Knaul wie für sie üblich schweigt.

  • P
    Paco

    Ich bin aus zweierlei Gründen schockiert: Einmal über die Vorgehensweise der israelischen Autoritäten, die sich zum Werkzeug von sog. "Siedlern" machen lassen und zum Zweiten über die bisherigen Kommentare,die vor Einseitigkeit und unterschwelligem Rassismus nur so strotzen. Und wenn hier schon Ansprüche aus der Zeit vor 1948 geltend gemacht werden, wie sieht es dann mit den ab 1948 widerrechtlich annektierten arabischen Dörfern und den seit 1967 stattfindenden Enteignungen palästinensischen Landes aus? - Mein Respekt gilt denjenigen Israelis, die sich an die Seite der palästinensischen Opfer stellen!

  • M
    max

    liebe frau knaul,

    in der wahl der worte dergestalt, dass am ende die ganze sache nicht halb so wild zu lasten israels aussieht, wie sie ist, sind sie wirklich gut, selbst wenn es darum geht, einen artikel zu schreiben, der kritik an israel beinhaltet.

    es ist mitnichten so, dass ostjerusalem dem staat israel im verlaufe des sechs-tage-krieges "zufiel". das war ja keine tombola. israel ist in ostjerusalem einmarschiert, hat es besetzt und es entgegen allen un-resolutionen (auch seither) zu seinem staatsgebiet erklärt. der "zufall" hatte bei dieser sache seine hände nicht im spiel.

    auch nicht wenig geschickt ist die zitierung derjenigen, die etwas gegen den zuzug von jüdischen israelis nach ostjerusalem haben in der form, dass komentare wie die bereits geschriebenen geradezu provoziert werden, die da rufen "die rassistischen antisemitischen araber wollen ein judenfreies ost-jerusalem".

    bei allem verständnis für die ablehnung von antisemitismus und rassismus sollte man an dieser stelle mal die kirche im dorf lassen. israel hat die annektierung ostjerusalems erklärt. israel hat ganz jerusalem zu seiner haupstadt, der hauptstadt des "judenstaates" erklärt. israel betriebt durch räumungen und (be-)siedlungen eine eindeutige strategie der vertreibung der palästinenser, welche im gleichen zug keine baugenehmigungen in ostjerusalem mehr erhalten. die strategie ist klar. ostjerusalem soll jüdisch besiedelt, kolonisiert werden.

    nun den kolonisierten rassismus vorzuwerfen, weil sie die kolonialherren nicht da haben wollen ist einfach bescheuert. den selben blödsinn hat man schon den tibetern hinsichtlich der chinesen vorgeworfen.

    es ist schlicht ein hohn, der gewaltsamen kolonisierung das wort zu reden, indem man die kolonisierten als borniert und rassistisch darstellt, wenn sie sich gegen den mit zwang durchgesetzten "zuzug" der kolonialherren zur wehr setzen.

    mit dieser argumentation ist jedweder imperialismus (um mal das böse wort zu benutzen) rechtfertigbar.

     

    im ergebnis dennoch schön, dass die israelische zivilgesellschaft mal wieder gesicht zeigt und darüber berichtet wird.

  • MS
    Magdalena Sawatzki

    Verstehe ich es richtig: Araber hätten gerne ein Judenfreies Ostjerusalem und israelische Intellektuelle sind dafür ?

  • AP
    Andreas Palatinajkos

    Die Häuser gehören doch den Juden, somit sind sie die Besitzer, wenn sie die Mieter raus haben wollen, dann ist das ihr gutes Recht, in Deutschland läuft das auch nicht anders.

  • C
    Cecilia

    "Dies ist ein arabisches Wohnviertel, deshalb sollten hier nur Palästinenser leben."

     

    Das empfinde ich als eine ziemlich rassistische Aussage.

  • M
    Meredith

    Noy, Sprecherin von "Ir Amim", dennoch könnte eine kollektive Petition, auch wenn sie nur symbolisch wäre, Israel "in eine peinliche Lage sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Bühne bringen".

     

    Aha, da ist wieder der Pallywood-typische antiisraelische Medienkrieg. Zuträglicher für den Frieden wäre es,wenn Ramallah zur Hauptstaat des Palästinenserstaates werden würde, denn Jerusalem sollte von Israel verwaltet werden. Jeder der in Jerusalem gelebt hat, weiß, dass der Zugang zu den heiligen Stätten in Israels Hand liegen muss, um die Stadt weiterhin attraktiv zu halten.