■ Querspalte: Neues vom Scheidungsrichter
Nach Johannes Rau, Norbert Blüm, Stefan Effenberg, Claudia Nolte (warum eigentlich nicht Roberto Blanco?) predigt nun demnächst Gerhard Schröder. Und zwar in der katholischen Gemeinde St. Franziskus in Mönchengladbach zum Thema „Beziehungsfähigkeit“, meldet AP. In der „Glaubensreihe“ bereichert der telegene Theolologe die lustige Laientruppe wie immer mit nichts als sich. „Ich sag' mal, wir machen das; der Adam, der war ein ganz kluger Mann, und die Eva war auch nicht ohne, da gibt es kein Vertun.“ So wird's kommen. Die mehrmalige Scheidung prädestiniert den Prediger. Unter den Talaren der Muff von 26 Ehejahren, und demnächst dann zum Thema „Bart weg, Frau auch“: Rudolf Scharping, dessen Ehe es just mitten entzweiriß. Arbeit, Arbeit, Arbeit für den Scheidungsrichter.
Was sagen die Parteien? Och, gar nichts in der Öffentlichkeit (Jutta) und auch nix (Rudolf), man sei gerade auf dem Weg „zum Bluesfestival des Südwestfunks“. Da brodelt die Leidenschaft, da glitzern die Augen. Rudolf und Jutta in Ekstase, zucken, kreischen, Tour de Trance, geweitete Pupillen, kurz vorm Kollaps. Montag morgen: Chill-out in Lahnstein, Scharping unter Druck. Schröder legt mit blondem Gegengift von der Regierungsbroschüre Focus nach, Fischer verliebte sich nach der Trennung von Claudia in Mineralwasser und sich selbst, und Lafontaine verliebte sich – eine Wendung, die physiognomisch nur zu ihm paßt – Hals über Kopf in die flotte Christa aus der Parteizentrale.
Und da Bild am Sonntag vor kurzem nachwies, daß Schröders alte Alte nach dem Friseurbesuch nun genauso aussieht wie Schröders neue Alte, bleibt Scharping nur noch Krista Sager aus Hamburg, die Powerfrau der Grünen, die genauso aussieht wie seine Jutta. Denn Männer lieben nur einen Frauentyp, wußte BamS, lediglich der Vorname wechselt. Im Frühjahr jedenfalls wird die Kandidatenfrage beantwortet. Darunter können wir uns nun alle mehr vorstellen: Wer mit wem? Benjamin von Stuckrad-Barre
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen