■ Querrille: Souked American: Notes Campfire
Das Schwarz ihres Covers war nicht schwarz genug. Und weil ihnen ein Song nicht gefiel, ist ihr neues Album mit fast halbjähriger Verspätung erschienen. Daß bei soviel Hin und Her sämtliche Deutschlandtermine abgesagt werden mußten, ist da nur ein Nebenaspekt. Souled American spielen ihre langsamen Countrysongs an der Grenze zur Auflösung – und durch die Radikalität der Tongebung in Cover- oder Songgestaltung bringen sich die drei Amis auch als Ensemble selbst stets an diese Grenze. Sie betreiben ein gefährliches Selbstexperiment: Sie atomarisieren ihre Kompositionen. Vielleicht verbreitet deshalb jeder Ton den Zauber des letzten Akkords im Soundtrack zu einem Western von John Ford, bei dem der Regisseur noch einmal das Panorama zeigt, bevor er endgültig das Licht ausknipst. Ja, jeder Ton auf Notes Campfire wird mit der Dringlichkeit eines letzten gesetzt. Im Wortsinne: Musik für die Ewigkeit.
Christian Buß
Das Konzert am 25. Februar im Knust fällt aus.
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