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Querrille

Frank Z: „Alcohol, tobacco and firearms“ (East West)

Es gibt nur Schwarz und Weiß in der Weltsicht des Hamburgers Frank Z. Mit trübem Sarkasmus entdeckt er das Böse – sogar im Fernsehen! Daß die Welt schlecht ist, wußten viele, doch viele wußten es auch besser und genauer zu sagen. Als Frank Z Anfang der Achtziger mit der Gruppe Abwärts für Furore sorgte, paßte seine apokalyptische Anschauung nicht nur prima zur allgemeinen Stimmung, seine Formulierungen verfügten noch über eine sprachliche Wucht. Auf diesem Solodebüt hingegen klingen Sätze wie „Ich find's gut, ich bin der coole Ficker“nur noch altbacken und schal. In Bars, mitten in der Nacht, spielen viele der Lieder, wahrscheinlich auf dem Kiez. Doch in Frank Zs St. Pauli erwartet man jeden Moment, daß Horst Frank als Bösewicht auf die Bildfläche tritt. Verlebt blickt der Sänger vom Cover, verrucht will er wirken, wenn er „und die Kehlen waren trocken, doch die Drinks waren gut“singt, aber nur vermufft klingen seine Rap-Versuche. Ein Plädoyer für den Vorruhestand. feb

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