: Quatsch statt Anhängsel
■ GAL streitet sich mächtig über die Bebauung des Süllbergs in Blankenese
Die Bebauung des Süllberges in Blankenese droht zu Zankobjekt innerhalb der GAL zu werden. Am Donnerstag hatte die GAL-Bürgerschaftsabgeordnete Sabine Boehlich als Mitglied der BI „Süllberg“ ihren Altonaer ParteigenossInnen vorgeworfen, dem Bebauungsplan aufgrund von Koalitionsverpflichtungen gegenüber der SPD in der Bezirksversammlung zustimmen zu wollen (taz berichtete). „Wir sind kein Anhängsel der SPD, sondern befürworten den Plan aus inhaltlichen Gründen“, empörte sich gestern Olaf Wuttke, Fraktionsvorsitzender der GAL-Altona.
Der überarbeitete Bebauungsplan sichere die milieuprägenden Altbauten und garantiere langfristig den Betrieb des Süllberg-Restaurants. „Wenn dieser Entwurf nicht in Kraft tritt“, warnte Wuttke, „gilt der alte Baustufenplan fort.“ Restaurant und Altbauten seien dann gefährdet, und der Investor könne mehr Wohnungen als nach dem Bebauungsplan errichten.
„Dieses ganze Gerede, es würde kein Restaurant mehr geben, ist Quatsch“, schießt Sabine Boehlich zurück. Es gebe durchaus Investoren, die sich auf andere Konditionen einließen. Sie hoffe weiterhin, daß der Plan aufgrund des Stimmverhaltens von CDU und STATT-Partei auf Bezirksebene an die Bürgerschaft weiter geleitet werden muß. „Ich halte es zu 90 Prozent für wahrscheinlich, daß die GAL-Bürgerschaftsfraktion gegen den Plan stimmen wird“, bekräftigte Boehlich gestern.
"Der Bebauungsplan ist noch nicht in der Bürgerschafts-Fraktion diskutiert worden, und es gibt auch keinen Beschluß dazu“, lautet jedoch die säuerliche Reaktion der stadtenwicklungspolitischen Sprecherin der GAL-Fraktion, Heike Sudmann, auf Boehlichs Alleingang. „Alles andere ist eine Falschmeldung.“ Der abgespeckte Plan sei eine gute Diskussionsgrundlage, die jetzt mit dem Bezirk besprochen werden müsse. hh
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