: Qualvolle Enge
■ Das jüdische Ghetto in Frankfurt
Die Frankfurter Judengasse entstand 1460 auf kaiserlichen Befehl außerhalb der Frankfurter Stadtmauern. Das Ghetto mit nur drei Eingängen hatte anfangs nur rund 100 Bewohner in 14 Häusern, Anfang des 17. Jahrhunderts sollen in der Judengasse aber bereits 3.000 Menschen in qualvoller Enge gelebt haben. Erst 1808 öffnen sich die Tore des Ghettos, 1811 wird in Frankfurt das freie Wohnrecht eingeführt. Rund 75 Jahre später wird das Ghetto abgerissen. Zuvor hatte man im Jahr 1882 eine zweite Synagoge neben einer bereits bestehenden errichtet. Sie wurde am 9. November 1938 von der SA niedergebrannt. Börneplatz heißt das Gelände erst wieder seit 1979 zum Gedenken an den Schriftsteller Ludwig Börne, der im 19. Jahrhundert in der Judengasse lebte.
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