piwik no script img

Prozess um brennende AutosStaatsanwälte lassen nicht locker

Die Anwältin der freigesprochenen Alexandra R. kritisiert die Anklagebehörde. Diese will in die nächste Instanz gehen. Ein neues Urteil erwartet die Anwältin aber nicht.

Die Anwältin der in der vergangenen Woche vom Vorwurf der Brandstiftung freigesprochenen Alexandra R. kritisiert die Staatsanwaltschaft. Diese sei nicht bereit, ihre Schlappe vor Gericht zu akzeptieren, sagte Anwältin Martina Arndt am Sonntag auf einer Pressekonferenz. Sie könne verstehen, dass die Behörde unter öffentlichem Druck steht, endlich die Täter der zahlreichen Autobrandstiftungen zu präsentieren. Doch das könne nicht auf dem Rücken ihrer Mandantin geschehen, so Arndt. Schließlich habe das Gericht den Freispruch damit begründet, dass durchgehende Zweifel an einer Beteiligung von R. an der ihr vorgeworfenen Brandstiftung bestehen.

Die Staatsanwaltschaft hatte am Donnerstag angekündigt, in dem Verfahren gegen die 21-Jährige in die nächste Instanz zu gehen. Sie hatte drei Jahre Haft für Alexandra R. gefordert. Zuvor hatte R. fast fünf Monate in Untersuchungshaft gesessen. Die Anklagebehörde ließ aber offen, ob sie Revision einlegen will oder in Berufung geht. Bei einer Berufung wird das gesamte Verfahren neu aufgerollt. Bei der Revision bewertet die nächste Gerichtsinstanz die Erkenntnisse neu, eine erneute Beweisaufnahme ist dabei nicht vorgesehen.

Angesichts des klaren Freispruchs sieht Arndt beidem gelassen entgegen. "Ich bin optimistisch, dass ein erneutes Verfahren den Freispruch meiner Mandantin bestätigen wird." Davon ist auch Patrick Technau, der Sprecher des Solikomitees für Alexandra R., überzeugt. Er kritisierte die Staatsanwaltschaft deutlicher: "Alexandra war monatelang in den Boulevardmedien als Feuerteufel diffamiert worden, saß mehrere Monate in U-Haft und muss sich nun noch mal mit dem Verfahren herumschlagen." Mit der Fortdauer des Verfahrens könne weiter gegen sie ermittelt werden und sie könne weiter observiert werden. Davon sei auch ihr Umfeld betroffen. PETER NOWAK

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

1 Kommentar

 / 
  • B
    breaking

    Na da müssen die Hells Angels aber aufpassen, dass sie nicht an diese Staatsanwältin geraten, oder sitz da schon jemand nach den Waffenfunden im Knast?