Proteste in Venezuela: Zahl der Getöteten auf 21 gestiegen
Eine 47-jährige Anhängerin Maduros erliegt ihren Verletzungen nach einem Flaschenwurf. Die Opposition ruft für Montag zu „nationaler Blockade“ auf.
Seit Anfang April gibt es nahezu tägliche Kundgebungen mit dem Ziel, Maduro zu stürzen. Für Montag rief die Opposition zu einer „nationalen Blockade“ von Straßen auf. Die Demonstrationen finden in einer äußert angespannten Lage statt. In der Nacht zum Freitag wurden in Caracas zwölf Menschen getötet.
Konservative und rechtsgerichtete Regierungsgegner machen Maduro für die schwere Wirtschaftskrise in dem ölreichen Land verantwortlich. Sie kämpfen für eine Volksabstimmung über seine Amtsenthebung.
Maduro will trotz Massenprotesten und mehreren Toten die sozialistische Revolution um jeden Preis verteidigen. „Sie wissen nicht, was wir in der Lage sind zu tun“, betonte der 54-Jährige in seinem TV- und Radioprogramm „Domingos con Maduro“. „Nach fast 20 Jahren der Revolution bin ich bereit, einen neuen historischen Schritt zu unternehmen.“ Angesichts der zunehmend blutigen Proteste und Unruhen mit bereits 21 Toten versicherte er: „Wir werden nicht in einen Bürgerkrieg geraten.“
Maduro wurde scharf kritisiert dafür, dass 500 000 Milizen mit Gewehren ausgerüstet werden sollen. Die politischen Gegner riefen das Militär zum Bruch auf. Mit erneut Hunderttausenden Demonstranten will die Opposition am Montag für ein Ende der Präsidentschaft des Sozialisten auf die Straße gehen. Der Vizepräsident des Parlaments, Freddy Guevara, kündigte Proteste in allen 24 Bundesstaaten des Landes mit den größten Ölreserven der Welt an.
Laut Angaben von Anwälten gab es seit Ausbruch der Proteste am 4. April rund 1300 Festnahmen. Auslöser waren die zeitweise vollständige Entmachtung des von der Opposition dominierten Parlaments und Sorgen vor dem Abdriften in eine Diktatur.
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