piwik no script img

Proteste in SüdafrikaMit Steinen gegen Studiengebühren

Tausende junge Menschen protestieren gegen eine Erhöhung der Studiengebühren. Die Regierung reagiert erst mit Panzerwagen – und dann mit Einsicht.

Die Lage ist angespannt: Demonstranten in Pretoria. Foto: dpa

Pretoria dpa/afp | Die landesweiten Studentenproteste in Südafrika haben am Freitag einen neuen Höhepunkt erreicht. Tausende wütender Studenten versammelten sich vor dem Regierungssitz in Pretoria und forderten Präsident Jacob Zuma zu einer Erklärung auf. Die Sicherheitskräfte brachten gepanzerte Mannschaftswagen und Wasserwerfer auf das Gelände. Über den von einem großen Polizeiaufgebot abgesicherten Zaun flogen Steine und Flaschen, ein Reporter wurde nach Angaben des TV-Senders eNCA am Kopf verletzt.

An mehreren Stellen drangen Studenten auf das Gelände des Regierungssitzes vor. Beobachter beschrieben die Situation als extrem angespannt. Auf TV-Bildern war schwarzer Rauch zu sehen.

Am Freitagnachmittag gab Zuma schließlich eine Erklärung ab und kündigte an, dass es im kommenden Jahr keine Erhöhung der Gebühren geben werde. „Die Regierung versteht die Sorgen von Studenten aus ärmeren Familien“, sagte er.

Die Proteste hatten vor anderthalb Wochen in Johannesburg begonnen. Studenten, Eltern und Dozenten demonstrieren gegen eine geplante Erhöhung der Studiengebühren.

Schon am Mittwoch war es vor dem Parlament in Kapstadt zu Krawallen gekommen, als Studenten Eingangstore durchbrachen. Die Ministerpräsidentin der Westkap-Provinz, Helen Zille, wurde am Freitag bei einem Vermittlungsgespräch von den Studenten ausgebuht. Inzwischen sind alle wichtigen Universitäten des Landes geschlossen.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

2 Kommentare

 / 
  • Andere haben überhaupt keine Möglichkeit, zu studieren. Und die regen sich auf, weil sie ein bißchen mehr zahlen sollen für ein Studium, das ihnen eine lebenslange privilegierte Position verschaffen wird?

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      So einfach ist das leider nicht, Kurt. Aber zugegebenermassen hat der obige Artikel viele Erklärungslücken. Der andere Taz-Artikel unter http://taz.de/Studentenunruhen-in-Suedafrika/!5241833/ erläutert viel besser, worum es eigentlich geht.