Proteste gegen Sparpolitik in Spanien: „Unsere verlorenen Rechte“
In Madrid sind Zehntausende gegen die Sparpolitik der Regierung auf die Straße gegangen. Ministerpräsident Rajoy beruft sich auf die Vorgaben der EU.

Die Protestaktion stand unter dem Motto „Die Menschen und ihre Rechte kommen zuerst“. Erst im November war ein Treffen der Gewerkschaftsführer mit Rajoy ergebnislos verlaufen. Der Regierungschef hat mehrfach betont, er wolle zwar verhandeln, aber dabei auf keinen Fall die von Brüssel geforderte Haushaltsstabilität in Frage stellen lassen.
Die Chefs von CCOO und UGT, Ignacio Fernández Toxo und Pepe Álvarez betonten, es werde auch 2017 so lange weitere Demonstrationen geben „wie es nötig ist, um unsere verlorenen Rechte wiederzuerlangen“. Auch mehrere linke Spitzenpolitiker marschierten mit, darunter Podemos-Chef Pablo Iglesias.
Viele Demonstranten hielten Schilder mit der Aufschrift „No!“ und einer daneben abgebildeten Schere in die Höhe, als Zeichen ihrer Ablehnung der Sparmaßnahmen. Die PP habe versagt, sie müsse endlich abtreten, hieß es auf anderen Spruchbändern.
Die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone hatte fast ein Jahr lang keine reguläre Regierung, weil sich nach der Wahl im Dezember 2015 eine politische Pattsituation ergeben hatte, die auch nach einer zweiten Wahl im Juni fortbestand. Rajoy war zehn Monate nur geschäftsführend im Amt. Erst Ende Oktober konnte der 61-Jährige eine Vertrauensabstimmung im Parlament für sich entscheiden und steht nun einer Minderheitsregierung vor.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!