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Proteste gegen Erdogan„Ein lupenreiner Antidemokrat“

Weil der türkische Ministerpräsident Erdogan nicht zur Preisverleihung erschienen ist, wurde ihm der „Steiger Award“ nicht verliehen. Zehntausende demonstrieren gegen ihn.

Erdogan als Vampir – Protest am Samstag in Bochum. Bild: reuters

BOCHUM taz | Fast 25.000 Menschen mit Wurzeln aus der Türkei haben am Samstag in Bochum gegen die Politik des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan protestiert. Bei getrennten Demonstrationen warfen Aleviten, Kurden, Armenier und türkische Sozialdemokraten Erdogan und dessen Regierungspartei AKP Menschenrechtsverletzungen vor.

Erdogan sei ein „Mörder“, seine AKP eine „Killer-Partei“ hieß es besonders auf Transparenten der rund 22.000 alevitischen Demonstranten unter Verweis auf das Pogrom in der zentralanatolischen Stadt Sivas immer wieder.

Dort hatte 1993 eine islamistische Menschenmenge Brandsätze in ein Hotel geworfen, in dem Teilnehmer eines alevitischen Kulturfestivals festsaßen. 35 Menschen verbrannten oder erstickten – sie wurden in dem brennenden Gebäude festgehalten. Obwohl frühzeitig alarmiert, unternahmen Polizei und Feuerwehr acht Stunden lang nichts zu ihrer Rettung. Erdogans Regierung decke die „Drahtzieher und Täter des Massakers noch heute“, argumentiert der Generalsekretär der Alevitischen Gemeinde Deutschlands, Ali Dogan. Erst am Dienstag habe die „von der AKP dominierte türkische Justiz“ den Fall für verjährt erklärt.

Erdogans Absage

Auslöser der Proteste im Ruhrgebiet war die geplante Verleihung des sogenannten „Steiger-Awards“ an Erdogan. Der türkische Regierungschef sollte den undotierten Preis, mit dem nach Willen der Initiatoren „Geradlinigkeit, Offenheit, Menschlichkeit und Toleranz“ prämiert werden, am Samstag in Bochum in der Kategorie „Europa“ entgegennehmen. Zu den weiteren Preisträger zählen in diesem Jahr die schwedische Königin Silvia, der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler und der Modemacher Wolfgang Joop.

Erdogan hatte seine Deutschlandreise aber in der Nacht zum Samstag abgesagt. Begründet wurde dies mit dem Absturz eines türkischen Militärhubschraubers auf ein Wohnhaus in der afghanischen Hauptstadt Kabul, bei dem mindestens ein Dutzend Menschen ums Leben kamen. Unklar sei, „ob, wann und wie“ der Regierungschef den Preis doch noch erhalten solle, sagte eine Sprecherin des Veranstalters des „Steiger Awards“, Sascha Hennen, der taz.

Willkürliche Inhaftierungen

Schon vor der Preisverleihung hatten auch Menschenrechtsorganisationen und Journalistenverbände die Auszeichnung Erdogans kritisiert. Die sei „ein Schlag ins Gesicht der Opfer von willkürlicher Haft und Folter in der Türkei“, schrieb etwa der Generalsekretär der Göttinger Gesellschaft für bedrohte Völker, Tilman Zülch, in einem offenen Brief. Erdogan trage die Verantwortung für „Repressalien gegen regierungskritische Journalisten und für willkürliche Verhaftungen von Berichterstattern", klagte der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands, Michael Konken – in der Türkei sind derzeit rund 100 Journalisten in Haft.

Der Publizist Ralph Giordano kritisierte besonders den früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder, der die Laudatio halten sollte: Erdogan leugne noch immer den Völkermord an den Armeniern und verkörpere „diese türkische Lebenslüge wie kein zweiter“. Schröders Laudatio müsse also verlogen ausfallen.

„Erdogan ist ein lupenreiner Antidemokrat“, betonte auch der Alevit Dogan im Gespräch mit der taz. Seine Religionsgemeinschaft, die sich aus dem schiitischen Islam entwickelt hat, werde von der sunnitischen Mehrheit in der Türkei noch immer unterdrückt. Drastisch war auch der Protest kurdischer Gruppen: Knapp 1.000 DemonstrantInnen trugen stilisierte Särge durch Bochum, mit die mit den Worten „Getötet von Erdogan“ oder „Getötet durch das türkische Militär“ beschriftet waren.

Erinnert werden sollte damit auch an einen Luftangriff auf angebliche Kämpfer der kurdischen Arbeiterpartei PKK, bei dem Ende Dezember über 30 Zivilisten getötet wurden. In Sprechchören wurde der Ministerpräsident immer wieder als „Terrorist“ bezeichnet und die Freilassung des PKK-Chefs Abdullah Öcalan gefordert.

Im gut gefüllten Bochumer Ruhrstadion, das knapp 30.000 Menschen fasst, lobten Vertreter des Vorstands der alevitischen Gemeinde immer wieder die hohe Teilnehmerzahl: Die 22.000 Demonstranten repräsentierten den Kampf großer Teile der türkischen Community in Deutschland gegen die Politik der türkischen Regierung.

Auch Erdogan selbst nutzt Reisen in die Bundesrepublik zu Wahlkampfzwecken. Dabei warnt er immer wieder vor zu starker Anpassung an die deutsche Gesellschaft – bei einer Rede in Köln 2008 nannte er Assimilation „ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Im März 2011 konnte er allerdings nur 10.000 Anhänger ins Düsseldorfer Eisstadion mobilisieren.

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26 Kommentare

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  • B
    betruebt

    es macht mir angst und gleichermaßen zuwider, all diese kommentare hier zu lesen.. all die kommentare ... von besser- und scheinwissern.. sich über themen auszulassen, wo sie nicht betroffen sind und es nicht verstehen können und wollen, ist einfach zuwider...

    leute, bitte schreibt doch über themen, wo ihr entweder die erfahrung gemacht habt oder sachlich recherchiert habt. aber bitte keine mund zu mund proganda betreiben, und mit halbwissen prahlen und ganz gefährlich, auch noch alles über einen kamm scheren.

    wo habt ihr blos euer halbwissen her und mit welcher glaubhaftigkeit bringt ihr das auch noch zur sprache, es ist mir zu wider....

  • B
    betrübt

    es macht mir angst und gleichermaßen zuwider, all diese kommentare hier zu lesen.. all die kommentare ... von besser- und scheinwissern.. sich über themen auszulassen, wo sie nicht betroffen sind und es nicht verstehen können und wollen, ist einfach zuwider...

    leute, bitte schreibt doch über themen, wo ihr entweder die erfahrung gemacht habt oder sachlich recherchiert habt. aber bitte keine mund zu mund proganda betreiben, und mit halbwissen prahlen und ganz gefährlich, auch noch alles über einen kamm scheren.

    wo habt ihr blos euer halbwissen her und mit welcher glaubhaftigkeit bringt ihr das auch noch zur sprache, es ist mir zu wider....

  • DD
    der demokrat

    Bei aller Liebe an die Türkei. Hier geht es nicht um die Türken oder die Türkei oder Türkenhass. Ich kann sehr wohl verstehen, dass auch die Türken ein Recht auf ein würdevolles Leben haben. Es geht um islamistisch faschistuide Einstellungen, die Andersdenkende als Feindbild sehen. Ein in europa aufgewachsener Rassist wird keinen Unterschied zwischen einem sunnitischen oder alevitischen Türken machen. Dennoch muss Extremisten die Stirn geboten werden, egal ob es sich um einen deutschen Rassisten handelt oder einen türkisch/kurdischen Islamisten. Und die Aleviten fordern nur ihr ihnen zusthendes Recht auf Gleichberechtigung, so einfach ist das.

  • B
    bull

    So jetzt reicht es aber.Wohin sollen die3 Türken denn gehen bitte sehr,wenn einige Durchgeknallte ständig autonome Provinzen haben wollen.Diese Durchgeknallten sind es doch die das Leben in der Türkei zur Hölle gemacht hatten auf die der Staat mit allen Machtmitteln reagieren musste.

     

    Im Gegensatz zu einigen anderen Ländern auf diesem Planeten hat sich der türkische Staat nämlich als wehrhafte Demokratie entpuppt.Es gibt sehr wenige Länder die so oft Regierungswechsel erlebt haben wie in die Türkei.Dies sollte auch dem grössten Türkeihasser zu denken geben.Alles andere sind für mich durchgeknallte Phantasten die man besser auf eine einsame Insel bringt damit Sie kein Unheil mehr anrichten können.

  • B
    bull

    Bei allem Verständnis für die Demonstranten. Bei aller Liebe meine Mitbürger sehe ich wirklich nicht wie Ihr Eurer Sache einen Dienst tut wenn Ihr ständig nur auf die Türken losgeht.Man kann es drehen und wenden wie man will.Dieser Mensch ist der gewählte Ministerpräsident der Türkei.Und zwar mit deutlicher Mehrheit gewählt.Was glauben diese sauberen Demonstranten wohl was Ihr Anblick der Mehrheit des türkischen Volkes vermittelt?Ich sage es Euch:Liebe Türken in der Türkei bewaffnet Euch denn man will Euch ans Leder.

  • D
    demokrat

    hkay schreibt: "1. erdogan hat nichts mit dem progrom in sivas zu tun".

     

    Diese Behauptung ist unwar. Erdogans Partei die RP stellte damals in Sivas den Oberbürgermeister. Der damalige Oberbürgermeister Karamollaoglu hat den Mop vor dem Hotel für die Verbrennung beglückwünscht. Er ist jetzt ein enger Mitarbeiter von ERdogan.

     

    hkay schreibt weiter: "2. erdogan ist seit der gründung der türk. republik der einzige ministerpräsident der den minderheiten weitgehende rechte eingeräumt hat (z.b. anerkennung der kurd. sprache, kurdischer tv sender, alevitische dedes werden nun auch vom staat bezahlt usw.)"

     

    Auch das ist unwahr. Die ersten die eine demokratische Öffnung vorgenommen haben war die Koalition zwischen der DSP (Sozialdemokraten) und MHP (Nationalisten). Beide haben mehr Rechte im Parlament für Minderheiten verabschiedet. An Unverschämtheit grenzt es zu behaupten, dass die Alevitischen Dedes Gelder vom Staat bekommen. Dies ist unwahr. Erdogan hat vor geraumer Zeit in einem Miting behauptet dass die Zeit der Dedes endlich abgelaufen sei. Er ist und bleibt (leider) ein Antisemit und Antialevite.

     

    Die 3. Bahuptung von hkay lautet: "3. in der zeit des progroms wurde die türkei von der chp regiert!!!! wie verwunderlich es doch ist, dass opfer ihre peiniger oftmals anhimmeln! "

     

    Auch das ist unwahr. Als die Alevitenin Sivas verbrannt wurden war die DYP (konservative mitte rechts Partei) mit der SHP (Sozialdemokraten) an der Regierung. Die SHP hatte nur eine unbedeutende kleine Rolle in der Regierung. Erst 10 Jahre später gab es den Zusammenschluß mit der CHP. Die SHP hat übrigens auch kurdische Politiker unterstützt und Sie ins Parlament geholt. Die konservative DYP hat sich auf die Seite der Islamisten gestellt. Später hat dann die DYP mit der RP (der Vorgängerpartei der AKP) eine Koalition gegründet.

     

    In der Türkei, wie auch in Europa versuchen die AKP und Fetullah Gülen Sekten-Anhänger systematisch die Fakten zu verfälschen und sich als Opfer darzustellen. Wer aber in der Türkei lebt und eine andere Meinung als die islamistisch Faschistuide Gesinnung hat wird feststellen, dass es besser ist zu schweigen und seine Meinung in der Öffentlichkeit nicht zu verbreiten.

     

    Das beliebteste Argument ist die wirtschaftliche Entwicklung der Türkei, die angeblich durch den Islamisten Erdogan aufblüht. Fakt ist, dass die Türkei eines der wenigen islamischen Länder ist, in der Bildung auch für Frauen seit Atatürk groß geschrieben wird. In den Jahren 1930 bis 1950 wurde die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg gelegt. Die Türkei ist das einzige islamische Land, dass seit den 70er Jahren seine eigenen Autos, ja sogar Flugzeuge (leider nur Militärflugzeuge) baut. Das hat natürlich nicht Erdogan vorangetrieben. Wenn man sich über diesen islamisten informiert, kann man beispielsweise auch über Youtube sehen und hören (sofern man türkisch versteht) wie er die Kinder von Feministinnen als Bastarde bezeichnet.

     

    Ein erwachsener Mann der immer noch bekannt für seine Hasspredigten ist. Dass angeblich 50 Prozent ihn wählen ist unwahr. Es ist dem komplizierten Wahlrecht der Türkei zu schulden, dass eine Partei mit 30 Prozent der Stimmen fast über 50 Prozent der Sitze und Wahlbezirke für sich beanspruchen kann.

     

    (Erdogan über Feministinnen: siche dazu Youtube: "Erdogan küfür ediyor".

  • H
    hkay

    ihr könnt euch alle schwarz-ärgern soviel und solange ihr wollt, denn solange erdogan lebt wird die türkei von seiner partei regiert. es ist seit der ersten wahl erdogans ein konstanter wachstum seines stimmenanteils zu beobachten. woran liegt das wohl?

    das volk ist nicht mehr so blöd wie früher :-)

    sie können mittlerweile zwischen traumtänzern (kilicdaroglu und bahceli) und realos wie erdogan unterscheiden.

    kleines beispiel gefällig. kilicdaroglu war der chef der sozialversicherung. und was war das ergebnis??? die sozialversicherung ging pleite. und dieser mann soll jetzt die türkei regieren???? ein witz!!!!

     

    jetzt kommen wir mal zum eigentlichen thema.

    1. erdogan hat nichts mit dem progrom in sivas zu tun

    2. erdogan ist seit der gründung der türk. republik der einzige ministerpräsident der den minderheiten weitgehende rechte eingeräumt hat (z.b. anerkennung der kurd. sprache, kurdischer tv sender, alevitische dedes werden nun auch vom staat bezahlt usw.)

    3. in der zeit des progroms wurde die türkei von der chp regiert!!!! wie verwunderlich es doch ist, dass opfer ihre peiniger oftmals anhimmeln!

     

    ihr könnt alle froh sein, dass die türkei von so einem mann regiert wird wie erdogan. ich darf nochmal dran erinnern, dass die heutige türkei zum übernahmezeitpunkt durch erdogan genauso am boden lag wie griechenland heute!!!!

    und in knapp zehn jahren hat es seine partei geschafft die wirtschaft so stark anzukurbeln, dass die türkei nach china das größte wirtschaftswachstum hat!!!

  • H
    Hrant

    Warum interessieren sich die Deutschen bloß immer für die "Wurzeln" der Menschen? Erdogan erinnert die Türken daran, dass ihre "Wurzeln aus der Türkei" stammen, Andreas Wyputta erinnert uns auch daran, welche "Wurzeln" wir haben: "25.000 Menschen mit Wurzeln aus der Türkei haben am Samstag in Bochum protestiert". Oder meint Andreas Wyputta, 25.000 Menschen haben als Zeichen ihres Protestes mit Wurzeln aus der Türkei in der Hand gegen Erdogan demonstriert?

  • SD
    Solidarer Demokrat

    Und auch wenn es das gleiche ist ??? Hat nicht jeder mensch ein recht auf Freiheit? zudem wissen wir doch gar nicht was in Syrien abgeht, wo die Medien wie CNN z.b. alle manipuliert sind !!! Die Kommentatoren hier wissen doch garnicht was Menschenrechte sind. Zwei Gesichter hier ... In der Türkei Wolf in Deutschland Schaf

  • D
    Dirk

    @Chris,

     

    "Das die Aleviten auch keine Unschuldslämmer sind, sieht man am alevitschen Diktator Baschar al-Assad in Syrien."

     

    Die syrischen Alawiten (obwohl fast namensgleich) und die türk. Aleviten sind völlig verschiedene Dinge.

     

    @fast alle Pro-Erdogan-Kommentatoren,

     

    man könnte sich auch um einen einigermaßen zivilisierten Ton hier bemühen, ist doch nicht so schwer, oder?

  • W
    Wissen

    An alle:

    Aleviten haben nichts mit dem Alawiten in Syrien gemeinsam! Komplett andere Religion!

    Bitte Hirn anschalten und vielleicht mal googlen.

  • T
    TeilnehmerderDemo

    Hallo alle miteinander,

     

    vielleicht interessiert sich ja der eine oder andere intelligente Leser für die Forderungen der Demonstranten:

     

    Die Hauptforderung lautet ganz einfach:

    Akzeptanz und Gleichstellung aller Minderheiten in der Verfassung und in der Realität.

     

    Was heißt das?

     

    Weder das faschistoid-atatürksche Dogma der erhabenen Rasse des sunnitischen Türken noch die islamofaschistoide Politik der Erdogan-Regierung.

     

    Viel mehr fordern die Aleviten, die Linken und die Menschenrechtler in der Türkei einen multiethnischen und multireligiösen Föderalstaat, in dem jeder das Recht auf seine Kultur, seine Sprache und seine Religion hat. Wenn möglich auch in Form von autonomen Gebieten, wie z.B. die autonome Region Kurdistan im Südosten der Türkei.

     

    Nicht mehr und nicht weniger.

     

    Wir haben für Menschenrechte, für Demokratie, für Gerechtigkeit und für die Freiheit aller Minderheiten in der Türkei und überall sonst.

     

    Bevor sich die braunen Säcke in diesem freuen: Wir demonstrierten auch gegen jede Form von Alltagsfaschismus a la Sarrazin.

     

    Kein Fußbreit dem Faschismus - weder in der Türkei noch in Deutschland oder irgendwo!!

     

    Viele Grüße an alle Ignoranten! Wir Unterdrücken werden kämpfen, solange bis alle frei sind!

     

    Ein alevitischer Zapata!

  • G
    gani

    seit atatür hat kein türkischer politiker das geleistet, was erdogan imstande war... neider und missgönner sind da wie die ratten auf der müllhalde ! selbst die kurden haben zum grössstenteils akp gewählt wieso wohl ? ALSo DEN BALL MAL GANZ GLACH HALTEN IHR PKK-LAKAIEN 1

  • DE
    der echte türke

    Alle die sich als Türke bezeichnen und Erdogan unterstützen tun dies, nur weil er Ihrer sunnitisch faschistuiden Gesinnung am nächsten kommt. Hrant Dink, ein armenischer Journalist wurde während der Regierungszeit AKP, also Erdogans Partei, ermordet. Die AKP-Polizisten haben es sich nicht nehmen lassen sich mit dem Mörder ablichten zu lassen, quasi als Belohnung und Erfolg für die Tat.

     

    Es war Erdogan der als Oberbürgermeister von Istanbul ein geschichtsträchtiges Gebetshaus der Aleviten abreisen zu lassen. Obwohl in Istanbul dutzende Moscheen ohne Baugenehmigung existieren. Die Ziehväter von Erdogan sind ehemalige islamisten wie beispielsweise Sevket Kazan, der offen die Aleviten als Pervers bezeichnete. Erdogan selber war Mitglied der Milli Görüs, die in Deutschland durch das Bundesnachrichtendienst unter Beobachtung steht, weil sie offen gegen die deutsche Verfassung aggiert. Es waren Erdogans Anhänger, die in Sivas 35 Alevitische Intelektuelle ermordet haben.

     

    Die Mörder leben teilweise immer noch in der Türkei und wurden bisher nicht durch die AKP dominierten Staatsapperat verfolgt. Dei Anwälte der Mörder sind heute allesamt Mitglieder der AKP und viele von ihnen AKP-Parlamentarier. Damit gibt die AKP, also Erdogan offen ihre Sympatie zu dem Mördern zu. Vor Erdogan konnte man auch in der Türkei dafür bestraft werden, wenn man versuchte Aleviten zu difamieren.

     

    Erdogan als Alevite hat als erster Ministerpräsident der Türkei vor den Wahlen offen den oppositionellen Kilicdaroglu wegen seiner alevitischen Abstammung von den Massen ausbuhen lassen. Kilicdaroglu ist zugleich Kurde, aber ihn als Kurden zu beschimpfen hat er sich nicht getraut. Schließlich ist die AKP ein Bündnis von kurdischen und türkisch sunnitischen Islamisten. Beide haben in der Türkei einen gemeinsamen Feind, die Aleviten.

  • A
    ambivalentürke

    als frommer, gläubiger, praktizierender, sunnitischer muslim bin ich auch gegen erdogan aber so was von

     

    erdogan ist ein diktator der sich die taschen voll macht...und er ist alles andere als die stimme der muslime in der türkei...er ist ein populist...er ist der teufel höchstpersönlich

  • E
    Ersin

    Habe ich nicht ein wunderschönes bild am rücken =)

  • M
    Murat

    Halloooo Aliviten,

     

    wenns nicht so traurig wäre könnte man wenigstens lachen.

     

    Euer hoch verehrter Mustafa Kemal hat euch doch schon abgeschlachtet.

    Maras und Sivas und all die anderen Menschenverachtenden kollektiv Morde sind doch genau die Art von Politik mit der die Millitärs und die Schmalzfliegen-Politiker die um die Millitär Ärsche zurren versucht haben das Land unter Kontrolle zu halten. Was glaubt Ihr würde passieren wenn die CHP oder die MHP an die Macht kommen würde?

     

    Vor Erdogan durfte man doch nicht mal das Wort Alivit oder Kurde in den Mund nehmen. Da stand doch schon gleich einer von der degenerierten Kemalisten Mafia (bzw. einer Ihrer Unterdrückungs-Mechanismen, die Justiz) vor der Tür.

     

    HALLO, habt ihr schon vergessen was die Türkei für ein Land war bevor Erdogan kam?

    Wieviele Journalisten wurden Jährlich ermordet.

    Wieviele Verurteilungen gab es jährlich wegen unseres berühmten "Gesetzes zum schutz des Türkentums"?

    usw. Beispiele gibt es ohne ende!

     

    Das perverse ist wirklich dass die meisten Leute, die jetzt nach Demokratie schreien, am liebsten wieder den Kemalistischen Unterdrückungsapparat, mit all seinen Organen wie die Mörderbanden die durchs Land zogen und alles ermordet haben was nicht auf Kemal Kurs war oder die Justiz die die staatlichen Mörder frei lies und die Staatsanwälte bestrafte, zurück haben wollen.

     

    Aber nur keine Sorge sobald Erdogan weg ist werden die Zombies wieder erwachen und unser Land wieder in den Griff nehmen. Dann werdet Ihr wahrscheinlich, wie früher auch schon, das ganze noch unterstützen oder starr vor Angst zuschauen.

     

    Wacht doch bitte endlich auf!!!!

    Die Paranoia die euch schon seit 80 Jahren eingeimpft wird hat wirklich Ihr Ziel erreicht,

    eine degenerierte Gesellschaft, wahrscheinlich zieht sich das noch über Generationen.

     

    Ist dies das Stockholm Syndrom?

  • DT
    Der Türke

    Die meinen wohl den Erdogan, unter dessen Regierung "alle" Minderheiten mehr Gleichheit und Rechte geniessen als je zuvor in der Geschichte der jungen türkischen Republik !

    Es ist nicht die angeblich fehlende Gerechtigkeit was einige aufbringt gegen Erdogan zu protestieren, sondern einzig und allein das er ein praktizierender Muslim ist. Denn gegen den "Islam und Muslime" zu sein ist ja momentan, ganz besonders in den USA und Europa, eine bizarre Modeerscheinung geschmückt mit fanatischen Wahnvorstellungen. Und genau auf diesem gefährlichen Nährboden fühlen sich einige Aleviten, Armeniern ect. pp. sicher und verstanden .....vorerst. Denn wenn die Wirtschaft in Europa sich noch weiter verschlechtert und die sogenannten Döner-Mörder medial weiter gezüchtet werden... so sollten diese Menschen wissen, dass die Breiviks und Blood&Honour-Typen keinen Unterschied zwischen Pro & Contra Erdogan machen werden. Und in diesem Fall wird genau dieser Erdogan der Erste sein, der

    zur Hilfe eilen wird.

  • P
    pekerst

    "Schröders Laudatio müsse also verlogen ausfallen. 'Erdogan ist ein lupenreiner Antidemokrat', betonte auch der Alevit Dogan im Gespräch mit der taz." - Na, dann ist Schröder doch genau der richtige Laudator, genug Dreck am Stecken hat er aus Russland mittlerweile mitgebracht.

  • DA
    Dirk aus Bochum

    @Ugur:

     

    "Ich fande es befrendlich das so kurz nach dem Auffliegen der Zwickauer Terrorzelle die Menschen gegen Herrn Erdogan demonstriert haben. So einen Hass gegen die Türkei habe ich lange nicht mehr gesehen, und die Polizei hat nicht eingegriffen."

     

    Ein völlig sinnfreier Beitrag. Ich bin Bochumer:

    1.Demonstriert haben in erster Linie Türken gegen Erdogan.

    2 Warum sollte die Polizei bei einer friedlichen, angemeldeten Demo eingreifen? Ihr eigenes Demokratiebild ist erschreckend.

  • U
    @Ugur

    Ugur du bist aber ein Scherzkeks :)

  • C
    Chris

    Erdogan passt ganz gut in die heutige Türkei, dass dortige Wirtschaftswachstum ist hauptsächlich seiner Partei zu verdanken. Auch lässt er sich nicht wie andere euroäische Politiker den Mund verbieten, nicht zuletzt deshalb wird er von den westlichen Medien auch nicht gemocht. Das die Aleviten auch keine Unschuldslämmer sind, sieht man am alevitschen Diktator Baschar al-Assad in Syrien.

  • EA
    Enzo Aduro

    Is Staiger nicht irgendwer aus der Berliner Hip-Hop Szene ;-)?

  • J
    james

    Ein Antidemokrat der mit fast 50% der Stimmen gewählt wurde? Der Kurden und Christen mehr Rechte verschafft hat als alle Regierungen der letzten100Jahre zusammen? Das Demokratie Verständnis von einigen scheint stark verstört zu sein... Verstehe das wer will...

  • W
    Webster

    "Er ist ein lupenreiner Antidemokrat, der keinen Preis für Humanismus und Geradlinigkeit bekommen darf“, sagte der Generalsekretär der Alevitischen Gemeinde, Ali Dogan. "

     

    Das finde ich sehr anständig von den alivitischen Türken in Deutschland, dass sie hier Flagge gezeigt haben. Endlich mal!

    Das Linksextremisten mit einem Antidemokrat und Islamisten wie Erdogahn sympathisieren, darf nicht als normal hingenommen werden. Erdogans Weltbild ist konträr zu Kemal Attatürk, das muss jedem klar sein. Wer gegen REchts demonstriert darf bei Erdogan nicht wegschauen, wenn er sich nicht lächerlich machen will.

  • U
    Ugur

    Ich fande es befrendlich das so kurz nach dem Auffliegen der Zwickauer Terrorzelle die Menschen gegen Herrn Erdogan demonstriert haben. So einen Hass gegen die Türkei habe ich lange nicht mehr gesehen, und die Polizei hat nicht eingegriffen.