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Proteste der MuslimbrüderGewalt auf Ägyptens Straßen

Schüsse mit scharfer Munition. In Ägypten kommt es bei Demos der Muslimbrüder zu Ausschreitungen. Mindestens ein Mensch wurde getötet.

Anhänger des gestürzten Präsidenten Mursi demonstrieren am Freitag in Kairo. Bild: ap

KAIRO rtr/dpa | Mindestens ein Anhänger der Muslinbrüder wurde bei Ausschreitungen in Kairo getötet, teilte der ägyptische Gesundheitsdienst mit. Auch in weiteren Städten ist es am Rande von Protesten der Muslimbrüder zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Staatliche Medien und Sicherheitskreise berichteten von Zusammenstößen vor allem in der Hauptstadt Kairo.

Nahe dem Tahrir-Platz in der Innenstadt wurde aus Militärfahrzeugen mit scharfer Munition geschossen, die Polizei setzte Tränengas ein. Die Demonstranten skandierten Rufe gegen Armeechef Abdel Fattah al-Sissi, der nach Massenprotesten im Sommer den gewählten islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi stürzte.

Auf dem Tahrir-Platz riegelten Armee und Polizei einen Zugang ab, um zu verhindern, dass ein Demonstrationszug mit Mursi-Anhängern auf den Platz gelangt. Das Gesundheitsministerium in Kairo spricht von landesweit rund 20 verletzten Personen.

Anhänger der Muslimbrüder marschierten zudem in Richtung der Rabaa al-Adaweja-Moschee, wo im August eines ihrer Protestlager gewaltsam geräumt wurde. Die Sicherheitskräfte verstärkten ihre Präsenz vor Ort. Sie haben erklärt, Sitzstreiks würden nicht zugelassen.

In Alexandria gingen Hunderte Anhänger der Muslimbruderschaft und ihre Gegner aufeinander los. Auch hier setzte die Polizei Tränengas ein ebenso wie in der Industriestadt Al-Mahalla. In Suez kam es zu weiteren Krawallen.

Die Muslimbrüder sehen sich starkem Druck durch die Regierung ausgesetzt. Hunderte Anhänger wurden in diesem Sommer bei Ausschreitungen getötet, ihre Anführer sitzen im Gefängnis.

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1 Kommentar

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  • Murxi hat dem Land schwer geschadet. Seine Anhänger riefen sogar im TV zum Abriss der Pyramiden auf, weil diese „unislamisch“ seien.

    Die Muslim-Brüder haben nicht kapiert, daß ein Großteil der Bevölkerung vom Tourismus lebt.

    Wenn sie weiter Krawall machen, haben die verhaßten Kuffar das Gefühl, sie seien nicht willkommen, und bleiben fern.

    Ferner entsteht ein übler Beigeschmack, wenn man beobachtet, wie das Geld der Christen wird gern genommen wird, die Christen im eigenen Land (Kopten) aber diskriminiert und verfolgt werden.