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Protest gegen Wulffs ZapfenstreichPolizei nimmt Tröter fest

Nach dem Zapfenstreich für Exbundespräsident Wulff hat die Polizei fünf Protestierende festgenommen. Sie hätten sich gesträubt, als die Beamten ihre Vuvuzelas haben wollten.

Nicht dabei, aber mindestens genauso laut. Bild: dpa

BERLIN dpa | Bei den lautstarken Protesten gegen den Großen Zapfenstreich für Ex-Bundespräsident Christian Wulff in Berlin hat die Polizei fünf Demonstranten vorübergehend festgenommen.

Sie hatten sich am Donnerstagabend gegen die Sicherstellung ihrer mitgebrachten Lärminstrumente durch Beamte gesträubt, teilte die Polizei mit. Gegen sie werde nun unter anderem wegen Widerstands gegen Vollzugsbeamte und Körperverletzung ermittelt.

Den Angaben zufolge trafen sich am Donnerstag gegen 18.30 Uhr zunächst 150 Demonstranten nahe des Schlosses Bellevue. Ihre Zahl stieg aber schnell auf bis zu 700 Personen an. Sie hielten Plakate hoch und skandierten "Schäm' dich".

Viele hatten Trillerpfeifen und Vuvuzelas dabei, um die Verabschiedung zu stören. Die Polizei stellte 22 Instrumente sicher. Obwohl das Schloss weiträumig abgesperrt war, waren die Proteste auf dem Festgelände gut zu hören.

Bereits in den letzen Monaten von Wulffs Amtszeit waren mehrmals Hunderte Demonstranten vor das Schloss Bellevue gezogen. Unter anderem forderten sie ihn mit hochgehaltenen Schuhen zum Rücktritt auf.

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7 Kommentare

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  • HK
    Hardy Klag

    Das Volk sollte sich selbst mal fragen, welche Parteien sie 2009 zum Sieg bei der Bundestagswahl verholfen hat. CDU/CSU/FDP. Diese Parteien strotzen nur so von Arroganz und Ignoranz des Volkswillens. Wir wissen ja, dass Herr Wulf der Kandidat der Kanzlerin war und genau diese ist es ja, die vom Volk 2009 gewählt wurde. Und sie ist ja heute noch ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Da sieht man doch wie bekoppt das deutsche Volk ist. Meckert einerseits über diese unhaltbaren ZUstände über Korruption usw, wählt aber genau diese Parteien, die dafür verantwortlich sind. Da gibt es nur eines: CDUCSU und FDP ABWÄHLEN.

  • F
    Fernsehen

    Im ARD haben sie gesagt, dass Bescheinigungen ausgehändigt wurde, die die Abnahme der Vuvuselaz bestätigen. Darauf stand, dass sie abgenommenen wurden, weil sie eine Gefahrengegenstand seien.

     

    Das will mir mal eine erklären! Das ist absoluter Humbug. Man wollte nur Ruhe schaffen und das mit eine Methode die ekelhaft und widerrechtlich ist.

  • P
    Pflichtfelder

    Von Verhaftungen erfuhr man in der Glotze nichts, da hörte man es nur im Hintergrund. Dafür haben es über die Glotze sehr viele gehört.

  • W
    Wolf®

    Das Abschiedskonzert für Wulff war recht nett; der Bursche hat einen guten Geschmack, was Musik betrifft….

    Nur die Tröten nervten etwas, ich hätte mir gewünscht, jemand wäre mit einem Haufen 100er mal unter´s trötende Volk gegangen und hätte den jeweiligen Ruhekostenfaktor ausgelotet.

     

    Na, was soll´s; kein Investigationsjournalist hatte nach den weggefallenen Bahnspesen dafür Testkohle übrig.

  • T
    tom

    Putin lässt grüssen!

  • RP
    Robson Paul

    Die Causa "Wulff" ist schon peinlich genug, weiß man doch, dass diese Inszenierung im Wesentlichen der BILD zu "verdanken" ist. Dass sich darauf das aufgeklärte Volk (durch wen eigentlich?!) hinreißen lässt, sich selbst zum Kasper zu machen, in dem sie mit ihren Tröten tröten zeigt, wie weit manche glauben, ihren Unmut zu äussern. Die Ursachen für ihren Unmut leiten sie aber nur aus der öffentlichen Wahrnehmung ab, ohne auch nur den Hauch von Faktenkenntnis zu haben. Wir wären alle gut beraten, erst nachzudenken, uns selbst zu prüfen, und dann zu handeln, als dass man sich von Blitzmeldung via Twitter uns anderes mehr leiten lässt. Wulff ist seit heute Vergangenheit, doch diese "Möchte-gern-Einflussnehmer" bleiben, sie müssen sich fragen lassen, ob sie nur tröten wollen oder ob sie konstruktiv sein können - Viel Spaß beim Nachdenken und mal Insichgehen.

  • RD
    Richard Detzer

    Diese Polizisten werden die ersten sein, die auf das "Volk" schießen, wenn die Freiheit und frei verfügbares Einkommen der bekannt herrschenden "Klasse" in Gefahr geraten.