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Protest gegen ÜberwachungOpfer dringend gesucht

Bewegungsforscher erklären, warum der Protest gegen Prism und Co. bisher so gering ausfällt. Doch für den Herbst besteht Hoffnung.

Auch im Sommer ist Empörung möglich: Protest vor dem Bundeskanzleramt Bild: dpa

BERLIN taz | Die schlimmsten Befürchtungen von DatenschützerInnen haben sich bewahrheitet: Edward Snowdens Enthüllungen zur massenhaften Bespitzelung Unschuldiger durch den US-amerikanischen Geheimdienst zeichnen ein Bild, das von George Orwells Buch „1984“ nicht weit entfernt ist. Auch deutsche BürgerInnen werden flächendeckend ausspioniert – Mails, Chats und Telefonate mitgelesen und mitgehört. Und dagegen tun sie … nichts. So scheint es zumindest. Warum ist das so?

„Der Sommer ist eine ungünstige Zeit“, erklärt Peter Ullrich vom Institut für Protest- und Bewegungsforschung. Politikwissenschaftler Roland Roth sieht das genauso: „Viele, die demonstrieren würden, sind jetzt in den Ferien. Das sind ja auch nur Menschen.“ Aber das, da sind sich beide einig, ist nur ein Faktor.

Die Überwachung durch den NSA ist eine abstrakte Bedrohung, meint Ullrich, „es fehlt der klare Gegner“. Der sei zwar bekannt, aber unfassbar. Das diffuse Problem der Überwachung sei „weniger gut angreifbar als eine klare Institution, ein klares Projekt.“

„Die Leute wissen ja auch gar nicht, was mit diesen Daten passiert und ob daraus konkrete Folgen für sie erwachsen“, ergänzt Roth. „Es fehlt eine klare Opfergruppe.“ Die sei zentral für eine große Mobilisierung. „Man muss die Fantasie der Leute erreichen. Das geht am besten mit Gesichtern.“ Wenn klar würde, dass Unschuldigen durch die Überwachung Nachteile entstehen, würde das die Empörung der Menschen steigern. Schon jetzt scheint ein Großteil der Entrüstung an die Gesichter der Whistleblower Bradley Manning und Edward Snowden gekoppelt.

Wer sind die Akteure?

Zusätzlich fehle es in der Affäre an zentralen AkteurInnen. „Da gibt es keine großen Institutionen wie in der Umweltbewegung“, erklärt Ullrich. Auch die Parteien hätten das versäumt. „Datenschutz gehört nur bei den Piraten zum eigentlichen Identitätskern, und die sind gerade zu sehr mit sich selbst beschäftigt.“ In dieser Hinsicht pflichtet ihm Roth bei: „Kein politischer Akteur kann derzeit glaubhaft vermitteln, dass er eine Änderung bewirken will und kann.“ Daher können sie auch nicht Anführer von Protesten sein.

Ein weiteres Problem sieht Roland Roth darin, dass unklar ist, gegen wen sich Proteste richten sollen: Solange nicht sicher sei, inwieweit die Bundesregierung verstrickt ist, eigne sie sich nicht als Adressat. Und sie könne in Washington wenig ändern, „da reicht der Arm von Merkel weiß Gott nicht weit genug“. Es fehlt eine übergeordnete Instanz, gegen die man sich wenden kann.

Die beiden Wissenschaftler sind aber verhalten optimistisch, was die Zukunft angeht: „Die ’Freiheit statt Angst‘-Demo im September wird durch den Skandal sicher Zulauf bekommen und wieder an Bedeutung gewinnen.“, meint Peter Ullrich.

Auch Wiebke Johanning von der Bewegungsstiftung hofft auf wachsenden Protest nach dem Sommer. Warum sich die Entrüstung bisher hauptsächlich in den Medien abspielt, kann sie nicht erklären. In den Nichtregierungsorganisationen, die mit der Stiftung zusammenarbeiten, sei die Entrüstung spürbar – nun müsse sie in Aktion umgewandelt werden.

Dass es viele Menschen gibt, die „sich empören lassen“, hätten die Aktivitäten gegen Acta und die Vorratsdatenspeicherung gezeigt. Auch die Demonstrationen vom 27. Juli lassen Johanning eher hoffen als resignieren: „Das mag wenig wirken, aber es ist ein Zeichen, dass sich etwas regt.“

Darüber, dass Protest wichtig ist, sind sich alle drei einig. „Zwar fehlt noch die große Utopie, die man der Realität entgegenstellen kann“, mein Roth, „aber wir sollten uns darum kümmern, dass sich etwas ändert.“

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29 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Die USA – das Land der unbegrenzten (rechtlichen) Möglichkeiten.

     

     

     

    Nun ist es öffentlich bekannt: wer nicht auf US-amerikanischem Boden lebt oder wer keinen US-amerikanischen Pass besitzt, wird von den USA als ein potentiell gefährlicher Mensch angesehen. Vor gefährlichen Menschen muss man sich schützen. Die Paranoia geht mittlerweile soweit, dass fast jeder elektronisch ausgesprochene oder geschriebene Gedanke eines jeden Menschen und dessen Profildaten gespeichert werden. Dafür sorgen die sogenannten „Five Eyes“, der geheimdienstliche Zusammenschluss der USA, GB, Kanada, Australien und Neuseeland.

     

     

     

    Die NSA soll in Deutschland monatlich ca. 500 Millionen Kommunikationsverbindungen überwachen. Das sind Telefonate, E-Mails, SMS, Chatbeiträge. Das größte Interesse gilt momentan noch den Metadaten, also wann wer mit wem kommuniziert hat. So kann man jederzeit den individuellen elektronischen Faden wieder aufnehmen.

     

     

     

    Warum kuschen unsere Volksvertreter vor den USA? Die USA sind doch ein Freund und ein Vorzeigeland für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Ach ja, man befindet sich im Krieg. Im Krieg mit dem Terrorismus und der Lauschangriff dient dem Schutz des Bürgers. Jetzt mal ehrlich: Jeder Blinde kann mit dem Krückstock daran fühlen, dass das Ziel und die eingesetzten Mittel gigantisch unverhältnismäßig auseinanderklaffen.

     

     

     

    Welche Angst regiert denn nun die Welt? Die Angst vor dem Terrorismus oder die Angst vor dem sogenannten mächtigsten Mann der Welt respektive dem dahinter stehenden US-Apparatschik?

     

     

     

    Nebenbei bemerkt: US-Senator Frank Church hatte bereits in den 70er Jahren (!) vor dem Hintergrund der NSA-Aktivitäten die Befürchtung ausgesprochen, dass die Behörde es einem Diktator ermöglichen könne, ein System totaler Tyrannei zu errichten. Wehret den Anfängen!

  • G
    Gas-t-az

    Also das läßt sich überhaupt nicht vergleichen, ich finde Frauenfußball ist einfach so viel wichtiger als Überwachung!!!

  • IN
    Ihr neuer Pappsi

    daß da kein Protest zu sehen sein soll, heißt gar nichts. Vor dem Vulkanausbruch ist meist auch kaum mehr als ein Brodeln zu vernehmen. Und die "Vulkanspione" kosten zwar auch viel Geld, kriegen die Anzeichen aber so wenig richtig analysiert. wie die Schlapphüte, die sich klammheimlich mit Atrappen wie Plutioiumtüten und ähnlichen Überraschungseiern beschäftigen. Wenn die sich mal mit harten Fakten wie Giftschleudern -Hobbygärtnern befassen würden, wüßten sie, was dicke Bretter bohren heißt.

  • T
    Terry

    Ich finde die Headline (wenn auch taz-typisch genial) sehr provokant. Wieso muss ich nachweisen dass mir durch die Überwachung ein Schaden entstanden ist?

     

     

     

    Und das Argument "wer nichts zu verbergen hat..." sollte man so langsam nicht mehr bemühen, eben weil es absoluter Nonsense ist.

     

    Ich habe eine Toillettentür im Haus und mache dahinter nichts anderes als 7 Mia. Menschen auch (gut, hat nicht jeder ne Klotür...). Ich will die Tür aber trotzdem da haben.

     

    Ich möchte auch nicht unbedingt dass die ganze Nachbarschaft weiß wie viele Plomben ich im Mund habe, und dass ist sicherlich kein Staatsgeheimnis.

     

     

     

    Es geht bei der ganzen Sache auch um Schamgrenzen und nicht zuletzt um den Umstand, dass man, sobald man sich beobachtete wähnt, sein Verhalten ändert. Und dass wiederum sorgt dafür dass wir uns alle angepasst verhalten. Das hat nichts mit Freiheit sondern mit Gleichschaltung zu tun.

     

     

     

    Schlimm wenn wir uns alle nur noch darin unterscheiden ob der eine abends ARD schaut und der nächste RTL2, einer im Anzug rumläuft und der nächste mit Löchern in der Jeans. Freiheit bedeutet auch anders denken zu können, und in einer überwachten Welt ist die Tendenz stärker nicht vom Mainstream abzuweichen.

     

     

     

    Insofern, um auf die aufgeworfene Frage zurück zu kommen: Der Schaden der mir entsteht ist eine gefütterte Paranoia. Ich verbringe zuviel Zeit damit mich über "den Staat" zu informieren der zunehmend, wenn nicht gerade als Feindbild doch als Bedrohung wahrgenommen wird. Ich Misstraue den Institutionen, inklusive denen die meine Familie und mich schützen und unterstützen sollen.

     

    Das mag ein immaterieller Schaden sein, schränkt meine Lebensqualität aber mehr ein als die gefühlte Terrorgefahr die mit diesen Maßnahmen abgewehrt werden soll.

  • BH
    Ben Humpert

    Ich glaube die meisten, so wie ich warten noch auf das was noch ans Tageslicht kommt. Wäre doch doof wenn man zu früh Klage einreicht :-).

     

    Andere warten auf den ganz dicken Knall, wenn es erst Untersuchungsausschüsse und dann Klagen regnet.

     

     

     

    Was mich aktuell stört ist, dass ich nahezu täglich meine Klageschrift verändern muss. Schade dass keiner der Regierung die Eier hat und endlich mal alles offen legt.

     

    Solche Freunde wie die US- und UK-Regierung will man wirklich nicht haben. Warum denen also immer noch in den Hintern kriechen?

     

    Deutschland (und auch andere Länder) verhalten sich alle wie jämmerliche Waschlappen. Keiner hat ne' Ahnung was zu tun ist.

     

    Erstmal USA und UK abschalten, Chef von BKA und BND sowie Verteidigungsminister, Innenminister und Außenminister in öffentlichen Ausschuss antanzen und aussagen lassen. Gleichzeitig sämtliche Unterlagen von entspr. Behörden anfordern und gründlich prüfen.

     

    Ergebnis veröffentlichen sodass jeder sofort selbst erkennen kann, wer bei der Aussage gelogen hat.

     

    Diese Minister entlassen, neue einsetzen. Dann erst diplomatische Gespräche mit 'Murcia beginnen.

     

    Und wenn sie dann nicht mehr wollen ... die USA würden weder die EU noch Russland angreifen, denn aktuell würden bis auf UK alle Länder sehr gerne den USA eins auswischen.

  • Probieren wir mal etwas Debatte, es ist ja ein lohnendes Thema: @ Jan Berger - das Sie die Bedrohung leugnen wollen, kann ich mir gar nicht vorstellen. Die vielen geglückten Anschläge sprechen ja für sich. Ich frage Sie, was empfehlen Sie denn im Kampf gegen den Islamistischen Extremismus? Mit Salafisten ist schlecht debattieren. Ich hab's probiert.

     

    Für mich ist bei denen mit 9/11 eben Schluss mit Appeasement. Ich will von links den wehrhaften Staat. Denn das sind für mich die Todfeinde des Humanismus und der Aufklärung. Meinen Datenschrott gibt's in dieser Auseinandersetzung gerne als Morgengabe. Das ist es wert.

    • H
      Hans
      @Grrramsci:

      Nennen Sie mir einen geglückten Anschlag in Deutschland.

       

       

       

      Nennen Sie mir einen vereitelten Anschlag in Deutschland, in den nicht in der Planung bzw. Ausführung die Geheimdienste/BKA beteiligt waren.

       

       

       

      Für Deutschland sehen ich da wenig Nutzen.

       

       

       

      Wenn die USA für Ihre Sicherheit dies tun muss, dann muss Sie halt mit den Konsequenzen rechnen. Wenn Sie deutsches oder internationales Recht brechen müssen Sie zur Verantwortung gezogen werden.

  • R
    RAMSES

    Wer schon einen Wohnungseinbruch miterlebt hat, der kann ermessen, wie man sich danach fühlt, dass Fremde in den privaten, intimen Bereich eingedrungen sind.

     

    Nichts anderes ist das verdachtsunabhängige Ausspähen von persönlichen Daten,von e-mails und Surf-Gewohnheiten. Denn damit ist das intimste , das ein Mensch besitzt, nämlich die Freiheit alles, auch das Undenkbare, das Furchtbare, das Illegale zu denken nicht mehr privat und geheim.

     

    Diese Vorstellung ist noch erschreckender als die Vorstellung, dass ein Dieb in eine Wohnung einbricht und dort alles durchwühlt.

     

    Wie heißt es so schön in den alten Volkslied: "Die Gedanken sind frei...."

     

    Man fragt sich wie lange noch!

     

    Vielleicht sollte dieses Lied das Motto einer großen Bürgerbewegung werden, die es nicht hinnehmen will, dass das Private, Intime der Bürger durch die kriminellen Machenschaften in- und ausländischer Geheimdienste öffentlich wird und ggfls. gegen Unschuldige mißbraucht wird!

    • @RAMSES:

      ...und wenn man die Liberalen dann tatsächlich mal gebrauchen könnte, gehen sie auf Tauchstation.

  • W
    Wolfgang

    Zu: @ vic "Bundesregierung wechseln" ?

     

     

     

    Seit 1945/1946 besteht eine Zusammenarbeit der faschistischen deutschen Dienste, SS-SD-Gehlen und wie vor und nach der offiziellen Gründung des BND, mit US-amerikanischen Geheimdiensten. Die Aufgabenstellung für den BND (seit Gründung) kommt aus den USA, so auch weiterhin bis heute.

     

     

     

    Übrigens, mit der militärischen Niederlage der faschistischen Wehrmacht und SS, 1945, haben sich die faschistischen gesamtdeutschen Gesinnungen nicht aufgelöst. Es waren die gleichen Menschen wie vor 1945, zwischen 1933 und 1945, die den Wirtschafts-, Staats-, Bildungs- und Gesellschaftsapparat in Deutschland, vor allem in Westdeutschland und Westberlin, führten.

     

     

     

    Eine antifaschistische Revolution hat es in Deutschland nicht gegeben, auch nicht in Ostdeutschland. Allenfalls eine Anpassung an die Wünsche der jeweiligen Besatzungsmächte. -

     

     

     

    Ein Beispiel hierfür wäre auch die kollektive Fahnenflucht der großen Bevölkerungsmehrheit, aus der antifaschistischen DDR, vor allem wegen der fehlenden (westlichen) Konsummöglichkeiten. Sonst würde auch die DDR, unserer ostdeutschen 'Bürgerbewegten', 'Wende-Schauspieler' und "Brüder und Schwestern", noch existieren.

  • selbstverständlich kann und will die LINKE mit ihre forderung, die geheimdienste abzuschaffen, neben anderen, sehr effektiv etwa gegrn die bespitzlung undden überwachungsstasat tun. die diskussion seit den 70igern ist in der LINKEN gut aufgehoben - iubd parlamentsariscvh NUR DA!! in wahlkampfzeiten sollte da doch mal von "linken" auch gesagtgt werrtden, wen ihnen ein mikro vor die nase gehalten wird. dasdie gRÜNRENM und die sPD alle ihre disdkusion in der abstimmumngspraxis (DOPPELBEDEUTUNG!!!) völlig über bord geworfen habern. sollte da auch mal erwähnt werden.sonst bleibt's brei der hoffnungslosen realen ohhnmacht. die piraten umgerhjen den "wizzard of finanzmarkt", den hauptakteur, großksapital. jedr, dr mit informsztik zu tunn hsgtt, müsste unbesehrn asllews was mit "markt" zu tun hszt imnstinktiv unangespitzt in den bioden rammen. leider bei den piraten keine spur davon. alles wa wet hat mit vcompten komt von der uni, und nur von da.

  • G
    Gerry

    Der Vergleich zu Orwell hinkt. Dort ist es noch perfider beschrieben. Die 2% der "Inner Party (Oberschicht)" überwachen die 13% der "Outer Party (Mittelschicht)". Die Outer Party überwacht sich gegenseitig. Die restlichen 85% der Proletarier werden gar nicht überwacht, sondern nur mit Groschenromanen, Schlager und Pornos dumm gehalten.

     

    Das ist schon ziemlich nah an der Realität, denn die NSA scannt zwar alles und gibt zu das es bei der Datenflut problematisch ist die 13% rauszufiltern die es zu überwachen lohnt.

  • Die allumfassende Spionage der US-Dienste festigt nur meine Meinung über die USA. Auch die Aktivitäten des BND wundern mich überhaupt nicht.

     

    Wir müssten eben mal die Bundesregierung wechseln. Das wäre ein erster und wichtiger Schritt.

  • LI
    Laus im Fell

    Die Presse trägt sicher ihren Teil bei. Ständige Lügen über "Metadaten", mit denen die meisten Leserinnen und Leser nichts anfangen können, sorgen für eine gewollte Abstumpfung. Würde man die Wahrheit veröffentlichen, nämlich dass alle Gespräche aufgezeichnet und abgehört werden, was technisch schon lange keine Herausforderung darstellt, würden mehr Menschen die Situation begreifen.

  • N
    Nowro

    Was mich an dem Skandal-NSA stört! Wir haben ein System der nur gegen Terroristen und die Bevölkerung genutzt wird. Ich frag mich warum wir dann noch:

     

     

     

    Steuerhinterzieher(Firmen/Steueroasen) haben

     

     

     

    Warum es noch Kriege geben muss (Stimmt die USA braucht Krieg)

     

     

     

    ...

     

     

     

    Nicht zu schweigen dass wir haufen Geld für Kontrolle der Menschen haben in aber Milliarden höhe. Aber Weltweit noch so viele Menschen hungern müssen.

  • Ich möchte noch etwas zu einem Satz aus dem Artikel loswerden: "Edward Snowdens Enthüllungen zur massenhaften Bespitzelung Unschuldiger durch den US-amerikanischen Geheimdienst zeichnen ein Bild, das von George Orwells Buch „1984“ nicht weit entfernt ist."

     

     

     

    Ich gebe zu, dass ich das Buch nie gelesen, mir aber zumindest den Film dazu angeschaut habe. Sicherlich sind die Abhöraktionen besorgniseregend und falsch, aber wir stehen dennoch nicht kurz vor der Schwelle zu 1984, wir sind noch immer am Anfang. In der von orwell gezeichneten Welt wurde das Leben eines Einzelnen fast vollständig überwacht und gelenkt. Ihm wurde gesagt, was und wann er essen soll, wie oft am Tag er sich sportlich zu betätigen hat, wie lang er für den "großen Bruder" arbeiten soll. Dazwischen gab es nichts, keine Unterhaltung, keine selbstständige Bildung, keinen Spaß, keine Freiheit. Wer nicht spurte wurde einer Gehirnwäsche unterzogen oder unter Drogen gesetzt. An Informationen gab es nur das, was der Staat einem vorsetzte, ohne die Möglichkeit andere Quellen zu prüfen.

     

     

     

    Nein werter Autor, wir sind noch weit entfernt von 1984, wir stehen erst am Anfang und können uns noch wehren.

  • @GRRRAMSCI:

     

     

     

    Ja ja der böse globale islamistische Extremismus rechtfertigt natürlich alles. Seitens der NSA, der US-Regierung und auch unseres Innenministers wurden ja dank PRISM und Co. diverse Anschläge verhindert. Wenn dem so ist, dann bitte her mit den harten Fakten: Ziel, Datum und Urheber des Anschlagsplans. Ansonsten kann man mir ja viel erzählen, um eine derartige Schnüffelei zu rechtfertigen.

     

    Man kann mir noch so glaubhaft versichern, dass die abgeschöpften Daten nur zur Terrorbekämpfung dienen...ich glaube es nicht. Es ist wie mit Waffen, sie werden offiziell zur Verteidigung gebaut und trotzdem werden unschuldige Menschen mit ihnen getötet. Informationen sind Waffen, vielleicht nicht tödlich, aber dennoch ausreichend, um Leben zu zerstören.

     

    Nein Herr GRRRAMSCI, auch ein "Krieg gegen den Terror" rechtfertigt es nicht, pauschal alle Menschen als verdächtig einzustufen.

  • A
    Aha

    "Warum sich die Entrüstung bisher hauptsächlich in den Medien abspielt, kann sie nicht erklären. In den Nichtregierungsorganisationen, die mit der Stiftung zusammenarbeiten, sei die Entrüstung spürbar – nun müsse sie in Aktion umgewandelt werden."

     

     

     

    Hahahahahahahahaha. Ich erkläre es mal. Die Forscher der Bewegung an von der Bewegung gegründeten und mit Steuergeldern bezahlten Bewegungsunterstützungsinstituten haben wie die alten Medien in denen die medien Bewegung 98% der leute stellt die gleichen Probleme wie die NGOs genannten Kampftruppen der Bewegung: Der Bürger ist nicht doof und unterscheidet immer mehr Propaganda und Realität. Auf die Straße gehen würde er aber für andere Themen und da fürchtet er die Rache der Bewegung. In leiser Hoffnung wählen dennoch viele die AfD. Das wird dann die Forschung der Bewegung auch nicht verstehen.

    • H
      Hans
      @Aha:

      "In leiser Hoffnung wählen dennoch viele die AfD" Goldig. Wie aus dem Lehrbuch. Fast schon klischee.

       

       

       

      "Der Bürger ist nicht doof und unterscheidet immer mehr Propaganda und Realität" Und die AfD weit von der Realität entfernt.

       

       

       

      Ich dachte, ihr wärt so gegen alles, was die regierung tut, aber Überwachung ist tutti?

  • AU
    Andreas Urstadt

    Es wird eine subkulturelle Wertefragmentierung betrieben (inkl = SPD = Subkultur). Das Protestdesign ist unglaubwuerdig. Die Konstellation generiert keinen Protest. Im Juni wurden die Etgebnisse der internet Enquete des Bundestages vorgestellt, vertreten alle Parteien. Ohne jedes Interesse bei der Bevoelkerung inkl der Medien.

     

     

     

    Und nochmals, den USA fehlt massiv der Speicher fuer die Daten. Ganz massiv.

     

     

     

    In Deutschland gibt es pro Jahr ueber 5000 Suizide wegen Mobbing. Das sind ueber 5000 x betroffene Nachbarschaften pro Jahr, das koennte alles geflaggt werden. Es interessiert die Leute nicht. Mich interessiert die NSA nicht mehr bei dem Vergleich. Bitte keine Demos, danke, es nervt.

    • H
      Hans
      @Andreas Urstadt:

      Wir haben Demonstrationsfreiheit (mit Einschränkungen). Demonstrieren Sie gegen Mobbing und wir gegen die NSA, so hat jeder was. Aber da sitzen und nichts tun hat noch niemandem geholfen.

       

       

       

      Und die USA bauen grade bei Utah ein riedigen Komplex und das mit ihren Speicherkapazitäten hin zu kriegen.

  • T
    TAZgast

    Liebe taz, liebe Leser,

     

     

     

    ich möchte einmal die Gegenfragen stellen: "Warum sollte das Internet nicht kontrolliert werden?" Wenn Sie sich in Ihrer Privatspähre verletzt fühlen, dann kümmern Sie sich darum, dass Ihre Daten nicht mitgelesen werden können. Ihr Auto lassen Sie ja auch nicht offen in der Stadt stehen. Ich kann diese Hysterie nicht verstehen. Meiner Meinung nach wird durch die Aufdeckung dieser Überwachung endlich mal das Bewusstsein dafür geschärft, welche Technologie und Infrastruktur da genutzt wird wenn ich z.B. mal kurz im Internet surfe und eine Leserkommentar schreibe :-)

  • Nach 9/11 ist alles anders. Im Kampf gegen den globalen islamistischen Extremismus, der jegliche Freiheit, jede humanistische Idee zerstören will, ist die Überwachung des Internets das kleinere Übel, ja, eine unbedingte Notwendigkeit. So ist der neue kalte Krieg nun mal. Im übrigen entbehrt die Aufregung einer Netzgeneartion, x,y oder z, die die Welt auf Facebook an ihrem Beziehungsstatus teilhaben lässt, natürlich nicht einer gewissen Komik.

    • H
      Hans
      @Grrramsci:

      Ihr Ernst? Nein, geben Sie es zu, das war nur ein Trollversuch.

    • @Grrramsci:

      Das Problem ist, der Terror hat schon gewonnen: 9/11 war die Saat, "WIR" haben uns daraufhin selbst unsere Freiheit und unsere Menschlichkeit genommen, im Namen des "Krieges gegen den Terror". "WIR" haben den Terror zum Sieger erklärt indem wir uns terrorisieren lassen und selbst terrorisieren.

  • S
    Sam

    In einem überwachten Land gegen Überwachung protestieren, wo kämen wir da hin? Es ist, als wären wir in der Truman-Show erwacht, nur mit mieserer Quote und breiterem Programm. Insgesamt wird auch weniger Wert auf das Individuum gelegt, aber so geschieht es nun mal, wenn Instanzen für sich in Anspruch nehmen, das »große Ganze« zu betrachten. Welche Freude, ob der Sicherheit zum Preis der Freiheit, der Freiheit wegen.

     

     

     

    Und wer will denn da von Opfern reden. Selbstverständlich sehnt die Menschheit einen Teleschirm von Microsoft genau so herbei wie Googles hippe Sehhilfe, die neben einer neuen Sicht auf Dinge auch Gratiswerbung verspricht. So wie sie ist, mag man die Welt ja auch gar nicht mehr anschaun, diesen verdreckten, überschuldeten Spielball, und da kommt die rosarote Brille gerade recht!

  • N
    Neuköllner

    Eine Ursache dafür, dass bislang nur wenige in Deutschland gegen die Bespitzelung des Bürgers durch BND, Vodafone und NSA demonstrierten:

     

     

     

    Der einen Hälfte unserer Bevölkerung ist der Schutz durch die Regierung wichtiger, als die Freiheit des einzelnen Menschen.

     

     

     

    Die andere Hälfte der Bevölkerung ist nicht schockiert. Auch wenn einzelne Details für uns neu sind, so haben wir doch nie an den Datenschutz geglaubt. Wir sind immer schon davon ausgegangen, dass unsere Telefongespräche mitgehört, abgehört und aufgezeichnet werden.

     

    Wir haben es der Bundeskanzlerin nie zugetraut, dass sie dazu in der Lage ist, den BND zu kontrollieren.

  • W2
    WTF 2k

    www.tape.tv/musikvideos/Die-Aerzte/Deine-Schuld

     

     

     

    !

  • KG
    Kein Gast

    Wo findet man die Männer die auf den Rosa Listen standen und später Aufgrund dieser Listen in den KZs landeten?

     

    Und warum besuchen wir überhaupt Schulen und quälen uns durch Geschichts- und Politikunterricht, wenn selbst die simpelsten Dinge anscheinend für 95% von uns "Neuland" sind.

     

    Ach ja, ich vergaß, wir mussten ja anfangen Geschichtsrelativismus zu betreiben und haben Lesben mit dazu erfunden und uns ansonsten eingeredet, dass der Hitler ja schon recht hatte, wäre nur nicht die dumme Sache mit den Juden gewesen, ansonsten war ja eigentlich nichts schlimm.

     

    Und der Eitelkeit, die die Juden eben ebenso wie alle anderen auch haben, war damit ja ein guter Dienst getan.

     

    Und wieso klingelt bei so gut wie keinem eine Glocke, wenn ich jetzt Würzburg tippe, ja warum nur, wie dumm nur.

     

    Zwei mal schon Geheimpolizei gehabt, hat anscheinend Spaß gemacht.

     

    Ist immer noch die Zeit für Journalisten blöde Fragen zu stellen, oder ist's schon wieder zu spät um Wahrheiten auszusprechen?

     

    Und 1984, es ist eine Anleitung, keine Warnung, mann muss es nur in Doppeldenk lesen und Umsetzen, genau das passiert.

     

    1984 war, Fernsehen ist bunt.

     

    Wir werden nicht von der anderen Seite des Monitors aus beobachtet, unser Blick wird die Richtung der Beobachtung vorgeben, weiß in den Medien keiner mehr wie eine Kamera funktioniert? Warum auch, die News kommen ja alle von Reuters und DPA.