Protest gegen Militärmusikschau: Blasmusik für den Frieden
Die "Musikschau der Nationen" in Bremen ist ein Militärkapellen-Treffen. In diesem Jahr protestieren Friedensaktivisten mit einer "Jubeldemo" dagegen.
![](https://taz.de/picture/126006/14/musikschau_der_nationen_bremen_mongolei_dpa.jpg)
BREMEN taz | Als „gelungenes Beispiel der Völkerverständigung“ bezeichnete am Freitag Bremens Bürgermeisterin Karoline Linnert (Die Grünen) die „Musikschau der Nationen“. Die findet einmal im Jahr und mittlerweile zum 50. Mal in Bremen statt. Den TeilnehmerInnen aus 13 Ländern bereitete die Bürgermeisterin einen Senatsempfang und gratulierte zum Jubiläum: „1,7 Millionen Zuschauer in 50 Jahren – das ist eine beeindruckende Bilanz.“
Die Musikschau-ZuschauerInnen bestehen laut Linnert aus einem „treuen Stammpublikum“, was nicht weiter verwundert, denn die in der Stadthalle dargebotenen Konzerte unterscheiden sich kaum von denen der Vorjahre.
Militärkapellen wie das Erfurter Wehrbereichsmusikkorps III oder die Band of the Armed Forces of Malta, Polizeiorchester und Tanzgruppen aus aller Welt musizieren und paradieren dort noch bis Sonntagabend, die meist uniformierten Gruppen spielen vornehmlich Blasmusik, gern in zackigem Marschrhythmus. Der Erlös der Veranstaltung wird der Versöhnungs- und Friedensarbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. gespendet.
Was für Linnert Völkerverständigung bedeutet, ist für Bernhard Stoevesandts Aktionsgruppe „Nixmusikschau“ purer Militarismus – und deshalb ruft sie am Samstag um 11 Uhr zur einer Kundgebung gegen die Veranstaltung auf dem Bremer Marktplatz auf.
Unter dem Motto „Flöten! Tröten! Töten! Gib Krieg eine Chance!“ wollen die AktivistInnen „ein Zeichen setzen für mehr Krieg nach Innen und Außen“, und zwar mit einer „kraftvollen Jubeldemo“. Die, so heißt es in deren Aufruf, sei aber ungeeignet für „Hasspazifisten“, dafür umso mehr für jene Menschen, die der Meinung seien: „Hör mir uff mit Humanität, so richtig geil werd ich nur bei Flecktarn.“
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Macrons Krisengipfel
Und Trump lacht sich eins
Frieden in der Ukraine
Europa ist falsch aufgestellt
Maßnahmenkatalog vor der Bundestagswahl
Grünen-Spitze will „Bildungswende“
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
USA und Russland besetzen ihre Botschaften wieder regulär
Krisentreffen nach Sicherheitskonferenz
Macron sortiert seine Truppen
Gentrifizierung in Großstädten
Meckern auf hohem Niveau