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Protest gegen ArbeitsmarktreformAusschreitungen in Frankreich

Flaschenwürfe und Tränengas: Bei Protesten gegen die umstrittene Arbeitsmarktreform in Frankreich ist es zu Krawallen gekommen.

Paris am Donnerstag Foto: dpa

Paris rtr | Bei Demonstrationen gegen Arbeitsmarktreformen ist es am Donnerstag in Frankreich zu Ausschreitungen gekommen. In der Stadt Nantes warfen vermummte Jugendliche am Rande einer Kundgebung mit Flaschen, Bierdosen und Brandsätzen. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Auch andernorts wurde demonstriert.

Der Chef der Gewerkschaft Force Ouvriere, Jean-Claude Mailly, deutete an, sich künftig mehr auf rechtliche Schritte gegen die Umsetzung des neuen Gesetzes zu konzentrieren. Die Demonstrationen hätten sich nach sechs Monaten erschöpft.

Die Reformen waren im Juli im Parlament verabschiedet worden. Mit ihnen soll es leichter werden, Arbeitskräfte einzustellen und zu entlassen. Die Regierung will so die Arbeitslosigkeit verringern, die bei etwa zehn Prozent liegt.

Das Gesetzespaket ist im Land umstritten. Es löste monatelange Massenproteste und heftigen Widerstand von den Gewerkschaften aus.

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1 Kommentar

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  • Confédération générale du travail-Force ouvrière (CGT-FO; sinngemäße deutsche Übersetzung: Allgemeiner Gewerkschaftsbund - Arbeitermacht). Wäre es nicht schön, wenn unsere deutschen Gewerkschaften sich auch wieder um die Belange der arbeitenden und auch der arbeitslosen Bevölkerung kümmern würden, anstatt nur dafür zu sorgen, dass Manager ein Millionengehalt beziehen dürfen?

     

    taz: "Die Regierung will so die Arbeitslosigkeit verringern, die bei etwa zehn Prozent liegt."

    Bei uns in Deutschland werden offiziell etwa 7% Arbeitslosigkeit zugegeben, aber wer die Tricks der Bundesagentur für Arbeit kennt, der weiß, diese 7% kommen nur aus der Statistik zustande, haben aber mit der Realität nichts zu tun. Ich denke, in Frankreich wird es ähnlich ablaufen und die 10% Arbeitslosigkeit wird wohl eher bei 15% liegen. Wenigstens wehren sich in Frankreich die Gewerkschaften und auch das Volk gegen eine Politik, die den Menschen nur Armut und Obdachlosigkeit garantiert. So gesehen ist Deutschland immer noch ein Volk von Duckmäusern, die sich von ihren eigenen gewählten Volksvertretern drangsalieren lassen und die bei der Armut, die man immer mehr auf den Straßen erblickt, auch gerne mal wegschauen. Jedenfalls so lange, bis sie selbst mit einem Schlafsack auf der Straße liegen, aber dann ist es zu spät.

    taz: "Bei Protesten gegen die umstrittene Arbeitsmarktreform in Frankreich ist es zu Krawallen gekommen."

    Da müssen sich unsere Politiker keine Sorgen machen, denn der Deutsche geht nicht auf die Straße um zu demonstrieren, er wartet ab bis er eine Parkbank als neues Zuhause zugewiesen bekommt, dann ist er allerdings wirklich auf der Straße.