piwik no script img

Prokurdische ZeitungTürkisches Gericht ordnet Schließung an

ANKARA | Ein türkisches Gericht hat am Dienstag die Schließung der prokurdischen Zeitung Özgür Gündem angeordnet. Die Zeitung mache „Propaganda für die (Kurdische Arbeiterpartei) PKK und agiert de facto als deren Sprachrohr“, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Gerichtsanordnung. Aus Regierungskreisen hieß es, der Entscheid sei unabhängig vom Ausnahmezustand gefallen und könne angefochten werden.

Mit einer täglichen Auflage von 7.500 Exemplaren berichtete Özgür Gündem vor allem über den Konflikt in den türkischen Kurdengebieten. Sie veröffentlichte auch Schriften des inhaftierten PKK-Anführers Abdullah Öcalan. Seit 2014 wurden gegen das Blatt mehrfach Strafen verhängt, mehrere Mitarbeiter wurden festgenommen.

Die Regierung unter Präsident Recep Tayyip Erdoğan ließ nach dem Putschversuch vom 15. Juli mehr als 130 Zeitungen und andere Medien schließen, was in Europa und bei interna­tio­nalen Menschenrechtsorganisationen Sorge über die Gewährleistung der Pressefreiheit im Land hervorrief. (dpa, rtr)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen