Prognose für 2050: Mehr Plastik als Fisch im Meer
Klingt wie ein Witz, stimmt aber: Wenn alles so weiterläuft wie bisher, schwimmt im Jahr 2050 in den Ozeanen der Welt mehr Kunststoff als Fisch.
Eine Kurzstudie dazu hat heute das World Economy Forum im schweizerischen Davos präsentiert, wo sich gerade 2.500 wichtige Menschen aus Wirtschaft und Politik treffen, um über die sogenannte Vierte Industrielle Revolution zu reden.
Doch ob die Meere tatsächlich vom Plastik dominiert werden, ist längst nicht ausgemacht. Die Rechnung beruht auf einem Business-as-usual-Szenario. Es unterstellt, dass es keinerlei Maßnahmen gegen den Plastikwahn gibt und der Verbrauch weiter in dem Maße ansteigt, wie in den vergangenen Jahren.
Dann wären es im Jahr 2050 vier volle LKW-Ladungen Kunststoffmüll, die jede Sekunde in den Meeren verteilt werden. Viermal so viel wie heute, was durchaus möglich ist: In den letzten 50 Jahren hat sich der Plastikkonsum weltweit verzwanzigfacht, wie es in dem Report The New Plastics Economy heißt.
Das Problem ist bereits heute gewaltig. Erst im Januar veröffentlichten Biologen vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven eine Studie, nach der sich Plastik längst in den Mägen vieler Speisefische aus der Nordsee befindet, etwa bei Makrele oder Kabeljau ist das der Fall. Unklar ist nur, wie und ob sich das auf den Menschen auswirkt.
Die Vermüllung der Meere ist nicht nur in Davos auf der Tagesordnung, die Staats- und Regierungschefs der G7 haben im vergangenen Jahr bei ihrem Gipfel auf Schloss Elmau das Thema auf die Agenda der internationalen Politik gesetzt. Die EU verspricht, bis 2030 drei Viertel ihres Verpackungsmülls zu recyceln.
Die Autoren der Davos-Studie geben den Rat, die gesamte Plastikwirtschaft schlicht zu revolutionieren – schließlich sind die Technologien dafür längst da.
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