Was heisst denn konservativ ?
Gutbürgerlich ?
Viele Linke sind selbst ziemlich bürgerlich statt Kommune und Zottelhaare.
Ist man konservativ, wenn man eigene, etablierte Werte verteidigt und bewahren will ?
Dann ist die Linke (soweit man pauschal von ihr sprechen kann) zumindest teiweise ein Opfer ihres Erfolges geworden und nun teils selbst konservativ.
Was ist sexy ?
Unangepasst sein ?
Dann sind manche Konsevative und Liberale jedenfalls eher sexy als politisch korrekte Linke, denn die politische Korrektheit erscheint oftmals als das neue Spießertum.
Wenn Linke dann von heutigen Konsevativen reden, nennen sie diese "neue Spießer", aber tatsächlich sind dies die alten Spießer, die neuen Spießer sind politisch korrekt (allein dieser Begriff ist eine Antithese zur Meinungsfreiheit).
Gerade in den Medien ist man angepasst, wenn man PC redet, wenn man sich dagegen eher konservativ äußert, ist man ganz schnell "rechts" (ein Begriff der in Deutschland de facto Synonym für Nazismus ist), wenn man nicht aufpasst.
Es sei denn natürlich, man ist Migrant, von denen sind ja auch so einige konservativ, aber die haben ein Alibi.
Die Linke hat damals lustvoll die bestehenden Tabus gebrochen, dann aber eigene Tabus aufgestellt, was dem Gegner eben ermöglicht, die Rebellenpose dankbar zu übernehmen.
Konservative sind ängstlich, fürchten den Wandel ?
Mir fällt auf Anhieb eine ganze Liste von Veränderungen ein, die die Linke gar nicht toll fände oder findet.
Wandel an sich ist allgemein nicht gut (und auch nicht schlecht),es kommt auf den Einzelfall an ich jedenfalls will dabei schon ein demokratisches Wörtchen mitreden.
Mein Eindruck ist, dass Teile der Linken sich in den letzten Dekaden kaum weiterentwickelt haben, dass auch sie einen "Stammtisch" pflegen und oft die selben alten Phrasen raushauen, teilweise wird immer noch von unscharfen, mythischen Gebilden wie der "Weltrevolution", der "klassenlosen Gesellschaft" und dem "Kommunismus" geredet, die katastrophalen Schäden, die die realen Versuche diese zu erreichen angerichtet haben, werden oft gar nicht erwähnt.
Andererseits gibt es auch durchaus sinnvolles von Links, aber einiges davon haben viele Konservative längst übernommen. Umweltschutz etwa ist im Grunde äußerst kompatibel mit konservativen Ansichten, Kaptitalismuskritk eigentlich auch.
Mir geht jedenfalls nicht darum, dass irgendwer meine Meinung "sexy" findet, ich will auch nicht zu sehr von einer ideologischen Richtung vereinnahmt werden, weder von Links, noch von Konservativen.
Es wirkt auf mich schon ein bisschen lustig, wie zwei taz-Redakteure sich Fragen, ob der politisch-kulturelle Gegner ihnen das Sexappeal geklaut hat und die Frage ganz beruhigend mit "Nein" beantwortet wird, im Grunde von beiden Redakteuren.
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