Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Wie Sie von Niks Kommentar zu der Erkenntis kommen, er könne keine Kleinkinder haben, erschließt sich wahrscheinlich nur Ihnen selbst. Ich zumindest habe Kleinkinder, und mir erschließt sich Niks Position sehr viel besser als die Ihre oder die des Autoren Rother.
Ich nämlich möchte, dass meine Kinder in relativer Freiheit aufwachsen können, auch im Umgang mit Zigarettenstummeln und Scherben - zwar von uns begleitet, aber dennoch selbstständig - einen mündigen Umgang mit Gefahren und Risiken erlernen können, irgendwann auch mal die Nacht hinein mit anderen Spaß in Parks zu haben, ohne die Polizei oder unangenehme Security um sich zu wissen.
Wenn ich um Ihre Ängste lese, denke ich, dass Sie und ihre Kinder vielleicht besser in einer Kleingartenanlage mit sauber gehaltener 5qm-Wiese aufgehoben wären als in einer öffentlichen Parkanlage, in der auch die Gefahr bestünde, dass in Kontakt mit anderen Denk- und Lebensweisen kämen.
An Ihrem Kommentar erkennt man, dass Sie keine Kleinkinder haben oder nicht begriffen haben, wie schädlich es für die Entwicklung in diesem Alter ist, permanent von den Eltern "verfolgt" zu werden und immer ein lautes "nein" zu hören, wenn die Zigarettenkippen und Glasscherben aus Kindersicht doch so interessant und schön bunt aussehen.
Wer Eltern das Recht, ihren Kinder die (Park)Welt gefahrlos selbst entdecken zu lassen , nur in Zehlendorf oder Grunewald zuspricht, hat keine Ahnung von der sozialen Struktur Berlins. Wieviel Tempelhofer Familien können sich wohl eine Wohnung im Grunewald leisten? Und warum sollen wir als Eltern wegziehen, nur damit andere ihren Müll im Park liegen lassen können?
Zitat:Vor allem aber ist er ein Symbol, das zeigt: Hier werden bestimmte Regeln zivilisierter Umgangsformen eingehalten!
Also ich mache meine "zivilisierten" Umgangsformen nicht von einem Zaun abhängig. Das Argument wendet sicht gegen den der es aufführt.Vielleicht sollte man nicht von sich auf andere schließen.
Herr Rother hat scheint es weder von den Berliner Parks noch von großstädtischer Heterogenität sonderlich viel Ahnung. Selbst die vielgescholtene Hasenheide ist mit Kleinkindern gut nutzbar - vorausgesetzt man hat als Elternteil nicht den Wunsch, sich seelig in der Sonne zu aalen während die Kleinen die Umgebung erkunden. Wem die aufmerksame Betreuung seiner Kinder bei Parkausflügen zu viel ist, der sollte dann vielleicht doch lieber den Eintritt im Britzer Park bezahlen oder gleich nach Zehlendorf oder Grunewald ziehen.
Außerdem muss man sich mal fragen, welche Interessen hier gegeneinander aufgewogen werden. Vom Glauben an die Belehrbarkeit der Menschen und an die Kraft von persönlicher Kommunikation ist hier jedenfalls nicht viel zu spüren, dafür umso mehr von Verantwortungszuschreibung an Staat und Ordnungsmächte. Nicht mein Bild von Berlin!
Der FC Bayern wird deutscher Meister und schmeißt sein Management raus. Grund genug über alles andere zu reden als diesen Hort der Niedertracht.
Pro Zaun: Der Park braucht Schutz
Der Zaun ist ein Symbol dafür, dass die Berliner nicht von sich aus Umgangsformen einhalten.
Der Zustand vieler Parks ist jämmerlich: Auf den Wiesen liegen Scherben, Zigarettenkippen, Grillkohlereste, Hundekothaufen und sonstiger Müll. Oft laufen Hunde frei herum, und manche Gruppen angetrunkener Besucher sind wenig vertrauenerweckend. Wer mit seinen Kindern in Ruhe picknicken, Federball spielen oder herumtoben will, hat häufig keine Chance. Und Babys auf der Wiese herumkrabbeln zu lassen, ist ausgeschlossen, weil die Gefahren durch Müllkleinteile zu groß sind.
Für viele Berliner und ihre Besucher sind die Parks nicht oder nur eingeschränkt nutzbar, weil sich de facto die Starken und die Rücksichtslosen durchsetzen. Das ist ärgerlich, weil gerade diejenigen auf innerstädtische Grünflächen angewiesen sind, die sich keinen Garten am Stadtrand leisten können oder wollen. Dieser Zustand ist nicht hinnehmbar - und deshalb tut der Senat gut daran, ihn beim neuen Großpark in Tempelhof von vornherein zu bekämpfen: durch eine Parkordnung, durch Wachschützer, durch Öffnungszeiten und durch einen Zaun.
Es ist ja leider so: Gerade abends und nachts gibt es Saufgelage und Lagerfeuer in Parks, die zur Vermüllung und Zerstörung beitragen. Der Zaun, auf den man gern verzichten würde, kann dazu beitragen, diese Events einzudämmen. Vor allem aber ist er ein Symbol, das zeigt: Hier werden bestimmte Regeln zivilisierter Umgangsformen eingehalten! Schlimm genug, dass die Berliner das nicht selbst schaffen - und der Staat nachhelfen muss. Im Übrigen gilt: Sozial handelt, wer dafür sorgt, dass sich alle Menschen im Park wohlfühlen können - nicht, wer gegen sinnvolle Regeln verstößt und vermeintlich überflüssige Zäune einreißt.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Richard Rother
Redakteur für Wirtschaft und Umwelt
Geboren 1969 in Ost-Berlin. Studium an der FU Berlin. Bei der taz seit 1999, zunächst im Berliner Lokalteil. Schwerpunkte sind Verkehrs- und Unternehmenspolitik.
mehr von
Richard Rother
Jetzt in der Verlosung
Freikarten für die Freiluftkinos
Die taz verlost jeweils 10x2 Freikarten für das Freiluftkino Friedrichshain, Kreuzberg und Rehberge.
Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.