piwik no script img

Pro & ContraMüssen Polizisten geschützt werden?

Sind die Grünröcke längst Freiwild und müssen besser vor autonomen Jägern geschützt werden? Oder sind Polizeibeamte schon längst bestens abgesichert?

Und wer hilft uns??? Bild: archiv

Ja, meint Heiko Wernig

Es steht nicht gut um das öffentliche Leben in Deutschland. Denn jene, die für seinen geordneten Ablauf sorgen sollen, trauen sich praktisch nicht mehr auf die Straße: unsere Polizisten. Und das trotz größtmöglicher Wertschätzung durch ihren Arbeitgeber, den Staat.

Denn schon bisher galt, wie Wolfgang Bosbach (CDU) zu Protokoll gab, für den Angriff auf Polizeibeamte eine Höchststrafe von zwei Jahren - aber "wenn ich ein Polizeiauto zerstöre, dann droht mir eine Haftstrafe bis zu fünf Jahren". Dies sei eine "Politik paradox". Stimmt: denn ein Polizeiauto kann ja vier Beamte, manchmal sogar noch mehr, gleichzeitig befördern.

Trotz dieser Wertschätzung, so FDP-Rechtsexperte Jörg van Essen, "werden die Polizisten immer mehr zum Freiwild". Es droht also, wie einst bei Elefant und Krokodil, die Überjagung, womöglich in der Folge gar die Ausrottung. Wir haben aber die Uniformen nur von unseren Kindern geerbt!

Nur strengste Schutzmaßnahmen können noch helfen, das Schlimmste zu verhindern. Parallel zu einem Verbot des Polizistenhandels wäre vor allem die Einrichtung von Schutzgebieten zu erwägen, in denen die Bestände sich langsam wieder erholen können.

Gleichzeitig müssen die Lebensgrundlagen für die Grünröcke überhaupt erst mal wieder hergestellt werden, sonst nutzt auch eine spätere Auswilderung nichts. Vielleicht könnten sich Staat und Gesellschaft in der Zwischenzeit ja darum kümmern: eine gerechtere Sozialpolitik, Zugang zu Bildung auch für das Prekariat, sinnvolle Integration von Zuwanderern, maßvolle städtebauliche Planungen samt sozialem Wohnungsbau statt Gentrifizierung. Das wären erfolgversprechende Maßnahmen zum Biotopschutz, die die Bedrohungsfaktoren für unsere putzigen Gesellen erheblich mindern könnten.

Das wird natürlich eine lange und harte Zeit für alle, deren vornehmliche Lebensgrundlage derzeit die Beamten bilden. Aber, liebe Autonome, keine Sorge: Später kann man dann sicher auch wieder über eine nachhaltige Nutzung der Ressource Polizei nachdenken. Ihr müsstet halt nur ein bisschen sorgfältiger mit ihnen umgehen.

Nein, meint Otto Diederichs

Spucken - schlagen - meckern: Angriffe auf Busfahrer, SozialarbeiterInnen, Beschäftigte des Ordnungsamtes, PolizistInnen - Amtspersonen eben: sie nehmen zu. Die Gesellschaft verroht. So ist es jedenfalls alle paar Tage zu lesen und hören. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hat hierzu in Berlin gerade eine Sicherheitskonferenz abgehalten. 25.000 Unterschriften für eine Gesetzesinitiative zur Strafverschärfung bei solchen Delikten hat man schon. Ab 50.000 muss sich der Bundestag damit beschäftigen. Da war Wolfgang Bosbach (CDU), seit knapp drei Wochen Vorsitzender des Innenausschusses, aber schneller.

Kaum im Amt, erkannte auch er akuten Handlungsbedarf - insbesondere natürlich bei Angriffen und Widerstandshandlungen gegen die Polizei. Die gegenwärtigen Regelungen würden "den Taten nicht mehr gerecht", erklärte er. Und schon Anfang nächsten Jahres, so ist zu hören, will Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) dazu einen Gesetzentwurf vorlegen.

Im Souffleurkasten dieser Ideen saß die Gewerkschaft der Polizei (GdP). Sie fordert bereits des Längeren - und gegenwärtig vehement - die Einführung eines neuen Paragrafen im Strafgesetzbuch. Er soll "Angriffe aus dem Nichts" auch dann unter eine Freiheitsstrafe zwischen drei Monaten und fünf Jahren stellen, wenn BeamtInnen dabei nicht verletzt wurden. Nur so, sagt der GdP-Bundesvorsitzende Konrad Freiberg, bekomme man "hinterhältige Attacken besser in den Griff".

Sicherheit für eigene Mitglieder und andere zu fordern, ist das gute Recht von Gewerkschaften. Der aktuelle Vorstoß indes zielt wieder mal in die falsche Richtung: Körperverletzung ist bereits strafbewehrt; bei PolizistInnen kommt verschärfend noch Widerstand gegen die Staatsgewalt dazu.

Was also soll der Quatsch? Wenn man den Täter dingfest machen kann, bekommt er ohnehin schon mächtig Ärger. Es ist eine der üblichen Luftnummern, mit der Regierungen richtig doll feste, aber sinnlose Entschlossenheit demonstrieren. Aber was macht Ver.di in diesem Verbund?

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

42 Kommentare

 / 
  • P
    Petered

    Lustiger Artikel, ohne lustiges Thema.

    Es muss ja nicht alles in Ordnung gehen, was mutmaßlich die Meinungs- und Versammlungsfreiheit einschränkt und gefährdet - aber umgekehrt muss auch nicht alles in Ordnung gehen.

  • CA
    Christian Alexander Tietgen

    Wenn man Polizist wird, muss man eigentlich wissen, dass es auch mal unangenehme Situationen gibt.

  • S
    Schulz

    Lustige Beilage zum ansonsten ...

  • G
    genau

    ja ich wünsche mir noch mehr von meinen eigenen ketten. ich will, dass jeder demonstrant überall einen chip tragen und nackt sein muss, sonst gibt es keine sicherheit mehr. verkaufen wir einfach gleich alles von diesem falschen recht, dann haben wir wenigsten diese elende qual des sich sukzessiv aufbauenden kontroll-staats-gesellschafts-prozesses hinter uns und können überlegen, welche genozide und ausrottungen wir zugunsten des schutzes unseres landes oder unserer überlegenen kultur diesmal durchführen müssen, weil sie für unsere palingenese NOTWENDIG sind.

     

    so nötig haben wir es nämlich schon in unserer angst, dass wir die institutionen fördern wollen, die ohne delinquenz und angst vor ihr gar nicht existieren kann. und wie delinquent wir schon alle gegen unser unbewusstes vorgehen zeigt sich darin, dass sich, beim thema polizei, militär, gefängnis, psychiatrie oder schule/bildung kein schwein um die faschistischen machtbeziehungen schert, die diese institutionen allesamt gebären. wurde alles schonmal gesagt, keiner hats gehört, keiner wollte es hören und wieder einmal will es keiner mehr hören.

     

    langsam muss man sich eine flucht überlegen, es wird eng.

  • K
    Kommentator

    @kimakeza

     

    Peinlich, da hast Du mich doch glatt ertappt, die dem "Pro"-Kommentar innewohnende offensichtliche Ironie nicht erkannt zu haben.

     

    Habe in den letzten Monaten soviele konservative und martkradikale Kommentare und Artikel hier lesen müssen, dass ich selbst das nicht mehr ausgeschlossen hätte.

     

    Aber ja, das ist ganz klar ironisch gewesen. (Bestände, trauen sich nicht mehr raus, Freiwild...).

     

    Danke für die Kritik!

    *erleichtert*

     

    Schönen ersten Advent euch grünen, roten und braunen (ne, euch nicht!!) Kommentierern und taz-Leuten!

     

    Kommentator.

  • J
    Jens

    wenn ich das also richtig lese kann jmd schon 2 jahre darauf bekommen wenn er einen stein auf polizisten wirft! das ist doch krass, 2 jahre deines lebens hinter gittern, und der polizist hat vermutlich nicht mal nen blauen fleck. wo soll das noch hinführen? die polizisten sind meist behelmt, und martialisch ausgerüstet, mit allen möglcihen panzerungen, und waffen.

     

    werden demonstranten grundlos niedergeprügelt, und schwer verletzt, passiert meist nichts, und die täter bleiben ungesühnt. wo ist denn da der alte grundsatz der rechtsgleichheit?

     

    das böse feindbild: demonstrant. ist natürlcih mal wieder der sündenbock, der den armen staat gefährdet. deswegen: stärke geschütze auffahren, das recht auf meinungsfreiheit unterdrücken, und demonstrieren unmöglich machen. wer traut sich denn noch auf die straße wenn er mit einem steinewerfer verwechselt werden könnte und dann für jahre hinter gittern sitzen darf oder riesige bußgelder zahlen darf.

     

    viel sinnvoller wäre mehr transparenz und kontrolle der polizei, mit dienstnummern, etc.

  • G
    Gockeline

    Wer überhaupt so eine Frage aufwirft,der müßte zuerst ein halbes Jahr den Dienst draußen tun müßen um zu einem Urteil zu kommen.

    Da hat jemand eine Wut auf Polizisten und glaubt eine Antwort gefunden zu haben.

    Das ist Schwachsinn!

  • R
    Rumstata

    In der Tat, @Wayne hats erfasst ...

     

    Das war mehr ein einseitiger Propagandaartikel gegen die Polizei ...

  • G
    Gonzalo

    @ Toni Pantaloni: Polizisten sind natürlich Menschen, die ihren Job machen.

     

    Nur sehr spezielle Naturen entscheiden sich aber bewusst für diesen Beruf. So gesehen ist der Rückschluss auf den autoritären Charakter dieser Leute legitim.

     

    Im Übrigen steht ihnen kein Sonderstatus zu. Sie haben Waffen, wir nicht. Sie haben Schutzausrüstung, wir nicht....

     

    Venceremos!

  • AB
    André B.
  • J
    Jurist

    Der Vertreter der Contra-Meinung kennt die juristische Sachlage nicht. Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte wird nicht schärfer sondern milder als Nötigung oder Körperverletzung bestraft.

    Der Strafrahmen bei Nötigung § 240 StGB beträgt Geldstrafe bis 3 Jahre Haft. Bei Körperverletzung Geldstrafe bis 5 Jahre Haft.

    Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte § 113 StGB wird hingegen nur mit Geldstrafe bis 2 Jahren Haft bestraft. Die Anwendung der Tatbestände wegen Köperverletzung oder Nötigung ist im Falle des § 113 StGB wegen Spezialität sogar ausgeschlossen.

    Deswegen wird man bei Widerstand gegen Vollstreckung sogar milder bestraft. Der Hooligan wird also belohnt, dass er Polizisten angreift.

    Dies sollte bei der Beurteilung der Angelegenheit vielleicht berücksichtigt werden.

  • RS
    Rainer Sommer

    Otto Diederichs kann anscheinend Äpfel nicht von Birnen unterscheiden: Die erwähnte Petition, die von ver.dis Fachbereich 11, Verkehr, eingebracht wurde, beschäftigt sich ausschließlich mit dem Problem immer häufiger werdender Angriffe auf MitarbeiterInnen im öffentlichen Nahverkehr - Punkt. Und das im Zusammenhang mit den Problemen der Polizei zu verwursten zeugt m.E. nur von Dummheit oder bewußter Irreführung, weil da jemand auch was gegen ver.di hat. Übrigens: die DGB-Gewerkschaft, die die Polizisten vertritt, ist die gdp!

  • F
    flanders

    Die Frage ist doch ganz einfach: wer sollte in einem Staat das Gewaltmonopol haben?

     

    -Jeder?

    -Der, der moralisch im Recht ist (dummerweise ist das ein sehr subjektiver Wert)?

    -Der Stärkere?

  • H
    Hatem

    In Berlin ist die Entwicklung zu sehen:

    Wir bekommen immmer mehr rechtsfreie Räume für alle und No-Go-Areas für verschiedene Gruppen.

     

    "Dank" brutaler Neo-Nazis, arabischer und türkischer Jugendgangs, Hooligans, Linksautonomen.

     

    Nur wenn das Gewaltmonopol des Staates durchgesetzt wird, bleiben unsere Städte lebenswert für unsere Kinder und für jeden Normalbürger.

     

    Darum brauchen Polizisten mehr Schutz.

  • F
    florian

    Bei Polizisten handelt es sich nicht um einfache Bürger. Sie sind ein wichtiges Standbein unserer Demokratie. Sie sollen die Menschen schützen, das öffentliche Leben regeln und Kriminalität verfolgen. Kurz, sie sollen für die Umsetzung der Regeln unserer Demokratie sorgen. Jede unangemessene Handlung VON POLIZISTEN schädigt das Ansehen der Polizei und des Staates insgesamt. Der Staat gibt den Polizisten eine Machtfunktion und muss deswegen jedes Anzeichen von Machtmissbrauch verfolgen. Weil es sich um Vertreter des Staates handelt bin ich sehr dafür, dass sowohl Gewalt die von ihnen ausgehen wie auch Gewalt die sich gegen sie richtet sehr viel härter bestraft werden als Gewalt zwischen einfachen Bürgern. Aber beides muss umbedingt zusammen gedacht werden. Wer Gewalt gegen die Polizei stärker bestrafen will und nicht dafür sorgt, dass Polizisten z.B. bei Demonstrateionen einzeln identifiziert werden können verstärkt die Gefahren eines Machtmissbrauchs. Wer einseitig den Schutz der Polizisten fordert, hat wahrscheinlich noch nie polizeiliche Willkür erlebt und erweckt den Eindruck er wolle nicht unsere Demokratie schützen sondern einen harten, starken Staat, der sich gegen die Bürger wendet.

  • R
    RedHead

    Juristisch gesehen muss man sich bereits jetzt zusammenschlagen lassen, wenn mal wieder ein Bulle freidreht, beschweren kann man sich hinterher. Gesetze zum Schutz der Polizei gibt es deutlich mehr als genug. Es ist bereits jetzt nicht einzusehen, dass die staatliche Knüppelgarde besonderen Schutz genießt. Eine weitere Verschärfung passt ganz gut ins Bild des totalitären Staates und käme deshalb auch nicht überraschend.

  • A
    Arthur

    Zitat:"Liebe TAZ was soll das? Meint ihr irgendein 'Autonomer' oder irgeneine Autonomin liest eure Zeitung? "

     

    ...mit Sicherheit ja!

  • TD
    Tyler Durden

    Ich halte von einer Gesetzesverschärfung oder gar der Schaffung eines neuen Paragraphen gar nichts! Wo liegen denn die wirklichen Gefährdungspunkte für Polizisten: Regionalligaspiele und andere Fußballevents, gewaltbereite Autonome(links wie rechts) und manche Stadtteile in den Großstädten. Wird man die Arbeitssituation der Beamten durch eine solche Maßnahme verbessern. Wohl kaum ! Diese Menschen die sich in Rudeln zusammenfinden lassen sich durch höhere Strafen nicht abschrecken. Die §§ 113, 114 StGB werden doch der besonderen Stellung eines Amtsträger bzw. Polizisten hinreichend gerecht. Es reicht schon eine Drohgebärde aus und die Person leistet Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Hier beschleicht mich ein ungutes Gefühl, dass man bevorstehenden Unruhen schon präventiv mit härteren Strafandrohungen begegnen will oder täusche ich mich??

  • R
    Ragism

    Wer sich darin bestätigt sieht, daß aus irgendeinem Grund auch immer Polizisten stets Heilige sind, die sich niemals grundlos wehren, immer das richtige tun und täglich ihr Leben aufs Spiel setzen im Kampf gegen die bösen Linksautonomen, der kann gerne 90% der anderen Zeitungen lesen. Dort findet er seine naiven Ansichten bestens repräsentiert.

     

    Ich begrüße es sehr, daß die taz sich auf die Seite der friedlichen Demonstranten stellt, welche bei fast jedem Polizeieinsatz auf Demonstrationen unrechtmäßig belästigt bis gewaltsam niedergeschlagen werden. Niemand hier verteidigt die 20 Idioten, welche bei Demos mal wirklich auf Gewalt aussind. Hier geht es um die 1000 anderen.

    Wer gelegentlich auch mal politisch aktiv ist, statt seine durch die BILD & Co. geprägte Meinung gegen die bösen "Linken" und überhaupt "Chaoten" im Netz zu verbreiten, wird ein gutes Bild davon bekommen, wie unrechtmäßig die meisten Polizeiaktionen sind. Fragt man dann ein wenig weiter, stellt man fest, daß die Opfer harter Polizeigewalt keine wirksamen Rechtsmittel gegen ihre Gewalttäter haben. Das führt ganz schnell dazu, sich in diesem Staat nicht mehr wohl zu fühlen.

     

    Ich frage mich ganz ernsthaft, wie jemand dies zulassen kann und sich weigert, verfassungsrechtlich alle Menschen gleich zu behandeln.

  • L
    Lernfähig

    Peinlich! Der Artikel ist peinlich und viele der Kommentare auch. Mehr kann ich dazu gar nicht sagen.

  • K
    kimakeza

    @ Wayne + Tim Rainer

     

    Ein bisschen Humor wäre an dieser Stelle vll. auch angebracht. Ich sehe ein dass das für die ein oder anderen ErstLeser_innen vll. verwirrend sein mag, aber andererseits habe ich Vertrauen, dass ein Großteil der TAZ-Leser_innen diese - sagen wir mal, Liebeserklärung - positiv und als einzig vertretbare Positionierung der Taz in dieser Debatte aufnimmt.

     

    @Kommentator

    Deinen Ergänzungen zum Contra-Artikel ist zuzustimmen, aber die Ironie im Pro-Artikel hast du scheinbar überlesen. Ich sehe da nichts von nachplappern von CDU-Hetze, sondern bestenfalls Spott darüber. Und das zurecht.

     

    "Dies sei eine "Politik paradox". Stimmt: denn ein Polizeiauto kann ja vier Beamte, manchmal sogar noch mehr, gleichzeitig befördern. "

     

    --> heißt, der autor widerspricht der cdu-forderung nach einer höheren haftstrafe für übergriffe auf beamt_innen

     

    "Es droht also, wie einst bei Elefant und Krokodil, die Überjagung, womöglich in der Folge gar die Ausrottung. Wir haben aber die Uniformen nur von unseren Kindern geerbt!"

     

    --> könnte o-ton cdu sein, oder ;-) ?

    Die Ironie ist doch offensichtlich, es sei denn, der Autor ist extrem strange bzw. realitätsfremd. Selbst dann wäre der Artikel äußerst amüsant.

  • M
    milhouse

    Ich dachte eure Kommentare werden moderiert?

     

    Wie kann es sein, dass ihr fnords Beleidigung einfach so stehen lasst?

     

    Passt aber perfekt zu der dümmlichen Gegenüberstellung.

     

    Tschüss, taz. War nett.

  • V
    vic

    Wer darf in der BRD grundlos prügeln, ggfls. Schießen, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen?

    Die Polizei und verwandtes Staatssicherheitspersonal. Was also soll da noch besser geschützt werden?

    Allein schon die Körper-Panzerung dieser Leute ist Schutz genug.

    Und wär da noch Justitia, immer zu Diensten.

  • MB
    Mündiger Bürger

    PolizistInnen machen ihren Job freiwillig. Gegen Geld. Warum also sollte ihre Unversehrtheit höher gewertet werden als die anderer Menschen?

     

    Es ist wohl eher so, dass hier eine Arbeitserleichterung geschaffen werden soll, damit die BeamtInnen bei Durchführung ihrer, wie sich im Nachhinein nicht selten rausstellt, rechtswidrigen Maßnahmen nicht frecherweise auch noch auf Widerstand stoßen. Das wären ja auch wirklich hinterhältige Angriffe gewalttätiger Verbrecher auf den Rechtsstaat und für die PolizistInnen ist sowas nie vorherzusehen und üüüüberhaupt nicht gewollt.

  • M
    mir

    @Tim Rainer: So richtig gut finde ich den Artikel zwar auch nicht, aber eins lässt er doch ganz klar erkennen: es gibt da kein Pro, die Idee ist Mist, polemisch, Jetzt-machen-wir-mal-ordentlich-sauber.

     

    Und kann bitte mal endlich jemand dieses dämliche "Gutmenschen"-wort abschaffen? Das ist sowas von hirnrissig, Menschen darüber zu diffamieren!

  • G
    grafinger

    @ "fnord":

    Da dieser Slogan offenbar keine stafbare Beleidigung darstellt kann ich umgekehrt auch unbehelligt verkünden, A(lle) L(inken) S(ind) B(*******).

    Der Spruch ist genauso blöd.

    SCNR,

     

    grafinger

  • D
    denninger

    Sag mal "Lars", hast Du inzwischen gelernt was ein faustgroßer Stein ist, wie weit man ihn werfen kann und was der Wurf anrichten kann? (vgl. Postings im Artikel über Pößneck)

    Dort hattest Du ja noch behauptet, "niemand schmeißt mit faustgroßen Steinen" und Polizisten seien "ausreichend für solche Fälle geschützt".

    Und jetzt forderst Du eine Abschaffung der PSA?

    Deine Ansichten schwanken aber beträchtlich.

  • H
    Hecke

    Das gabs alles schonmal: Georg Kreisler (1968)

     

    Schützen wir die Polizei

     

     

    Wir hab'n den Tierschutzverein, wir hab'n den Kinderschutz,

    wir hab'n den Rentnerschutzverein, und der ist gar nichts nutz.

    Wir haben außerdem den Mutterfreudenschutzverband

    und einen Schutzverband fürs teure Vaterland.

    Wir hab'n den Denkmalschutz, wir haben auch den Jugendschutz,

    und einen Schutzverband, der schützen soll vor Schund und Schmutz.

    Doch es gibt etwas, was man überhaupt nicht schützt.

    Ich möchte hoffen, daß man mich da unterstützt:

     

     

    Schützen wir die Polizei

    vor Verdruß und Schererei!

    Wenn ein Räuber überrascht wird und das Weglaufen vergißt,

    ja, wer schützt den Polizist? Ja, wer schützt den Polizist?

    Oder sag'n wir: Ein Student

    geht spaziern vorm Parlament.

    Ja, was denkt sich der dabei?

    Schützen wir die Polizei!

     

     

    Denn für Studenten haben wir ja sowieso nie Platz.

    Die soll'n doch erst was lernen, vorher sind sie für die Katz'.

    Und wenn sie protestieren, wer beschützt die Polizei?

    Was ist schon ein Revolver und ein Knüppel oder zwei?

    Statt der Funkstreifwagen Panzer!

    Wer drin sitzt, kann zwar nichts seh'n,

    doch es kann ihm nichts gescheh'n.

    Außerdem an jeder Ecke zwei Kanonen für die Leut'.

    Sie werd'n seh'n, wie sich Ihr Schutzmann drüber freut.

    Drauf und dran! Geh'n wir's an!

    Schützet jeden Mann!

     

     

    Schützen wir die Polizei!

    Sie wär längst schon an der Reih'.

    Manchmal läßt sie sich bestechen, und ich weiß ja, das ist trist,

    doch wer schützt den Polizist? Ja, wer schützt den Polizist?

    Und wer schützt ihn vor dem Schmerz,

    wenn er pfeift und keiner hört's?

    Oh, wir schützen jedes Tier, schützen Steuerhinterzieh'r,

    schützen Volksdemokratien, schützen Schützenkompanien.

    Jeden Tag sind wir beim Schützen frisch dabei,

    schützet auch die Polizei!

  • B
    bernd

    Abgesehen davon dass der Vergleich wieder auf BILD-Niveau ist:

     

    Kennt irgendeiner der Vorschreiber einen Bullen persönlich oder hat überhaupt eine Ahnung durch welche Scheisse die täglich waten müssen?!

     

    Auch wenn es für manche nicht so wirkt, deren Hauptjob liegt nicht darin Linke zu vekloppen und Nazis die Zugtüre auf zu halten...

  • B
    Britt

    Wenn man eine Pro-Contra-Debatte abdrucken möchte, sollte man auch zumindest soviel journalistisches Anstand, beide Positionen gleichermaßen ernst darzustellen, und nicht die eine auf Teufel-komm-raus lächerlich zu machen. Ansonsten hat das ganze mit ernsthaften Journalismus nämlich nicht mehr viel zu tun, dann könnt ihr, liebe taz-Redakteure und - Redakteurinnen, auch gleich die BILD-Zeitung kopieren ...

  • M
    meso

    ich habe polizisten in einem eu-beitrittsland kennengelernt: mal schwer bewaffnet und mal als streifenpolizist über den osten des besagten landes lästernd. da heißts ruhe bewahren. als er merkte, dass die provokationen nichts wirken, wollte er geld, das ich ihm aushändigte.

    dagegen sind die polizisten hier in deutschland feine kerle bzw. mädels. natürlich sind auch in diesen reihen menschen unterwegs, die von tuten und blasen keine ahnung haben, dennoch sind diese in der minderheit, wie ich finde.

  • AM
    adrian maser

    die polizei ist doch nicht mehr "freiwild" als jeder normale bürger. wenn ich einen polizisten angreiffe, dann erfüllt das den straftatbestand der körperverletzung (und der straftatbestand des wiederstandes gegen die staatsgewalt existiert ja auch noch). wenn die polizei angegriffen wird kann sie die täter identifizieren und strafanzeige erstatten. das ist "uns" leider nicht möglich, wenn wir (natürlich in den seltesten fällen...) mal gewalttätig von einem polizisten angegriffen werden. bei denen ist nämlich weder das gesicht zu sehen, noch der name oder eine personenkennumer zu erkennen. ich darf mein gesicht auf einer demo nicht unkenntlich machen.

    wenn ich so sicher sein kann, das mein verhalten nicht verfolgt wird, würde mir auch das ein oder andere mal die hand (bzw. faust) gegen demonstranten ausrutschen, wenn die mal wieder dreisterweise anderer meinung sind als ich oder durch ihre demos für überstunden sorgen.

    also: erst persönliche kennumern für die beamten der hundertschaften, dann eine diskusion über gewalt gegen polizeibeamte auf demos!

  • TR
    Tim Rainer

    @Wayne:

     

    Das sehe ich genauso!

     

    @taz:

     

    Ich meine klar, ihr könnt zu diesem Thema ja die Meinung haben die ihr wollt. Aber wenn ihr glaubt eine Pro-Contra-Debatte abdrucken zu wollen, dann ist dieses Niveau in keiner Weise angemessen. Ich finde es schade, dass gerade die taz es offensichtlich nicht nötig findet, zu diesem Thema mal einige wirklich tiefe Reflektionen anzustellen. So ganz langsam beschleicht mich ein Gefühl... Ist das Weltbild doch so einfach aufgebaut wie es einige Kritik immer schon unterstellten? Ich zumindest hoffe noch, dass es nicht so ist. Dieser "Artikel" ist aber doch schon typisch linksantistaatgutmenschentum...

  • TF
    the fnord

    a.c.a.b.

  • TP
    Toni Pantaloni

    Polizisten sind auch nur Menschen die Ihren job machen. Und wie es in den Wald hinein schallt...

    Polemik ist in einer solchen Diskussion unangebracht, schädlich sogar.

  • K
    Kommentator

    Ganz Klar NEIN!

     

    zu Pro:

    Die einzige Arhumentation von Herrn Werning ist das Nachplappern der angeblichen Gefährdung der lieben und guten Polizisten vor den bösen Autonomen.

     

    Das ist 1A-Unions-Hetze und entbehrt jeder Realität.

    Auf wievielen Demos mit gepanzerten Polizei-Hools war denn der Herr Wernig schon?

     

    zu Contra:

    Ergänzt werden muss:

    - permanente Übergriffe DER POLIZEI

    - fast vollst. Straffreiehit der Polizei

    - Widerstand = bereits die Hände vors Gesicht zu halten während man verkloppt wird

    Wer das nicht nennt, soll von Contra gleich ganz schweigen

     

    Lieber keine Polizei als SO EINE.

    Keine Träne für autoritäre Schergen!

  • R
    reblek

    "... bei PolizistInnen kommt verschärfend noch Widerstand gegen die Staatsgewalt dazu." Merkwürdig, dass auch ein Kenner der Materie nicht schreibt, wie der Straftatbestand tatsächlich heißt: "Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte".

     

    ver.di macht in dem Trubel mit, weil es vorgeblich um Arbeitsplatzprobleme geht und der Verein nicht ausgegrenzt werden will, wenn er stattdessen eine realistische Position bezieht.

     

    Keine Frage: Es gibt Menschen, die für PolizistInnen eine Gefährdung darstellen. Aber für die kannst Du den Strafrahmen bis nach Guantanamo ausweiten, das juckt die nicht. Aber jahrelange Erfahrungen von "Bürger beobachten die Polizei" zeigen, dass der Schritt vom Polizeigriff zum Polizeiübergriff nicht groß ist, weshalb sich PolizistInnen bewusst sein sollten, dass JEDER Griff ein Eingriff in die Rechte eines Menschen ist.

  • PN
    Peter nicht mehr lustig

    "Sind die Grünröcke längst Freiwild und müssen besser vor autonomen Jägern geschützt werden?" Was ist das eigentlich für eine psudoironische Frage? Was ist mit Nazis? Mit Fußballhooligans? Mit Motorradgangs? Warum müssen wir die Gewaltdebatte immer an den Autonomen aufhängen? Die Gewalt gegen die PolizistInnen geht auch von ihren Führungsorganen aus! In Heiligendamm mussten die armen Einsatzkräfte mit 0,5 Liter Wasser mehr als 24 Stunden in voller Montur in der Sonne auf den Gleisen über die friedlichen blockierenden DemonstrantInnen wachen! Und dann schicken die wahnsinnigen Anheizer auch noch sogenannte 'Agents Provocateurs' in die friedlich demonstrierende Menge um die Situation zugunten einer nicht mehr friedlichen Räumung eskalieren zu lassen...

    Liebe TAZ was soll das? Meint ihr irgendein 'Autonomer' oder irgeneine Autonomin liest eure Zeitung? Warum versucht ihr so pseudopublikumsgerechte Fragen zu stellen?

    P.S.: Mir ist der unterschwellig ironisch gehaltene Ton durchaus bewusst. Dennoch reproduziert ihr damit ständig dieselben Klichees.

    Böse Polizei gegen gute Autonome oder gute Polizei gegen böse Autonome. Und das ist wirklich nicht der wichtigste Konflikt.

  • H
    Horst

    Gewalt erzeugt Gegengewalt erzeugt Gegengewalt erzeugt Gegengewalt erzeugt Gegengewalt...

     

    Denkt mal drüber nach Autonome und Polizisten

  • JJ
    Julian J

    Polizisten haben doch jetzt schon Narrenfreiheit. Können Leute zusammenschlagen und ihren Opfern dann nach Widerstand aufbrummen. Der Ausbau des Überwachungsstaates und die ganze Einschüchterung zeigt nur, wie sehr dieser Staat am Ende ist!

  • W
    Wayne

    Nett geschrieben, aber : Was hat es für einen Sinn einen ironisch gemeinten Pro-Artikel zu verfassen? Dadurch disqualifiziert sich so eine Gegenüberstellung doch von selbst.....

  • L
    Lars

    Nein! Kein Schutz für Schergen...No Justice, No Peace