Betr.: Mühlenberger Loch bleibt noch offen, taz hamburg vom 30.11.00: Prestigeobjekt
Filz bei der Beauftragung der Umweltberater - Befangenheitsvorwurf an die Wirtschaftsbehörde bei der Bau-Vergabe: das sind nur Teile eines riesigen Skandals! Bekanntlich hatte die Wirtschaftsbehörde schon im Planfeststellungsverfahren für die Airbus-Erweiterung in eigener Sache entschieden. Für das angebliche öffentliche Interesse an der A3XX-Produktion in Hamburg liegt nur ein zweifelhaftes Gutachten vor. Dass die in dem Gutachten genannten Steuermehreinnahmen für Hamburg von jährlich nur 1,6 Millionen Mark in keinem rechten Verhältnis zu den Subventionen in Milliardenhöhe stehen, wurde verschwiegen. Eine haushaltsrechtliche Kosten-Nutzen-Analyse fehlt. Ob die von der EADS angegebene Anzahl von Arbeitsplätzen überhaupt stimmt, wurde nicht geprüft – vergleiche den Fall Smart-City! Andererseits kann der heutige Personalbedarf der EADS mit einem Fachkräfteanteil von 97 Prozent schon nicht mehr gedeckt werden. Entgegen allen Beteuerungen der Wirtschaftsbehörde ist der Fertigungsumfang der A3XX-Produktion in Hamburg von der EADS quantitativ und qualitativ reduziert worden. Fazit: Das verhätschelte Prestigeprojekt ist eine enorme Verschwendung öffentlicher Mittel mit erheblichen Belastungen für Mensch und Umwelt. Das soll Standortqualität sein? Kein Wunder, dass immer mehr Bürger ins Umland abwandern! Andreas Tjaden
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