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Pressearbeit der CDUDas große Sommerinterview

Warum David McAllister Ministerpräsident bleibt, erklärt ein langes Interview, das die CDU-Pressestelle niedersächsischen Anzeigenblättern zukommen ließ – auch der taz.

Ein Mann von Welt, ganz bodenständig: David McAllister urlaubt in Cuxhaven. Bild: CDU/Markus Schwarze

HAMBURG taz | Der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister hat einen Machtwechsel bei den bevorstehenden Landtagswahlen abgelehnt. „Rot-Grün hat keine Mehrheit in Niedersachsen“, sagt der Landesvater in einem Sommerinterview, das der taz vorliegt. „Die CDU war schon immer die Partei für schwierige Zeiten. Die Menschen haben ein großes Vertrauen in die Lösungskompetenz der CDU.“

Dass McAllister so große Stücke auf die CDU hält, überrascht weniger, wenn man weiß, dass er „CDU-Landesvorsitzender und Ministerpräsident“ ist – so steht es in der Überschrift des Interviews, das der taz von der CDU-Pressestelle zugespielt wurde. Der Fragesteller wird nicht eigens angegeben, weswegen er im Folgenden einfach „CDU-Pressestelle“ heißen soll.

CDU-Pressestelle: „Die Sommerferien haben begonnen. Wo macht eigentlich Ministerpräsident David McAllister Urlaub?“

David McAllister: „Zuhause. Wir haben wieder einen Strandkorb in Cuxhaven. Dort werden wir den Sommer verbringen. Ich hoffe, das Wetter spielt mit.“

„Keine große Reise?“

„Wir haben den Vorteil, dass wir dort leben, wo andere Urlaub machen. Da zieht es uns im Sommer nicht in die Ferne. Niedersachsen hat doch alles zu bieten, was man für einen guten Urlaub braucht.“

„Deshalb das Plakat mit Ihnen im Strandkorb?“

„Mit dem Sommerplakat wünsche ich den Niedersachsen schöne Ferien. Wer sich aufmerksam umschaut, wird das Plakat vielleicht im Land entdecken – auf jeden Fall aber auf meiner Facebook-Seite.“

David McAllister ging in Bad Bederkesa, „im Herzen des Elbe-Weser-Dreiecks“, zur Schule, seine Kinder sind dort getauft und seine Eltern dort begraben. Früher war er dort sogar Bürgermeister, sein CDU-Wahlkreis hat ihn gerade wieder mit 100 Prozent der Stimmen für den Landtag nominiert – schließlich kennt McAllister jedes der 185 CDU-Mitglieder persönlich.

Das könnte jetzt etwas provinziell klingen, doch als Ministerpräsident war McAllister schon in China, Indien und Brasilien, und auch in der deutschen Hauptstadt Berlin ist er gerne – schließlich wurde dort sogar geboren. Kein Wunder, dass er sich auf dem glatten Parkett der großen Politik zu bewegen versteht und „total präsent und hellwach“ die Interessen Niedersachsens vertritt.

Trotzdem ist McAllister überhaupt nicht abgehoben, sondern hegt „eine gewisse Skepsis gegenüber manchen Umgangsformen in Berlin“ und findet das politische Geschäft „ruppig“. Ganz anders die Menschen in seiner Heimat: „Wir halten in Niedersachsen den Ball flach.“

Das alles sagt McAllister jetzt aber nicht, um Wahlkampf zu machen, denn bis dahin ist es „auch noch weit“, so der Ministerpräsident in dem Interview, das eigentlich für die Anzeigenblätter in Niedersachsen bestimmt war und nicht für die taz. Aus Versehen habe man den falschen Verteiler genommen, heißt es aus der Pressestelle.

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3 Kommentare

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  • S
    spony
  • WB
    Wolfgang Banse

    Selbstbewußt

    Der zur Zeit amtierende Ministerpräsident des Bundeslandes Niedersachsen David McAllister gibt sich sehr selbstbewußt,was das Interview betrifft.

    Wie soll ein Ministerpräsisident und zugleich Landesvorsitzender der Niedersächsichen CDU schlecht über die CDU reden,die ihn verholfen hat,das jetzige Amt zu bekleiden.

    Interesant wäre es gewesen,wenn MP. McAllister sich darüber geäußert hätt welchen Stellenwert das C,was für christlich steht in der CDU besitzt.

  • C
    Celsus

    Lösungskompetenz der CDU? Selten so gelacht, nachdem ich vorher noch frisch gelesen habe, dass die UN-Konvention gegen Korruption in Deutschland nicht umgesetzt wird - angeblich weil Abgeordnete da ja ganz anders zu behandeln seien als Beamte.

     

    Die Parteifarbe scheint ein Omen dafür zu sein, dass die Partei zu den schwarzen Schafen in der Wirtschaft hält. Das kostet uns alle eine ganze Stange Geld. Dafür verfallen Schulen, Straßen und öffentliche Gebäude, obwohl "wir" so reich sind.