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Premiere: Schnürsenkel

■ Abnabelungsprozesse

Eine Premiere ganz ungewöhnlicher Art gibt es morgen (25.4.) in den Räumen des Schnürschuhtheaters zu sehen: Das Stück, das dort aufgeführt wird, gibt es schon lange, es wurde 1988 im Rahmen des Schultheaterfestivals uraufgeführt. Trotzdem hat das Schnürsenkel-Theater morgen mit dem Stück „Was heißt denn hier leben?“ Premiere, denn die Schnürsenkel, die Jugendgruppe des Schnürschuhtheaters, haben sich selbständig gemacht. Die „Senkel“ wollen in Zukunft ihre Brötchen mit ihrer Theaterarbeit verdienen.

Dieser Abnabelungsprozeß hat allerdings Opfer gekostet: viele der ursprünglichen Mitglieder sind ausgestiegen, weil sie das Vorhaben nicht mit ihren Interessen oder Verpflichtungen vereinbaren konnten. Immerhin gelang es den Übriggebliebenen, neue Leute zu finden, das Stück so umzukonzipieren, daß die vorhandene Besetzung ausreichte.

Dabei ist schließlich die Inszenierung herausgekommen, die morgen um 11 Uhr zu sehen sein wird. Das Stück über den Selbstmordversuch der Schülerin Conny und der Reaktion ihrer Umwelt auf diesen Hilfeschrei ist von der Handlung her zwar gleich geblieben, aber an Geschichte und Charakteren wurde gefeilt: Viele neue Szenen kamen hinzu, durch die reduzierten DarstellerInnen ist mehr Tempo und Bewegung in das Stück gekommen.

Anja Herholz

25.4., 11 Uhr, Weserburg

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