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Preise für ImmobilienMünchen ist am teuersten

Im Süden müssen Menschen, die Wohnraum kaufen wollen, am tiefsten in die Tasche greifen. Preiswerter sind Häuser in Ostdeutschland.

In München wird einem nicht nur von der Maß schwindelig, sondern auch von den Preisen der Immobilien. Foto: dpa

Berlin afp/dpa | München bleibt einem Zeitungsbericht zufolge die teuerste Stadt Deutschlands. In der bayerischen Metropole kostet ein durchschnittliches Einfamilienhaus 775.000 Euro, wie die Bild am Sonntag unter Berufung auf eine Studie des Immobilienverbandes Deutschland (IVD) berichtete. Es folgen Bad Homburg in Hessen mit 600.000 Euro und Stuttgart mit 556.000 Euro.

Die Verbandsexperten verglichen dem Bericht zufolge die Preise für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit 125 Quadratmetern Wohnfläche plus Garage, ortsüblich großem Grundstück und mittlerem Wohnwert sowie für Baugrundstücke in 367 Städten. Am günstigsten sind demnach Häuser in Ostdeutschland: Im thüringischen Schlotheim kostet ein durchschnittliches Einfamilienhaus 45.000 Euro, in Salzwedel (Sachsen-Anhalt) 70.000 Euro sowie in Zittau (Sachsen) und Dingelstädt (Thüringen) jeweils 75.000 Euro.

In Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern stiegen die Hauspreise dem Bericht zufolge um gut fünf Prozent auf durchschnittlich 372.143 Euro, in Kleinstädten unter 30.000 Einwohnern um knapp 2,3 Prozent auf 173.833 Euro im Durchschnitt. IVD-Präsident Jürgen Michael Schick sprach von einer „moderaten und kontinuierlichen Preisentwicklung“. Er zeigte sich überzeugt, dass der Markt für Einfamilienhäuser „ein Hort für Stabilität“ sei.

Zürich und Genf sind nach einer Erhebung der Schweizer Großbank UBS derzeit die teuersten Städte der Welt. Deutsche Metropolen finden sich im globalen Preisniveau-Vergleich mit Frankfurt am Main, München und Berlin erst auf den Plätzen 30, 31 sowie 38 – und damit auch weit unter „Hochpreis-Metropolen“ wie New York (Rang 3), London (6) oder Tokio (8).

Spitzeneinkommen in Genf und Zürich

Allerdings sind nach der am Donnerstag veröffentlichten Studie auch die Einkommen in Zürich und Genf Weltspitze. Dort sowie in Luxemburg sei der durchschnittliche Nettostundenlohn am meisten wert, weil damit am meisten Waren und Dienstleistungen gekauft werden könnten. Für die Studie wurde ein standardisierter Korb aus 122 Waren und Dienstleistungen sowie die jeweiligen Löhne verglichen.

So verdient man in Zürich und Genf im Durchschnitt bereits in elf Minuten genug, um sich einen Big Mac kaufen zu können. Dafür müssen Angestellte in der kenianischen Hauptstadt Nairobi fast drei Stunden arbeiten. Ein iPhone 6 (mit 16 GB Speicher) können sich Angestellte in Zürich laut UBS nach 20,6 Arbeitsstunden leisten – in München nach 40,9 und in Berlin nach 43,3 Stunden. In Nairobi muss man hingegen 468 Stunden für das gleiche Smartphone ackern.

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2 Kommentare

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  • Bad Homburg - wird

    Werner Brösel freuen -> da is dat

    Horex-Museum - Alder!

    Weiß Bescheid!

  • "Häuser in Ostdeutschland" -- und der Arbeitsplatz?

     

    Wir dürfen die überteuerten Wohnungs- und Hauskosten in den Metropolen und städtischen Wirtschaftszentren nicht isoliert betrachten.

     

    Was nützt die billige Wohnung oder das billige Haus in der (ostdeutschen) Provinz, wenn sich der gutbezahlte Arbeitsplatz in der Metropole befindet? Dann kommt zu den billigen Wohnkosten noch die teure PKW-Anschaffung oder Bahnfahrt, der Zeitfaktor, die Transport- und Unterhaltskosten hinzu. Da hilft auch keine gesetzliche Kilometerpauschale, wenn sich der Arbeitstag um täglich zwei oder drei Stunden verlängert. Oder es zum Wochenende zu einer stundenlangen Hin- und Rückfahrt kommt.

     

    Die überteuerte Wohnung in München, aber auch der besser bezahlte Arbeitsplatz in München, Frankfurt oder Stuttgart, führen mitunter dann schon zum Belastungs- und Kosten-Ausgleich.

     

    [Die Immobilienverkäufer und Eigentümer berücksichtigen in den Wirtschafts-Metropolen diese Faktoren bei der Kosten- und profitablen Verkaufskalkulation.]