Preise auf hohem Niveau: Die Inflation wirkt nach
Von der aktuellen Teuerung sind Haushalte mit wenig Geld weniger betroffen als andere. Langfristig trifft sie die Inflation trotzdem stärker.
„Während insbesondere ärmere Familien im Mittel der Jahre 2022 und 2023 eine deutlich höhere Teuerung schultern mussten als Haushalte mit mehr Einkommen, war ihre Inflationsrate im November 2024 wie in den Vormonaten unterdurchschnittlich“, teilte das Institut am Dienstag mit. Der Warenkorb von Paaren mit Kindern und niedrigen Einkommen verteuerte sich im November um 1,6 Prozent, während die allgemeine Inflationsrate in Deutschland bei 2,2 Prozent lag. Bei Alleinerziehenden sowie Paaren mit Kindern und mittleren Einkommen ermittelte das IMK Teuerungsraten von 1,7 und 1,8 Prozent.
Das IMK berechnet monatlich Teuerungsraten für Haushaltstypen mit unterschiedlichen Personenkonstellationen und Einkommen. Familien mit einem geringen Einkommen trifft etwa die Erhöhung von Energiepreisen härter als jene mit hohen Bezügen, weil sie einen größeren Anteil ihres Geldes dafür ausgeben müssen. Das spielt auch bei den aktuellen Werten eine Rolle. Preisrückgänge bei Haushaltsenergie und Kraftstoffen bewirkten, dass die allgemeine Teuerung Gering- und Durchschnittsverdienende statistisch gesehen unterdurchschnittlich belastet.
Langfristig ist das aber nicht so. Der Warenkorb für Paare ohne Kinder mit mittlerem Verdienst verteuerte sich in den vergangenen fünf Jahren um 20,9 Prozent, der von Familien mit geringem Einkommen um 20,8 Prozent. Die niedrigste Teuerungsrate mit 18,7 Prozent verzeichneten die Ökonom:innen für Alleinlebende mit sehr hohem Einkommen. Im November 2024 ist die Inflationsrate für diese Gruppe überdurchschnittlich, weil sie etwa mit Kfz-Versicherungen, Restaurantbesuchen oder Pauschalreisen Dienstleistungen in Anspruch nimmt, die sich besonders schnell verteuert haben.
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