: „Prawda“ warnt vor Abtreibung, empfiehlt Jungfrau Maria
Moskau (dpa) - Unter der Schlagzeile „Muttergottes in Jeans“ hat die „Prawda“ am Samstag die Frauen des Landes vor der Abtreibung gewarnt. Das Blatt veröffentlichte auf der Titelseite einen Brief der Leserin Natalia Mischina, in der schwangere junge Frauen aufgefordert werden, sich ein Beispiel an der Mutter Gottes zu nehmen. Die Autorin sieht die Mutterschaft als den „Hauptzweck im Leben einer Frau“ an und zitierte aus sowjetischen Statistiken, wonach die UdSSR einen „traurigen ersten Platz“ bei Abtreibungen innehabe. „Insgesamt 90 Prozent aller Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind, lassen abtreiben“, Jedes Jahr würden in der UdSSR 5,6 Millionen Kinder geboren und 6,5 Millionen abgetrieben.
Viele erklärten ihren Abtreibungsbeschluß mit den schwierigen Lebensumständen, schrieb Frau Mischina. „Aber wir sollten an wichtigere Dinge denken, die über unser Haushaltsbudget hinausgehen und nicht gemessen werden können an der Größe unserer Wohnungen, wir sollten an die Sünde denken“, schrieb die Autorin. Es sei „nicht gestattet, dieses in dich vom universalen Willen gepflanzte Leben zu ermorden“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen