Präsidentschaftswahl in Tschechien: Zeman gewinnt in Stichwahl
Es war eine emotionale Wahl zwischen einem Politik-Veteranen und einem Außenseiter. Am Ende haben sich die Tschechen für den Amtsinhaber entschieden.
Der russlandfreundliche Politiker bleibt damit für fünf weitere Jahre an der Spitze des Nato- und EU-Mitgliedstaats. Der 68 Jahre alte Politikneuling Drahos holte 48,5 Prozent der Stimmen. Die Beteiligung war mit 66,6 Prozent der knapp 8,4 Millionen Wahlberechtigten höher als bei der ersten direkten Wahl des Staatsoberhaupts vor fünf Jahren.
Zeman dankte seinen Anhängern für ihre Unterstützung. Über einen knappen Sieg freue er sich umso mehr, sagte er im tschechischen Fernsehen. „Das ist mein letzter politischer Sieg“, kündigte er an und schloss ein weiteres Engagement nach seiner zweiten Amtszeit aus. Der Präsident repräsentiert Tschechien im Ausland, spielt eine Rolle bei der Regierungsbildung und ernennt die Verfassungsrichter.
Im Wahlkampf hatte Zemans Team Ängste vor einer drohenden „Migrationswelle“ geschürt. Mit dem Spruch „Stoppt die Immigranten und Drahos“ gingen Warnungen vor einer Willkommenskultur wie in Deutschland einher. Kaum eine Rolle spielte in der Debatte, dass im vergangenen Jahr nur 172 Flüchtlinge in Tschechien aufgenommen wurden.
Drahos gratulierte Zeman zur Wiederwahl und sagte: „Wir haben nicht gewonnen, aber wir haben auch nicht verloren.“ Er rief seine Anhänger auf, sich weiter für Veränderungen einzusetzen. „Ich gehe nicht aus dem öffentlichen Leben“, versprach der Mann der politischen Mitte. Dann stimmte er die Nationalhymne an.
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