Nach zwei ergebnislosen Tarifverhandlungsrunden erhöht Verdi den Druck auf den Postkonzern. Die Gewerkschaft fordert viel – und kann viel verlieren.
Briefe auf dem Landweg zu verschicken wird wohl richtig teuer. Die Grünen kritisieren, dass sich die Post auf Kosten der Verbraucher saniert.
Der Marktführer experimentiert heimlich mit reduzierter Zustellung: Briefe nur noch an einem, drei oder fünf Tagen. Die Gewerkschaft ist empört.
In der Postfiliale 64 in Berlin bekommt man auch nachts noch den begehrten Stempel aufs Paket. Kurz vor zehn wird sie von Menschen überrumpelt.
Die Bundesregierung hat der Post einen großen Spielraum für Preiserhöhung zugestanden. Das Porto für den Standardbrief könnte um 8 Cent steigen.
Das Einlenken von Verdi ist nach dem Ende des Kitastreiks die nächste Pleite. Jetzt gibt es Postzusteller erster und zweiter Klasse.
Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis wirft der Arbeitgeberseite vor, ausschließlich Kapitalmarktinteressen zu bedienen.
Verdi nutzt seine Streikmacht, doch es bleibt ein reiner Abwehrkampf. Entscheidend wäre, den Druck auf die Post-Konkurrenz zu erhöhen.
Die Post will Paketzusteller in Tochterunternehmen ausgliedern und lehnt eine Schlichtung ab. Hoch sind die Löhne ohnehin nicht.
Wenn die Zusteller der Post streiken, dann bleibt der Briefkasten leer. Der Arbeitgeber gerät unter Druck. Bei Amazon ist das aber ganz anders.