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PortraitVor lauter Angst blockiert

Stephen King schreibt, weil er Angst hat. Das mag verwundern, sind doch die Bestsellerromane des Horror-Autors eher die Ursache für Albträume der Leser:innen. Stichwort „Shining“, „Carry“ oder „Es“. Doch für King ist das Verfassen von Texten Therapie, um Gedanken, die ihn ängstigen, loszuwerden.

Seit einigen Monaten fürchtet sich der 69-Jährige vor einem wahren Horrorclown. Einem mit oranger Haut und gelbem Haar – Donald Trump.

Im Interview mit der Washington Post sagte er, die Vorstellung von Trump als Präsident habe ihn „zu Tode erschreckt“. Stephen King, der König des Grauens, jemand, der die düstere Psyche seiner Protagonist:innen genau erforscht und beschreibt, der Tausende von Seiten mit schrecklichen Geschichten füllen kann, hat Angst vor einer realen Person. Wer bisher noch keinen Anlass sah, hinsichtlich der neuen amerikanischen Führung das Grauen zu kriegen – hier ist er.

Und wieder schreibt Stephen King sich seine Angst von der Seele. Diesmal nicht auf den Seiten eines Romans, sondern auf seinen Social-Media-Kanälen. Seit der Präsidentschaftswahl setzt King, selbst Anhänger der Demokraten und offen pro Hillary Clinton, beinahe täglich Tweets ab, die gegen den neuen Präsidenten wettern. Etwa: „Donald Trump: Eine beachtliche Kombination aus Verwirrtheit und Dummheit.“ Und am Dienstag schrieb King, dass Trumps Kabinett „einen Aufbaukurs im Arschlecken“ anbiete.

Vier Stunden später hatte King eine wortlose Reaktion von Trump. Der US-Präsident hat den US-Autor blockiert. Der Schriftsteller kann nun keine Tweets des Präsidenten mehr sehen. „Ich muss mich wohl umbringen“, kommentierte King das ironisch.

Schriftstellerin J. K. Rowling weiß das aber zu verhindern: „Ich habe noch Zugang. Ich schicke dir sie (die Tweets) als private Nachrichten“, twitterte sie.

King ist nicht der Erste, den Trump blockiert hat. Es gibt schon den Hashtag „#blockedbytrump“, den Trump-Gegner stolz in ihre Twitter-Biografie schreiben. Stephen King, der für sein Werk schon einige Auszeichnung bekam, ist nun um eine weitere, eine digitale Ehrung reicher. Maike Brülls

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