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PortraitDas Zugpferd

Dieter Jahn will der TU Harburg zu neuem Ruhm verhelfen. International bekannt ist sie immer noch weniger wegen ihrer Forschung. Die Attentäter des 11. September studierten an der Hochschule im Süden Hamburgs. Dieses Image scheint den neuen Präsidenten der Hochschule nicht abzuschrecken. Im Gegenteil möchte er besonders die Arbeit mit ausländischen Forschungseinrichtungen weiter ausbauen.

„Hierzu gehört insbesondere eine freundliche Willkommenskultur ausländischen Studenten gegenüber“, betont Jahn. Der bisherige Präsident der Mikrobiologenvereinigung wird sein neues Amt im April antreten. Die Hochschule im Süden Hamburgs dürfte sich die Hände reiben angesichts des internationalen Formats seiner neuen Führung.

Entsprechend erwartungsvoll äußert sich der Hochschulratsvorsitzende der TU Harburg, Walter Conrad: Die Chancen stünden unter Jahn gut, dass die TU Hamburg sich „zu einer führenden europäischen Universität entwickeln wird“.

Jahn, der sich als Mikrobiologe auf die Tumorforschung spezialisiert hat, sieht sich dagegen nicht als Messias. Angesichts seiner bisherigen Erfahrungen hat der 57-Jährige jedoch keinen Grund zu falscher Bescheidenheit: Zuletzt war er Vizepräsident an der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina in Braunschweig. Ob Jahn es schafft, das wissenschaftliche Konzept der TU Hamburg umzukrempeln, wird sich zeigen.

Die große Kunst besteht für Dieter Jahn darin, den Schwerpunkt auf die Materialwissenschaften, maritimen Systeme und die Luftfahrt auszurichten, welche in Hamburg eine noch größere Rolle spielen sollen. Diese Ausrichtung versucht er mit der praxisnahen Lehre zu verknüpfen.

Neben internationaler Zusammenarbeit hat der neue Hochschulpräsident bereits konkrete Pläne für seine bevorstehende Amtszeit geschmiedet. Für Jahn besteht an der TU Harburg besonderer Handlungsbedarf bei der Entwicklung expliziter Schwerpunkte. Jahn hat sich also vorgenommen, das Profil der Hochschule zu schärfen: Die praxisnahe Lehre, für die die TU Harburg bekannt ist, bietet für den Mikrobiologen einen „guten Nährboden“ für sein künftiges Vorhaben. Nora Kaiser

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