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PortraitDie Karriereleiter-Erklimmerin

Sie gilt als bestens vernetzt, und steht mit 46 Jahren auf der Karriereleiter schon ziemlich weit oben und am Mittwoch wählte der Landtag in Hannover Sandra von Klaeden nun zur neuen Präsidentin des Landesrechnungshofes. Das Votum erfolgte mit großer Mehrheit, es gab lediglich vier Nein-Stimmen und sechs Enthaltungen. Erforderlich für die Wahl war eine Zweidrittelmehrheit.

Die rot-grüne Landesregierung in Niedersachsen und die Opposition hatten sich zuvor nach langem Gezänk auf die Kandidatin verständigt. Die Christdemokratin Sandra von Klaeden wird Nachfolgerin von Richard Höptner (SPD), der den Landesrechnungshof seit 2008 leitet und am 1. Juli in den Ruhestand geht.

In Hann. Münden bei Göttingen geboren, studierte Sandra von Klaeden in Hannover Jura. 1998 promovierte sie über „Das Recht der Verwahrung und Unterbringung am Beispiel der ‚Irrengesetzgebung‘ zwischen 1794 und 1945“. Danach arbeitete Klaeden für die CDU-Landtagsfraktion und in verschiedenen Funktionen für das niedersächsische Innenministerium, von 2010 bis 2013 war sie sogar Staatssekretärin.

Der Landesrechnungshof ist für sie nicht neu, zuletzt leitete sie dort bereits eine Abteilung.

Als dessen Chefin steht sie künftig 222 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor – darunter sind Juristen, Wirtschaftswissenschaftler, Ingenieure, Pädagogen, Fachhochschulabsolventen verschiedener Fachrichtungen sowie Fachleute aus allen Verwaltungsbereichen.

Der Rechnungshof mit Sitz in Hildesheim und Außenstellen in Lüneburg und Oldenburg ist dafür zuständig, die Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Haushalts- und Wirtschaftsführung des Landes Niedersachsen unabhängig zu prüfen. Dafür steht ihm ein Jahresetat von rund 16 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Ermittlungen des Rechnungshofes haben durchaus Gewicht und werden von den Medien gern aufgegriffen. Zuletzt bemängelte der Rechnungshof unter anderem, dass Niedersachsens Landesregierung Schulen in freier Trägerschaft jährlich mit Millionenbeträgen fördert, obwohl das pädagogische Konzept dieser Einrichtungen eher als zweifelhaft gilt. Auch wurde gerügt, dass das Sozialministerium zeitweise die Hälfte der Kosten für das Spitzenpersonal des Paritätischen Landesverbandes trug. Die Vergütungen der heutigen Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) in ihrer Zeit als Vorstand des Wohlfahrtsverbandes seien ebenfalls 16 Jahre lang mit bis zu 50.000 Euro jährlich vom Land bezahlt worden.

Sandra von Klaedens Ehemann Dietrich ist Chef-Lobbyist im Axel-Springer-Verlag, Schwager Eckart war Staatsminister im Bundeskanzleramt, derzeit leitet er die Abteilung Außenpolitik der Daimler AG. Der TV-Produzent und taz-Kolumnist Friedrich Küppersbusch nennt die Familien-Treffen bei den Klaedens deshalb „die wichtigsten politischen Termine neben G8-Gipfeln“. Reimar Paul

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