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PortraitDer klagende Jäger

Andreas Schober geht seit seiner Teenagerzeit auf die Jagd – seit 30 Jahren. Und er ist Volljurist. Diese beiden Interessen haben ihm vor drei Jahren geholfen, Geschäftsführer-Posten des schleswig-holsteinischen Landesjagdverbandes zu werden. Im Moment kann er einmal mehr Wissen aus beiden Bereichen anwenden: Er berät jetzt 14 Jäger, die vor dem Oberverwaltungsgericht Schleswig gegen die Jagdzeitenverordnung des Landes klagen.

Umweltminister Robert Habeck (Grüne) hat im vergangenen Jahr die Jagd auf diverse Arten eingeschränkt. So darf zum Beispiel einjähriges Damwild nicht mehr im Juli und August gejagt werden, sondern erst ab September. Aus Schobers Sicht ist das ein Problem. Denn zum einen könne der Jäger das Wild in der Schonzeit nicht daran hindern, die Äcker kahl zu fressen. Zum andern könne der Jäger nicht den vorgeschriebenen Abschussplan für das Revier erfüllen, denn nach der Ernte verziehe sich das Wild in den Wald und damit ins Nachbarrevier.

„Wir haben kein Verbandsklagerecht“, sagt Schober. Zwar sei der Landesjagdverband als Naturschutzverband anerkannt, aber sein Klagerecht beziehe sich eben nicht auf die Jagdzeitenverordnung. Also müssten die Mitglieder versuchen, vor Gericht deutlich zu machen, dass sie in ihrem Recht verletzt sind, konkret: ihrem Eigentumsrecht.

Denn das Jagdrecht sei an das Grundeigentum gebunden, argumentiert Schober. Ohne dass ein überwiegendes Allgemeinwohlinteresse vorliege, dürfe das Eigentumsrecht und damit das Jagdrecht nicht eingeschränkt werden. Wegen der je nach Wildart unterschiedlichen Einschränkungen und weil in den Revieren jeweils andere Arten dominieren, klagten jetzt mehrere Jäger.

Mit solchen Klagen kennt Schober sich aus. Bevor er nach Flintbek kam, arbeitete er im Saarland als selbstständiger Anwalt. Nebenberuflich war er dort auch Kreis- und Landesjägermeister.

An der Jagd fasziniert ihn die Auseinandersetzung mit dem komplexen ökologischen Zusammenspiel in der Natur. „Mir macht es Spaß, in einer Vollmondnacht draußen zu sitzen und den Stimmen des Waldes zu lauschen“, erzählt er. Knö

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