Porträt Christean Wagner: Mehr "C" für die Union
Dem erzkonservativen Christean Wagner (CDU) passt der große Einfluss der Liberalen auf die Politik der Koalitionsregierungen im Bund und in Hessen nicht.
Roland Koch habe seinen Fraktionsvorsitzenden Christean Wagner vorgeschickt, um seine eigene Kampfansage an die Bundeskanzlerin und Bundesvorsitzende der Union, Angela Merkel, "zu platzieren". Das jedenfalls glaubt der Generalsekretär der hessischen SPD, Michael Roth, zu wissen. Denn ein solcher Vorstoß sei im "selbsternannten Kampfverband hessische Union" ohne das Plazet des Landesvorsitzenden und Ministerpräsidenten Roland Koch "undenkbar".
Der 1943 in Königsberg geborene Wagner, ein promovierter Jurist, war zu Beginn seiner politischen Karriere 1981 ein glühender Verehrer von Parteichef Manfred Kanther, der sich später als "Vater" aller schwarzen Kassen bei der hessischen CDU entpuppte. Bis heute huldigt Wagner Kanthers Motto: "Hinstehen statt wegducken!" Jetzt steht er hin für Koch.
Für Kanther stand Wagner zuletzt im Jahre 2000 als Justizminister ein. Als die Affäre um schwarze Kassen, geheime (Spenden-)Konten und Geldwaschanlagen längst aufgeflogen war, stellte er Kanther noch einen "Persilschein" aus. Straftatbestände sehe er "nicht erfüllt." Im Amt bleiben konnte er nur, weil ihm auch die FDP mit Hinweis darauf, dass er bei seiner Bewertung Kanthers "unter Schock gestanden" haben müsse, die Stange hielt.
Zwei Jahre später stand er wohl wieder "unter Schock" . Da war der Justizminister, der auch Kleinstkriminelle mit ganzer Härte des Gesetzes bestraft sehen und Ausländer "sofort abschieben" wollte, wenn sie bei beleidigenden Äußerungen wie: "Scheißdeutsche!" erwischt würden, "geblitzt" worden: mit 121 km/h bei erlaubten 80 km/h.
Dass dem erzkonservativen Wagner jetzt der große Einfluss der Liberalen auf die Politik der Koalitionsregierungen im Bund und in Hessen nicht passt, versteht sich. "Mehr C" müsse wieder her bei der Union, hatte er Ende 2009 in einem FAZ-Interview gefordert. Das "C" verbinde die CDU mit dem "christlichen Wertefundament", auf das die Partei "eigentlich stolz sein müsse". Was er meint? Der rechtspolitische Sprecher der Grünen im hessischen Landtag, Andreas Jürgens, glaubt es zu wissen: "Wagner redet von christlichen Werten, meint aber eine konservative Neuausrichtung."
Leser*innenkommentare
Karl K
Gast
Ausgerechnet eine der größten Witzfiguren meiner marburger Studentenzeit wagt sich – nun ja aus der Deckung – im Koch´schen Windschatten.
Nich wahr, du mutiger zivilrechtlicher Vollassistent: always his masters voice.
Wie immer schon: nur ja nix riskieren, nix auf eigene Rechnung. Der Taschenträger per exellence. Christean W. - Spezial-Marotte - ständig korrigierend – nein er heiße Christean – nicht Christian! Mit “e“ ja, nicht mit “i“. Wußte zwar jeder, aber one-trick-ponys waren damals nicht ganz so häufig.
Mit Schmunzeln erzähl ich immer gern, dass RCDS´ler mich im “Charlie“ aufforderten, pro forma in die CDU einzutreten, um Dr.Walter Wallmann -- Schwiegersohn des bekannten Strafrechtsprofessors und Kriegsrichters in Wien(Reschny-Fall) Dr.Erich Schwinge - als Bezirksvorsitzenden der CDU zu verhindern. So links wie erfolglos war damals der RCDS in Marburg.
Aber Herr Christean W.? scharwenzelte dortselbst als Taschenträger eines gewissen Professor Dr.Dr.Dr.& Dr.haste nicht gewußt Ekkehardt Kaufmann – immer die Pip in Brand, leicht wirre Haare – und wirr den Umsturz, die Revolutschion, das Ende des Rechts wie des Rechtsstaates witternd durch Studenten, Revolluzer etc.
Aber so was von tief durchdrungen vom Recht!
Als sich zwei Assistenten fanden, die hessische Landesregierung vor dem Hess. VGH zu vertreten gegen die Professorenschar, die gegen das Hess.HochschulG – es sah die soziale Verantwortung der Wissenschaft vor – geklagt hatten.
Ja da - erklärte diese aufrechte Leuchte des Rechts: „na, diese Herren gehen ja wohl nicht davon aus, dass sie an dieser Universität habilitiert werden.“
Und das Ziehkind Christean W. ? - zuverlässig wie ne Quarzuhr und egal in welchem Gremium: “die Stimme seines Herrn“.
E´ nü ?: “Mehr Profil wagen !“ - ach du liebes Lottchen.
“Konservative und wirtschaftsliberale Stammwähler zurückgewinnen“? und zugleich die Partei-“ich-bin- Volker“-s sein? Tja, bei soner universitären und parteiischen Sozialisation kommt halt son verdruckster Wirrkram raus.
Da kann Muttie Angie sich aber „wie behaglich wie geruhsam“ beruhigt zurücklehnen.
Thomas Gauss
Gast
Ich habe nicht die Ironie Tags vergessen.
Solche Politiker haben wir zu wenig.
Und wenn ich schon wieder lese was die Grünen gegen Ende des Artikels zum besten gegeben haben, dann ist der Tag für mich gerettet. Denn diese Erheiterung ist nicht einmal der beste Komiker im Stande zu erzeugen.
Wir sind ein christliches Land und brauchen keine linken und ökosozialistische Gutmenschen.
Lucie Nemecky
Gast
Merkel und Koch, das heißt: Quotenkiller unter sich
Der Witz des Jahres:
Ausgerechnet CDU-Quotenkiller Roland Koch kritisierte die Quoten von ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender
Amtlich: Bei der Landtagswahl 2009 fuhr die Wähler-Scheuche Koch folgende Quotenverluste ein
in Höhe von jeweils
a) erneut Stimmen - MINUS beim Landesergebnis
/ Koch verlor 46 012 Stimmen, obwohl die Zahl der Wahlberechtigten um 4 806 stieg
Beleg:
http://www.statistik-hessen.de/subweb/ltw2009/S12.htm
b) Am schlimmsten war die Flucht vor Roland Koch im eigenen Wahlkreis, wo er in der beschaulichen Kurstadt Bad Soden am Taunus sogar weitere 4 % verscheuchte
Beleg:
http://www.statistik-hessen.de/subweb/ltw2009/grafik-karte232.htm
Wann ist Roland Koch der Wählerschreck weg?
Michael Spreng, Politikberater u.a. von Edmund Stoiber :
„Bei den Landtagswahlen in Hessen bekam er im Jahr 2003 noch über 1,3 Millionen Stimmen. 2008 waren es nur noch rund 1 Million ? ein Minus von 24,3 %.“
Michael Spreng: „Wenn Roland Koch eine Fernsehsendung wäre, dann würde ich mir Sorgen um die Quote machen.“
XCainsawX
Gast
@ Von Thomas Gauss: Sie haben die "" Ironie Tags vergessen !!!
Thomas Gauss
Gast
Von solchen Leuten braucht die Union und Deutschland deutlich mehr.
Am besten 82 Millionen.