■ Übergriff: Polizeiprügel
Warschau/Potsdam (dpa) – Deutsche Zollfahnder in Zivil haben nach Angaben des polnischen Grenzschutzes beim Übergang Forst/Olszyna zwei polnische Bürger über die Grenze hinweg verfolgt und auf polnischem Gebiet mißhandelt. Wie die polnische Zeitung Zycie Warszawy berichtet, nahmen polnische Grenzsoldaten nach dem Vorfall in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch die deutschen Beamten vorläufig fest. Das Zollfahndungsamt in Potsdam bestätigte gestern den Vorfall, korrigierte aber Aussagen der Polen. Die Fahnder seien nicht in Zivil gewesen, sondern hätten Westen mit Aufschrift „Zoll“ getragen und seien nicht vorläufig festgenommen worden. Sie hätten das polnische Fahrzeug verfolgt, weil es entgegengesetzt der Fahrtrichtung auf der Autobahn A 15 nach Polen gefahren sei. Die betroffenen Polen berichteten, die Deutschen hätten ihr Auto mit Steinen beworfen und mit zwei Autos die Verfolgung aufgenommen. Als die Polen auf polnischem Staatsgebiet angehalten hätten, seien sie mit Gaswaffen beschossen und brutal aus dem Auto gezogen worden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen