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Polizei-Schützer

■ Vorschußlorbeeren für den designierten neuen Polizeipräsidenten Ernst Uhrlau

Allen Spekulationen zum Trotz lichtet sich das Dunkel um die Person des künftigen Hamburger Polizeipräsidenten: Ernst Uhrlau, Chef des Verfassungschutzes in der Hansestadt, wird es wohl werden. Offiziell wird es erst heute nachmittag, wenn Innensenator Hartmuth Wrocklage (SPD) den 49jährigen vor der Deputation der Innenbehörde als seinen Mann präsentiert. Deren Zustimmung darf als sicher gelten. SPD, CDU und Statt Partei signalisierten bereits Unterstützung für Uhrlau, auch die beiden Hamburger Polizeigewerkschaften äußerten sich positiv.

Nur bei der GAL stößt der Kandidat auf Ablehnung. Der grüne Deputierte und Rechtsanwalt Mahmut Erdem versicherte gestern, daß Uhrlau „als Person eigentlich sehr geeignet“ wäre, allerdings würde ihn „seine jetzige Tätigkeit disqualifizieren“. Es könne sich eine „Verquickung zwischen Verfassungsschutz und Polizei“ ergeben, die „verfassungsrechtlich höchst bedenklich erscheint“.

Das SPD-Mitglied Uhrlau leitet seit 1991 das Hamburger Amt für Verfassungsschutz. Zuvor war der Diplom-Politologe zehn Jahre Vizechef der Behörde. Der Posten des Hamburger Polizeichefs ist seit dem Rücktritt des ehemaligen Polizeipräsidenten Arved Semerak im Juli unbesetzt. Semerak hatte das Amt nach heftigen Vorwürfen gegen seinen Führungsstil abgegeben. Seitdem verwaltet der Leiter des Landeskriminalamtes, Wolfgang Sielaff, kommissarisch den vakanten Posten.

Der neue Herr über mehr als 10.000 Polizisten wird zunächst vor allem drei Probleme zu lösen haben, denen sein Vorgänger sich mit nur mäßigem Elan widmete: Die politisch verordneten Sparvorgaben im Apparat umsetzen, den vom Innensenator geforderten Strukturwandel der Polizei zur demokratisch kontrollierten Dienstleistungsorganisation durchführen und die Aufklärung des noch immer schwelenden Hamburger Polizeiskandals vorantreiben. smv

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